04.05.2024, 19:13
(02.05.2024, 19:40)Quintus Fabius schrieb: Bin kein Techniker und weiß daher nicht im Detail was man da alles weglassen könnte. Aber nur mal auszugsweise als mögliche Punkte: (nur um das grundlegende Prinzip zu verdeutlichen)
"Kamerasystem weglassen und Winkelspiegel verwenden" als Synonym für Mechanik/Optik statt Elektronik/Optronik, das ergibt weder aus Kosten- noch Robustheitsaspekten einen großen Sinn. Die Reifendruckregelanlage steht wohl für elektronische Funktionsausrüstung, da kann man natürlich beliebig streichen und so das Fahrzeug vergünstigen und vereinfachen, es muss aber klar sein, dass dadurch auch die Leistungsfähigkeit reduziert wird. Im konkreten Fall wird die Querfeldeinbeweglichkeit zumindest spürbar schlechter (wenn auch vermutlich nicht signifikant), und das bei einem meines Wissens nach nicht besonders anfälligen System. Ob sich das dann jeweils lohnt muss im Einzelfall geprüft werden. Klo, Wasserkocher, Klimaanlage steht dann für Komfortausrüstung, bzw. letztere für die Kombination aus Komfort- und Funktionsausrüstung, bei ersterem mag das vielleicht den inneren Aktionismuswunsch befriedigen, aber bringt das so viel? Für letzteres gilt wieder das gleiche wie zuvor genannt, Leistungsreduktion und Einzelfallprüfung, gerade eine Klimaanlage halte ich beispielsweise für eine der wichtigsten Zusatzausstattungen, weil der Einfluss auf die Besatzung häufig unterschätzt wird. Die ABC-Anlage ist im übrigen meines Wissens nur ins Missionsmodul integriert, da besteht also kein Potenzial.
Insgesamt bin ich sehr skeptisch, klar können viele kleine Änderungen zu größeren Auswirkungen führen, aber mit Blick auf eine grundsätzliche Vereinfachung sehe ich auf dem Niveau kein relevantes Potenzial, weder im Bereich der Kosten und schon gar nicht bei der Robustheit.
Etwas anderes wäre die Frage der grundsätzlichen Auslegung. Ob eine Reduzierung des Minenschutzes sinnvoll ist sei dahingestellt (ich ging davon aus, dass das eine der größeren Gefahren in zukünftigen Konflikten jeglicher Art sein wird), in dem Punkt genauso wie bei der Panzerung könnte aber zumindest das Gewicht doch deutlicher reduziert werden. Auch die Kosten sollten so sinken, allerdings sind dem Einsparpotenzial insgesamt Grenzen durch die zu übernehmenden Teile gesetzt. Ob ausgehend von wesentlichen gleichen Komponenten wirklich eine Aufgabe der Modularität große Vorteile bringen würde dürfte auch fraglich sein. Ich bin da bei nachträglichen Ablastungen immer skeptisch.
In meinen Augen wäre es eher sinnvoll gewesen, entweder von Anfang an auch die ursprünglich ja geplante 6x6-Version zu bauen, oder basierend auf den einzelnen Komponenten ein strukturell neues Fahrzeug zu entwerfen. Motor, Antriebsstrang, Fahrwerk, Funktionselektronik übernehmen und eine neue 6x6-Zelle konstruieren wäre kein extremer Aufwand gewesen, es hätte nur früh genug erfolgen müssen.