05.05.2024, 00:48
(04.05.2024, 11:59)Quintus Fabius schrieb: Interessant wird es vor allem, wenn man nicht die Wirkung pro einzelnem Schuss vergleicht, sondern die Wirkung pro Gewichtseinheit.Das ist nur relevant im "Einzeltreffer" auf ein Punktziel. So funktioniert Artillerie aber nicht. Weder werden Einzel-Punktziele als solche durch Artillerie bekämpft, noch wird hierauf mit lediglich einem Einzelschuss gefeuert. Entsprechende Feueraufträge kommen - ohne Lenkmunition - allenfalls vereinzelt mal vor und zielen nicht auf die tatsächliche Wirkung im Ziel ab. Selbst mit Lenkmunition ist das im Gesamtvolumen nur ein "ferner liefen".
Artillerie im modernen Kontext feuert auf mindestens Zug-Ebene im Bereich 15-30 Schuss pro Feuerauftrag für ein Einzelziel vor Verlassen der Stellung im Shoot-and-Scoot. Hierbei wird bewußt auf eine Fläche im Umfeld des Ziels gestreut, auch um dessen Bewegung seit Erteilung des Feuerauftrags zumindest ansatzweise zu kompensieren. Und dabei kommt es auf die in den Flächenkreis gebrachte Gewichtsmenge an. Nicht nur bei Streumunition, sondern gerade auch bei schlichter HE-FRAG.
Relevant ist für die ins Ziel gebrachte Gewichtsmenge (an Munition) im Bezug auf den logistischen Footprint vielmehr das Geschütz selbst. Um die Feuerleistung einer 155mm-Batterie mit 6 Haubitzen zu erzielen benötigt man ein Bataillon aus 18 105mm-Haubitzen.
Mit allem was dran hängt. Zug- oder Lafettenfahrzeuge (eine 105mm Denel G7 wiegt praktisch dasselbe wie eine 155mm BAE M777), Munitionsversorgung (nur weil die Mun ein Drittel wiegt heißt das nicht dass das dreifache aufm LKW liegt), Besatzung (da ist man dann nämlich halt beim Dreifachen).