08.02.2024, 09:46
Zitat:Analog zur Schaffung der Luftwaffe vor langer Zeit als sich die gleichen Fragen stellten. Trotzdem meiner Meinung nach ein Fehler, man sollte stattdessen so weitgehend wie möglich Teilstreitkräfte und Zergliederung aufheben.Ja, wobei es bei den Luftstreitkräften ein langer Weg war und man anfangs noch nicht ganz abschätzen konnte, welche Entwicklungsoptionen sich zukünftig ergeben werden. Hinzu kamen ein gewisser Konservativismus bei den Führungsstäben und eine gewisse Rivalität innerhalb der Streitkräfte.
Bei den Drohnen sehe ich es so, dass sie sehr schnell (wobei es Drohnen schon seit Jahrzehnten gibt) einen gewissen Eindruck auf dem Schlachtfeld hinterlassen haben (Ukraine, Armenien), was auch daran lag, dass man die Tragweite des Systems an sich nicht ganz gesehen hat. Und ohne die genannten Konflikte wäre es vermutlich auch so gewesen, dass man es noch nicht in voller Breite zur Kenntnis genommen hätte.
Gleichzeitig jedoch denke ich, hat die kolbengetriebene Drohne - teils sogar die Loitering-Munition - langsam ihren leistungsspezifischen Zenit erreicht (zumindest in Großkämpfen wie aktuell, im COIN-Bereich hat sie sicher noch ihre Nischen) und in den nächsten Jahren werden wir zunehmend sehen, dass neue, sehr leistungsstarke Anti-UCAV-Systeme (Stichwort: Laser) in Umlauf kommen werden, die die "klassischen" Drohnen von heute sehr stark zurückdrängen werden.
Insofern mag die Schaffung eines eigenen "Drohnenkommandos" eine nette Angelegenheit sein, dieser Schritt kommt aber genau genommen bereits zu spät und bindet nur Kräfte, die man anderweitig besser einsetzen könnte.
Schneemann