14.03.2024, 21:07
Delbrück:
Nicht nur, bzw. nicht mal primär. Eine 105mm hat von der Wirkung her ungefähr den gleichen praktischen Effekt wie eine 120mm Mörsergranate. Man kann hier aber die gleichen Granaten sowohl in kurzen Ultraleichthaubitzen verwenden, wie man sie auch in Rohrartillerie sehr hoher Reichweite verwenden kann. Wenn man es nun nicht allein auf die Granate bezogen betrachtet, also nicht Wirkung pro 1 Granate, sondern Wirkung pro Gewichtseinheit, dann hat die 105mm hier ein besonders gutes Verhältnis bei den meisten Munitionsarten. Darüber hinaus hat man damit pro Gewichtseinheit mehr Schuss - und da zugleich die Präzision wie auch allgemein die Aufklärung deutlich besser geworden sind, benötigt man weniger Flächenwirkung, weil man diese präziser ins Ziel bringen kann.
Es gibt zudem heute Haubitzen im 105mm Kaliber welche die Reichweite einer 155mm erreichen. Diese ist wiederum vor allem mit sehr teurer aufwendiger gelenkter Munition auf sehr große Distanzen überlegen und wenn man Streumunition verwendet. Nun ist es aber so, dass Beschuss auf sehr große Reichweiten besser mit Raketenartillerie bewerkstelligt wird, aus einer Vielzahl von Gründen. Und dass Rohrartillerie meiner Auffassung nach weiter vorne sein sollte. Entsprechend stellt sich die Frage der Versorgung dieser Rohrartillerie dringlicher und ist hier eine größere Anzahl von Schüssen pro Gewichtseinheit vorteilhafter als die für die meisten Wirkungsarten nicht benötigte größere Wirkung pro Einzelschuss.
Man könnte so mit einem Einheits-Rohrartillieriekaliber dann sowohl die 120mm Mörser als auch die 155mm Haubitzen ersetzen und was diese nach oben mehr Leistung haben durch mehr Raketenartillerie, insbesondere weil diese besser im Konterartilleriefeuer ist. Angesichts der immensen Mengen welche man an Granaten benötigt würde daher ein 105mm Kaliber sehr viel Sinn machen. Man müsst dazu aber natürlich die Artillerie umstrukturieren usw. alles zunächst mal teuer und aufwendig. Dennoch würde es sich in einem großen konventionellen Krieg dann auszahlen.
Das ist aber alles natürlich nur ein möglicher Weg von vielen. Könnte also auch ganz anders gelöst werden.
Das liegt aber auch daran, dass die Divisionen der Bundeswehr und ganz allgemein westlicher NATO Armeen zu groß sind. Sie sind damit schlussendlich braock überladen, zu unbeweglich und schwer zu führen. Und entsprechend geht man diesen Weg weiter, denkt Divisionen als eine Art Minikorps und bläht dann die Brigaden de facto zu Mini-Divisionen auf usw. Man erzielt damit aber auf allen Ebenen ungünstige Größen und ungünstige Strukturen. Die Brigaden sind für die eigentlichen Aufgaben einer Brigade überladen, als Mini-Division aber zu schwach und zu wenig durchhaltefähig - und die Divisionen sind wiederum für die Aufgabe einer Division zu groß, für die eines Korps aber viel zu klein, und deshalb trotz großer Durchhaltefähigkeit zu schwerfällig, erzeugen einen zu großen Regieaufwand, sind schlecht führbar und benötigen daher überladene Führungsstrukturen usw. usw.
Was gut wäre, insbesondere wenn man diese zudem auch mit einer starken organischen Flugabwehr versieht. Und das ist natürlich unabhängig von der Frage der Größe der Divisionen. Man könnte also auch wesentlich kleinere, kompaktere Divisionen mit einem Artillerie-Regiment oder einer Artillerie-Gruppe versehen. Deshalb würde ich die Frage ob man die Artillerie in einem solchen Verband zusammen nicht dadurch begründen, dass die Division Aufgaben des Korps übernehmen muss. Dass sollte ganz unabhängig davon betrachtet werden. Wenn ich beispielsweise kompakte Brigaden verwende, die keine Artillerie (im konventionellen bisherigen Sinne) beinhalten, dann kann selbst bei einer sehr kompakten Division mit 10.000 bis maximal 12.000 Mann ein Artillerie-Regiment die perfekte Größe und bestmögliche Struktur für die Artillerie sein.
Für die Korpsebene plane ich nur mit Raketenartillerie für den Fernkampf, entgegen dem gemischten Bataillon auf Divisionsebene verfügt das Artillerieregiment jedoch über jeweils ein reinrassiges Lenkflugkörperbataillon und Marschflugkörperbataillon und darüber hinaus über 2 Bataillone mit MARS (immer reichweitengesteigert und mit hoher Präzision). Das Korps führt eben jenen artilleristischen Fernkampf und zerschlägt Hochwertziele und eben auch feindliche Artillerie im Zusammenarbeit mit der Luftwaffe (Joint).
Meiner rein persönlichen Meinung nach könnte man auf Korps-Ebene komplette Artillerie-Brigaden andenken. In Form einer Raketenartillerie-Brigade. Eine solche könnte dann auch noch weitere Elemente enthalten, bis hin zu eigenen Sicherungskräften, Luftraumverteidigung usw. Für ein konventionelles derzeitiges Korps wären meiner Meinung nach sogar zwei solcher Artillerie-Brigaden sinnvoll.
Warum 130mm ?! Warum nicht die bereits existierende und ausgereifte 127mm ?
PS: ich lagere diese Beiträge in Kürze mal in einen dafür besser geeigneten Strang aus.
Zitat:M. E. braucht es das Kaliber 105mm nicht mehr, aber ich weiß, dass Du um diese Kanone herum ein Infanterieunterstützungsfahrzeug oder leichten Kampfpanzer herum planst (vgl. US-M10 Booker, vormals Mobile Proteced Firepower [MPF] oder noch früher Advanced Gun System [AGS].)
Nicht nur, bzw. nicht mal primär. Eine 105mm hat von der Wirkung her ungefähr den gleichen praktischen Effekt wie eine 120mm Mörsergranate. Man kann hier aber die gleichen Granaten sowohl in kurzen Ultraleichthaubitzen verwenden, wie man sie auch in Rohrartillerie sehr hoher Reichweite verwenden kann. Wenn man es nun nicht allein auf die Granate bezogen betrachtet, also nicht Wirkung pro 1 Granate, sondern Wirkung pro Gewichtseinheit, dann hat die 105mm hier ein besonders gutes Verhältnis bei den meisten Munitionsarten. Darüber hinaus hat man damit pro Gewichtseinheit mehr Schuss - und da zugleich die Präzision wie auch allgemein die Aufklärung deutlich besser geworden sind, benötigt man weniger Flächenwirkung, weil man diese präziser ins Ziel bringen kann.
Es gibt zudem heute Haubitzen im 105mm Kaliber welche die Reichweite einer 155mm erreichen. Diese ist wiederum vor allem mit sehr teurer aufwendiger gelenkter Munition auf sehr große Distanzen überlegen und wenn man Streumunition verwendet. Nun ist es aber so, dass Beschuss auf sehr große Reichweiten besser mit Raketenartillerie bewerkstelligt wird, aus einer Vielzahl von Gründen. Und dass Rohrartillerie meiner Auffassung nach weiter vorne sein sollte. Entsprechend stellt sich die Frage der Versorgung dieser Rohrartillerie dringlicher und ist hier eine größere Anzahl von Schüssen pro Gewichtseinheit vorteilhafter als die für die meisten Wirkungsarten nicht benötigte größere Wirkung pro Einzelschuss.
Man könnte so mit einem Einheits-Rohrartillieriekaliber dann sowohl die 120mm Mörser als auch die 155mm Haubitzen ersetzen und was diese nach oben mehr Leistung haben durch mehr Raketenartillerie, insbesondere weil diese besser im Konterartilleriefeuer ist. Angesichts der immensen Mengen welche man an Granaten benötigt würde daher ein 105mm Kaliber sehr viel Sinn machen. Man müsst dazu aber natürlich die Artillerie umstrukturieren usw. alles zunächst mal teuer und aufwendig. Dennoch würde es sich in einem großen konventionellen Krieg dann auszahlen.
Das ist aber alles natürlich nur ein möglicher Weg von vielen. Könnte also auch ganz anders gelöst werden.
Zitat:ich gehe davon aus, dass die Division mittlerweile die Aufgaben des Korps zumindestens z. T. übernimmt, daher plane ich mit Artillerieregimentern auf Divisionsebene.
Das liegt aber auch daran, dass die Divisionen der Bundeswehr und ganz allgemein westlicher NATO Armeen zu groß sind. Sie sind damit schlussendlich braock überladen, zu unbeweglich und schwer zu führen. Und entsprechend geht man diesen Weg weiter, denkt Divisionen als eine Art Minikorps und bläht dann die Brigaden de facto zu Mini-Divisionen auf usw. Man erzielt damit aber auf allen Ebenen ungünstige Größen und ungünstige Strukturen. Die Brigaden sind für die eigentlichen Aufgaben einer Brigade überladen, als Mini-Division aber zu schwach und zu wenig durchhaltefähig - und die Divisionen sind wiederum für die Aufgabe einer Division zu groß, für die eines Korps aber viel zu klein, und deshalb trotz großer Durchhaltefähigkeit zu schwerfällig, erzeugen einen zu großen Regieaufwand, sind schlecht führbar und benötigen daher überladene Führungsstrukturen usw. usw.
Zitat:daher plane ich mit Artillerieregimentern auf Divisionsebene
Was gut wäre, insbesondere wenn man diese zudem auch mit einer starken organischen Flugabwehr versieht. Und das ist natürlich unabhängig von der Frage der Größe der Divisionen. Man könnte also auch wesentlich kleinere, kompaktere Divisionen mit einem Artillerie-Regiment oder einer Artillerie-Gruppe versehen. Deshalb würde ich die Frage ob man die Artillerie in einem solchen Verband zusammen nicht dadurch begründen, dass die Division Aufgaben des Korps übernehmen muss. Dass sollte ganz unabhängig davon betrachtet werden. Wenn ich beispielsweise kompakte Brigaden verwende, die keine Artillerie (im konventionellen bisherigen Sinne) beinhalten, dann kann selbst bei einer sehr kompakten Division mit 10.000 bis maximal 12.000 Mann ein Artillerie-Regiment die perfekte Größe und bestmögliche Struktur für die Artillerie sein.
Für die Korpsebene plane ich nur mit Raketenartillerie für den Fernkampf, entgegen dem gemischten Bataillon auf Divisionsebene verfügt das Artillerieregiment jedoch über jeweils ein reinrassiges Lenkflugkörperbataillon und Marschflugkörperbataillon und darüber hinaus über 2 Bataillone mit MARS (immer reichweitengesteigert und mit hoher Präzision). Das Korps führt eben jenen artilleristischen Fernkampf und zerschlägt Hochwertziele und eben auch feindliche Artillerie im Zusammenarbeit mit der Luftwaffe (Joint).
Meiner rein persönlichen Meinung nach könnte man auf Korps-Ebene komplette Artillerie-Brigaden andenken. In Form einer Raketenartillerie-Brigade. Eine solche könnte dann auch noch weitere Elemente enthalten, bis hin zu eigenen Sicherungskräften, Luftraumverteidigung usw. Für ein konventionelles derzeitiges Korps wären meiner Meinung nach sogar zwei solcher Artillerie-Brigaden sinnvoll.
Zitat:Sturmgeschütze 130mm
Warum 130mm ?! Warum nicht die bereits existierende und ausgereifte 127mm ?
PS: ich lagere diese Beiträge in Kürze mal in einen dafür besser geeigneten Strang aus.