22.04.2024, 11:57
Zitat:Tu dir bitte einen Gefallen und werf hier nicht Äpfel und Birnen durcheinander. Die Härtung von IT Systemen erfolgt in Deutschland für die Verarbeitung deutscher Informationen für alle Ressorts gemäß BSI Gesetz. Dies ist für alle Ressorts, auch das BMVg und somit eine K130, der verbindliche Mindeststandard. MIL-STD sind amerikanische Vorschriften, die bei Bedarf herangezogen werden, darüber sitzen die Bauvorschriften der Marine und NATO STANAG. Es gibt keinen MIL-STD mit Härtungsvorgaben für IT Sicherheit.
Für die Funktionale Sicherheit kann man neben der DIN 61508 den MIL-STD 882E verwenden, das ist aber etwas völlig anders.
Die Trennung von Alltags IT und solcher des Waffensystems existiert schon seit den 1990er nach Vorgaben der Funktionalen Sicherheit.
Prinzipell hast Du das so schon richtig dargelegt.
Ein Einsatzkommandeur mag aber andere Infos haben oder anders weitergeben, als z.B. Werftkontakte an der Quelle.
Dennoch wurde mir das so erzählt.
Denn die "öffentlichen" Kommunikationskanäle an Bord von Kriegsschiffen nehmen zu und auch online SW-Updates der Hersteller werden inzwischen nach meinem Kenntnisstand über gesicherte Kanäle abgewickelt (da läuft keiner mit Diskette rum...) . letzteres SOLL wohl (unter anderem ?) gewisse Probleme gemacht haben im Sinne der "neuen" BSI Sicherheits Grundschutz Vorschriften bzgl. Netztrennung.
Tritt im Zivil Leben übrigens in der IT auch auf, wenn geplante Netzpläne und Software kurzfristig neue Technologien implementieren sollen.
Zitat:Welche mysteriösen Algorithmen jetzt auf K130 angepasst werden sollen, erschließt sich mir nicht. Es gibt keinerlei Informationen dazu, auch nicht seitens meiner Industriekontakte.
Das habe ich unglücklich zitiert, sorry...Da wurde keine Kampf SW neu geschrieben, aber Einsatzbeschreibungen an die neuen Systeme Radar und Kanone angepasst.
Tests dafür an Land wurden wegen Corona verzögert (so der Offizier im Gespräch) ...und die Systemtests live auf Schiff (dass ja erst seit Mitte 2022 verfügbar war,) hängen daher auch hinterher.
Zitat:Der Vertrag 2017 sah eine einsatzreife Ablieferung in 2022, nicht nur eine leere Hülle, also sind wir inzwischen auch bei mindestens 3 Jahren Verzug und ein AB Flight 2 bzw. 3 ist von der Komplexität des Gesamtsystems deutlich über einer K130, somit scheidet der Vergleich aus. Aber du sagst es ja selbst, das Typschiff fährt, während under Nachbau, na ja, lassen wir das...
Na ja, auch die USA haben Probleme.
Und mehr Personal zum "Einafahren und Testen"
Die CVN-78 z.B. ist ja konsruktiv neu und hat viele völlig neue Systeme...zugegeben.
Von Taufe bis Volle Kampf Indienststellung dauerte es aber satte 8 Jahre (2013-2021).
Üblich (bei der Vorklasse CVN-76/77) sind ca. 1,5 bis 2 Jahre.
Zitat:Die Industrie ging bei K130 2. Los scheinbar von einem echten Nachbau aus, während der Kunde zumindest die Anpassung an geändertes Recht und Gesetz erwartet hat. Klassisches Missverständnis, kommt regelmäßig im Projektgeschäft vor, muss nur rechtzeitig erkannt und abgestellt werden... und da ist sie wieder, die Fehlerkultur Angel
Korrekt.
Der Vertrag kam aber VOR den neuen BSI Richtlinien (2019) , die dann ungeplant laut "Oben Anweisung" einzuarbeiten bzw zu prüfen waren.
Ukraine Krieg Erfahrungen (russische Korvetten Verluste) kamen vermutlich auch noch hinzu, die in den Kampfregeln implementiert werden mussten.
Das alles MUSS somit Verzögerungen zu Folge haben...Nicht, weil unbedingt etwas defekt oder verwundbar IST...aber es muss geprüft werden, ob es so sein KÖNNTE...und dann behoben werden.
Ob das nach außen auch so vernünftig kommunziert wird ist ein anders Blatt.