25.02.2024, 15:31
Ich hol' das mal aus dem F124-Strang hier rüber, um nicht zu sehr offtopic zu geraten:
Es bliebe sonst ja auch noch die Alternative, auf Aster30 als Ergänzung zum ESSM zu setzen und zusätzlich zum Mk41 noch ein Sylver A50 (oder schließen die sich hinsichtlich z.B. der FüWES-Integration gegenseitig aus?) und/oder sogar A70 zu verbauen, letzteres für die Integration von SCALP anstelle von Tomahawk. Das wäre dann der erste Schritt weg von der SM-Reihe in Richtung einer perspektivisch rein europäischen Raketenbewaffnung deutscher Schiffe. (Das spräche dann natürlich gegen Aegis auf den Z104, was mir persönlich bekanntermaßen sehr recht wäre.)
Das wäre dann entsprechend mein "Wunschkonzert-gerechter" Vorschlag. Ein Flotten-Mix oberhalb der Korvetten bestehend aus:
4x F125
4x F126
4x F127 (F126 AAW mit SM-2 Blk.IV oder Aster30)
3x Z104 (MEKO A400 AWD)
Die 4er-Serien ermöglicht es, entweder mit Intensivnutzungs- und Mehrbesatzungskonzept zu arbeiten oder die klassische 3er-Rotation auch dann gewährleisten zu können, wenn mal eine Einheit länger ausfällt oder kurzfristig zusätzliche Verpflichtungen auftreten. Der Zerstörer würde nicht für die Intensivnutzung ausgelegt.
(24.02.2024, 20:24)Broensen schrieb: Ein MLU der F124 wäre ggf. sinnvoller als die Auslösung der Option F126. Denn ohne MLU würden vermutlich diese zwei F126 genutzt werden müssen, um die altersbedingt zu erwartenden Ausfälle der F124 zu kompensieren, während man noch auf die ersten F127 warten wird. Das wäre dann jedoch eine Verschiebung hinsichtlich der Fähigkeiten, bei der die Verbands-Flugabwehrkapazitäten der BW unter das kritische Limit von drei Schiffen in Rotation fallen würde.
Insofern halte ich ein Sachsen-MLU für drängender als die F126 Nr. 5+6, wobei mir natürlich eine deutliche Beschleunigung der F127-Beschaffung noch lieber wäre.
Eine weitere Option, über die man mal nachdenken könnte, wäre eine zusätzliche Serie von 3-4 mittleren AAW-Fregatten zwischen F126 und F127 als Ergänzung und Teilersatz der F124. Vergleichbar mit der französischen Kombination zweier AAW-Klassen unterschiedlicher Größe/Kosten (HORIZON+FREDA). Das müsste dann aber kurzfristig mit geringen Vorgaben hinsichtlich der Anforderungen, dafür aber mit einem klaren Zeitrahmen ausgeschrieben werden, wodurch nur wenige sinnvolle Varianten dafür in Frage kämen:
1. F126 AAW
2. MEKO300/F125 AAW (F127 light)
3. FREDA/FREMM AAW
4. Type 45
5. Iver-Huitfeldt
In dieser Reihenfolge würde ich auch die Sinnhaftigkeit einordnen, wobei die ersten beiden klar zu bevorzugen wären. Gerade die Option, aus dem 2.Los F126 eine AAW-taugliche Fregatte zu machen, die zugleich die IKM-Qualitäten der F126 besitzt, scheint mir eine logische Konsequenz aus den aktuellen Entwicklungen zu sein. Zudem würde es die bisher geplante F127 komplett von diesem Aufgabenfeld entlasten, so dass daraus ein reiner "LV/BV-Zerstörer" werden könnte, ohne Kompromisse mit "Flex" und Modulen, der dann die F125 ersetzt. Damit hätten wir wieder einen halbwegs stimmigen Flotten-Mix für alle möglichen Entwicklungen.
zu 1.: Was bräuchte denn eine F126-Ableitung, um aktuelle SM2 sinnvoll einsetzen zu können und somit als Teilablöse für F124 infrage zu kommen? Wohl die doppelte Anzahl VLS-Zellen, wobei auch eine Kombination von Mk41 und Mk56 infrage käme. Dafür könnte man ggf. auf die 127mm verzichten zugunsten von 76/62 Compact. Welche Änderungen an der Radar-Kombination wären dafür sinnvoll und leicht integrierbar?
(25.02.2024, 01:14)HeiligerHai schrieb: 1. Ein F124MLU (F124B) macht keinen Sinn mehr. Das ist durch, wenn F127 auf dem Hof steht.F127 steht aber noch lange nicht auf dem Hof und ist auch noch in keinster Weise festgezurrt. Und je mehr Ansprüche an diese gestellt werden, desto länger wird das auch noch dauern. Hinzu kommt ja ggf. gerade ein Zeitdruck, der sich aus einer vermeintlichen FK-Verfügbarkeitslücke der F124-Hauptbewaffnung ergibt. (Sofern sich das bestätigen sollte.) Das würde ohne ein MLU oder eine andere Zwischenlösung eine Fähigkeitslücke über einen sehr langen Zeitraum bedeuten, sobald die letzte SM-2 verschossen wurde. Und das in einem Sicherheitsumfeld, in dem weitreichendes AAW enorm an Bedeutung gewinnt. Das zu verhindern macht für mich schon sehr viel Sinn. Sei es nun durch ein F124-MLU oder eine F126A bzw. abgespeckte F127 auf F125/126-Basis, dann etwas später gefolgt von einem Z104 MEKO A400 AWD. Die Anzahl der geplanten Schiffe bliebe in etwa gleich, es käme idealerweise nur eine Halbklasse hinzu, was vermutlich sogar günstiger wäre als die jetzige Planung mit 6xF126+6xF127.
(25.02.2024, 01:14)HeiligerHai schrieb: 2. Eine Brückenlösung ist ebenfalls ausgeschlossen.Mir sind die Gründe leider nicht offensichtlich. Mein Vorschlag bezüglich einer weiteren Klasse zwischen F126 und F127 würde zum einen auf den kurz- bis mittelfristigen Bedarf bzgl. den neuen IKM-Szenarien (Iran-Proxies) reagieren und zum anderen auch den teuren Zerstörer etwas aufschieben. Es wäre also sowohl aus Marine-, als auch aus Politik-Perspektive vorteilhaft. Und die deutsche Industrie bekäme nochmal die Chance, Damen das Geld für die zwei weiteren F126 wieder abzunehmen. Sei es durch einen TKMS-Entwurf auf F125-Basis oder durch einen höheren Anteil für Lürssen an diesem neuen Auftrag.
Die Gründe dafür sind offensichtlich
(25.02.2024, 01:14)HeiligerHai schrieb: 3. F126 braucht imho sowieso 32 MK41. Eine Änderung am Hauptgeschütz macht dbzgl. keinen Sinn.Mehr Zellen wird sie aber absehbar nicht mehr bekommen, auch wenn ich das ebenfalls für sinnvoll erachten würde. Aber zumindest für die Schiffe 4-6 sollte die Zeit eigentlich noch reichen, um das umzuplanen. Kostet halt einen Aufpreis, der sich eher rechnen dürfte, wenn man zugleich das Fähigkeits-Portfolio an einen anderen Schwerpunkt anpassen würde. Und die Änderung am Hauptgeschütz hätte dabei natürlich den Zweck, dass man mit möglichst geringen Änderungen Gewicht und Raum dort gewinnt, wo man das für einen zusätzlichen Zellenblock benötigt, wenn man nicht das ganze Schiff umkonstruieren oder auf die Containerstellplätze mittschiffs verzichten will. Mit Blick auf die zukünftigen Anpassungsmöglichkeiten und ein geändertes Aufgabenprofil würde ich da halt eher beim Hauptgeschütz Abstriche machen als anderswo.
(25.02.2024, 01:14)HeiligerHai schrieb: APAR Blk. 2 ist ansonsten vollkommen ausreichend.Ich kenn' mich mit der Radartechnik nicht ausreichend aus, weshalb meine Frage lautete, was an der F126 geändert werden müsste, damit sie aktuell und mittelfristig verfügbare SM-2 einsetzen könnte. Wenn du jetzt sagst, das aktuelle Set aus TRS-4D/NR MF und APAR Blk.2 sei dafür ausreichend, dann könnte man ja auch jetzt schon einfach SM-2 auf der F126 einrüsten, was aber mWn nicht der Fall ist. Kann jemand mich unwissenden dahingehend bitte mal aufklären?
Es bliebe sonst ja auch noch die Alternative, auf Aster30 als Ergänzung zum ESSM zu setzen und zusätzlich zum Mk41 noch ein Sylver A50 (oder schließen die sich hinsichtlich z.B. der FüWES-Integration gegenseitig aus?) und/oder sogar A70 zu verbauen, letzteres für die Integration von SCALP anstelle von Tomahawk. Das wäre dann der erste Schritt weg von der SM-Reihe in Richtung einer perspektivisch rein europäischen Raketenbewaffnung deutscher Schiffe. (Das spräche dann natürlich gegen Aegis auf den Z104, was mir persönlich bekanntermaßen sehr recht wäre.)
(25.02.2024, 15:40)DeltaR95 schrieb: Warum sollte F126 das nicht können? APAR Block 2 ist für SM-2 geeignet, dass einzige, was F126 im Vergleich zu F124 fehlt, ist ein Radar großer Reichweite im L-Band oder S-Band. Die Wahl der Marine für TRS-4D im C-Band limitiert hier. Auch der VLS Mk 41 der F126 ist für SM-2 geeignet.Das bedeutet, man könnte entsprechend das TRS-4D/NR MF durch eine aktuelle Variante des SMART-L oder das TRS-4D/LR ROT tauschen, um eine solche F126 AAW zu erhalten?
Das wäre dann entsprechend mein "Wunschkonzert-gerechter" Vorschlag. Ein Flotten-Mix oberhalb der Korvetten bestehend aus:
4x F125
4x F126
4x F127 (F126 AAW mit SM-2 Blk.IV oder Aster30)
3x Z104 (MEKO A400 AWD)
Die 4er-Serien ermöglicht es, entweder mit Intensivnutzungs- und Mehrbesatzungskonzept zu arbeiten oder die klassische 3er-Rotation auch dann gewährleisten zu können, wenn mal eine Einheit länger ausfällt oder kurzfristig zusätzliche Verpflichtungen auftreten. Der Zerstörer würde nicht für die Intensivnutzung ausgelegt.