08.02.2024, 20:45
Zitat:Da würde ich persönlich dem Dari und damit langfristig auch dem Iran mehr Erfolg zutrauen.
Meine These bezüglich des bisher in der Geschichte Afghanistans historisch einmaligen Ansatz der Taliban im Umgang mit den Hazara ist, dass sie gerade eben den Iran raushalten wollen und die Hazara für sich gewinnen wollen. Ob das funktionieren wird steht in den Sternen, keine Ahnung. Aber immerhin versuchen sie es. Und umgekehrt haben die Hazara stark an eigener sozialkultureller und ethnischer Identität eingebüßt im Vergleich zu dem was früher war.
Ich würde es daher (reine These) für möglich halten, dass dies aufgehen könnte und der Iran von den Hazara fern gehalten werden kann.
Zitat:Die Frage ist dann lediglich, ob der Iran genug attraktive Ressourcen aufbietet, um eine Alternative zur angesprochenen Paschtunisierung zu bieten.
Der Iran hat ja noch darüber hinaus erhebliche innere Probleme, dazu kommen die Belutschen als Problemfall im Ostiran welche von den Taliban mit Waffen, Drogen usw. beliefert werden und ganz allgemein der massive Drogenhandel aus Afghanistan in Richtung Iran usw usf
Darüber hinaus ist der Iran in Syrien, im Libanon, im Jemen und ganz allgemein bei seinem Kampf gegen die Ölaraber gebunden.
WENN die Taliban hinter den Kulissen im Rahmen einer Geheimdiplomatie dem Iran gegenüber Neutralität zusichern und dass sie ihm damit den Rücken frei halten für all die anderen welche dem Iran am Pelz hängen, denke ich dass es dazu kommen könnte, dass der Iran nicht in die Hazara investiert und diese den Taliban überlässt. Als notwendigen Preis um den Rücken frei zu kriegen. WENN die Taliban so klug sind eine solche Strategie zu fahren. Und über ihren ideologisch-religiösen Schatten springen können, was sie aber zumindest hier und jetzt bereits tun.