(Land) RCH155 im Vergleich mit CAESAR
#47
Es ist die falsche Richtung, wenn wir von einem System sprechen, dass "frontnäher" eingesetzt wird, wie es bei einer Artillerie für mittlere Kräfte - welche sich in der Verzögerung zurückfallen lassen - fast schon automatisch geschieht. Das gleiche wenn der Krieg sich vom Bild her als einer von Manövern und Bewegung zeigt. Sind die Fronten hingegen starr, bewegt sich hier wenig oder dringen wir nach einer erfolgreichen Verteidigung eben nicht in das feindliche Land ein (in Bezug auf die russische Föderation beispielsweise ausgeschlossen), dann gilt dies umgekehrt nicht. Und wenn ich stattdessen die Artillerie auf größtmögliche Reichweite als "Scharfschützen-Artillerie" (wie voyageur sie so nennt) einsetze, benötige ich kein Kettensystem und tatsächlich wäre hier dann die Gesamtquantität relevanter und dass diese möglichst durchhaltefähig im Einsatz gehalten werden kann. Und entsprechend ist ein einfacheres System auf Lkw hier überlegen. Und dann bleibt noch die Frage von IKM und der strategischen Verlegbarkeit, welche ja aktuell stark vernachlässigt wird wo alles gebannt auf die Horde aus dem Osten starrt. Und als letztes, aber von sehr großer Wichtigkeit muß man die Umstände der real existierenden Bundeswehr bedenken: Personalmangel, Geldmangel, mangelnde politische Ernsthaftigkeit, Strategielosigkeit usw usf

Der meiner Meinung nach wichtigste Punkt: wenn wir keine Mittel haben, nützt es nichts, dass ein AGM auf einem Kettenboxer die Ideallösung wäre, weil wir die Mittel dafür nicht haben.

Man muss das also meiner Meinung nach ganzheitlich betrachten. Denn diese Artillerie wird ja nicht allein für die mittleren Kräfte beschafft, sondern das wird insgesamt die Artillerie sein welche wir haben werden und einsetzen werden. Und jedes Plus in einem Bereich erzeugt hier immer umgekehrt ein Minus in einem anderen Bereich. Und dann muss man alles im Kontext der verfügbaren Mittel sehen und ich gehe davon aus, dass im Zuge ständig noch weiter wuchender Sozialsysteme, sich anbahnender Wirtschaftskrise und einem allgemeinen Niedergang dieser Bundesrepublik in den nächsten Jahren die Mittel nicht steigen werden. Man wird die Bundeswehr materiell weiter verhungern lassen.

An anderer Stelle im Netz wurde CAESAR mal als ein System für Hungerleider bezeichnet. Das kann man abtun, aber da ist schon etwas dran. Und gerade eben deshalb, wäre diese Hungerleider-Lösung für die real existierende Bundeswehr meiner Ansicht nach durchaus einen Gedanken wert. Denn es ist irrelevant ob eine andere Artillerie sehr viel besser wäre, wenn wir sie nicht haben und nicht kriegen werden.

Beschließend, wenn wir die Diskussion hier nun ausweiten zu einer Frage, welche Artillerie an sich am besten wäre, und das ganze eben nicht mehr beschränken auf RCH155 vs CAESAR als ZWEI konkreten Systemen so bin ich der rein persönlichen Ansicht, dass man überhaupt insgesamt auf Rohrartillerie verzichten könnte und stattdessen alles auf Mörser, zielsuchende Munition / Drohnen, Raketenartillerie abstützen könnte. Spezifisch auch im Kontext unserer Luftwaffen. Es macht keinen Sinn bei Schere, Stein, Papier das gleiche gegen das gleiche setzen zu wollen und aus einer Stärke der Russen in der Rohrartillerie nun eine eigene möglichst starke Rohrartillerie zu fordern. Aber die Diskussion war ja keine darüber, was für eine Artillerie insgesamt am besten wäre, sondern konkreter ob RCH155 als sehr teure Katze im Sack besser wäre oder das im Krieg bewährte und günstigere CAESAR System.

Nicht weil das letztgenannte per se besser wäre, sondern weil es die begrenzte Lösung für uns Hungerleider ist, welche machbar, bezahlbar und möglich wäre.
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