08.02.2024, 12:05
Zitat: in den nächsten Jahren werden wir zunehmend sehen, dass neue, sehr leistungsstarke Anti-UCAV-Systeme (Stichwort: Laser) in Umlauf kommen werden, die die "klassischen" Drohnen von heute sehr stark zurückdrängen werden.
Das eigentliche Problem in Bezug auf die Mehrheit der aktuell verwendeten Drohnen ist eben nicht die Bekämpfung, man benötigt dafür auch keine Laser etc, sondern weit vor allem anderen die Aufklärung der Drohnen auf Distanz und umgekehrt dass diese trotz ihrer geringen Größe über sehr weite Distanzen aufklären können.
Der Wettkampf hier istr also keiner von Anti-UCAV Systemen vs UCAV, sondern von Sensorik vs Stealth / Distanz.
Es wird weithin unterschätzt, auf welche Enfernungen selbst sehr kleine Drohnen heute Ziele aufklären können, und umgekehrt sieht man sie nicht (mit menschlichen Augen) und hört sie nicht. Und es gibt viele davon.
Selbst bei der Verwendung von Laser kann es daher leicht sein, dass man immer mehrere Drohnen übersieht, und dass diese so weit weg sind, dass die Laser nicht ausreichend sind. Darüber hinaus wird man die Drohnen dann auch zunehmend auf Stealth hin optimieren, und entsprechende noch leistungsfähigere Optiken etc werden es ihnen ermöglichen aus noch größerer Distanz zu agieren.
Und Laser hin oder her: selbst bei reinen UCAV welche sich als zielsuchende Munition ins Ziel stürzen sollen, können diese extrem flach über dem Boden entlang kommen, in großer Zahl und selbst ein Laser hat Einschränkungen in der Geschwindigkeit dadurch dass er jeweils neu ausgerichtet, also bewegt werden muss was immer eine Verzögerung bedeutet. Man würde also mehrere Laser nach mehreren Seiten benötigen, der Stromverbrauch wäre dann hier zu bedenken usw usw
Darüber hinaus müssen Drohnen nicht zwingend ein System rammen um zu wirken. Hier kann auch bereits aus der Distanz ein Treffer erzielt werden, entsprechende Wirkmittel vorausgesetzt. Und es sind noch viele andere Möglichkeiten und Anwendungen denkbar, bis hin zu Minen welche sich selbst als Drohne verlegen. Zudem ist zu bedenken, dass bereits hier und heute Drohnen den letzten Teil des Weges ins Ziel vollautonom zurück legen können. Damit kann auch jede EloKa umgangen werden, weil die Drohne ab dem Zeitpunkt wo man ein Ziel festlegt und die Drohne darauf ansetzt eben nicht mehr gesteuert wird, sondern vollautonom das festgelegte Ziel verfolgt. Damit werden entsprechende Abstandsaktive Maßnahmen und Elektronische Kriegsführung negiert. Entsprechend wird es noch wesentlicher werden, eine Sensorik zu haben, welche die Drohnen auf sehr große Distanzen aufklärt. Und die zugleich passiv ist oder nicht leicht aufspürbar, weil ansonsten der Feind die eigene Position durch die eigene aktive Sensorik aufklären kann.
Die "klassischen" Drohnen, also die aktuell zweckentfremdeten zivilen Modell und Selbstbau / Bastelsysteme, werden Platz machen, sie werden sehr stark zurück gedrängt werden aber nicht durch Laser oder andere Wirkmittel sondern durch: 1. im großindustriellen Maßstab hergestellte Drohnen welche mehr Stealth sind, auf größere Distanzen aufklären können und dann wenn man sie auf ein Ziel ansetzt dieses vollautonom verfolgen und angreifen. 2. eine wesentlich bessere Sensorik und die Mittel der elektronischen Kriegsführung - wobei beide Punkte einander auch gegenseitig bedingen.