02.06.2024, 21:45
(02.06.2024, 15:43)Nightwatch schrieb: Prestige. Nachdem was die Hamas abgezogen hat will man nicht mit leeren Händen dastehen.
Rein handwerklich bietet der jetzige Kleinkrieg die Möglichkeiten die eigenen Einschätzungen und Taktikten auf die Probe zu stellen und zu verbessern, während der Gegner eh schon übermäßig viel Kampferfahrung gesammelt hat und schon daher nicht im gleichen Maße wird profitieren können.
Schon wegen Syrien, wo die Hisbollah eine sehr aktive Rolle spielte, sind die aus meiner Sicht durchaus als kampferfahren zu betrachten. Gelände und Gegner verhalten sich halt gänzlich anders. Jedoch kann ich nicht ganz nachvollziehen, wo die "übermäßig" viel praktische Kampferfahrung der Israelis herkommen, außer aus den Scharmützeln mit der Hisbollah selbst. Ist aber auch nicht entscheidend. Die Hisbollah geht damit ein hohes militärisches Risiko ein.
Zitat:
Zusätzlich wird in den letzten Monaten die Erkenntnis gereift sein, dass im Zweifelsfall eh nicht viel passieren und die Welt Israel schon zurückpfeifen wird bevor sie der Organisation nachhaltigen Schaden zufügen können. Da intensivieren sich jetzt die Angriffe schlicht weil es sich lohn und das gilt halt leider auch dann noch, wenn man die Eskalationsschraube ein ganzes Stück weiter dreht.
Ich glaube bei den Resistance Forces ist aus der Erfahrung von Irak, Syrien und Jemen die Erkenntnis gereift, dass jeder Einzelne zu schwach ist und es zudem auf der arabischen Straße akut opportun geworden ist, gegen Israel vorzugehen. Und nicht vergessen: Israel besetzt bzw. inzwischen annektiert libanesisches und syrisches Staatsgebiet, bombt auch in "Friedenszeiten" fröhlich Ziele im Libanon und Syrien in die Luft. Es gibt so viele Motive. Dieser Krieg ist am Ende nur einer von vielen bzw. eine Phase im Gesamtgemenge.