05.02.2024, 01:16
(04.02.2024, 20:53)Helios schrieb: Um Luftraumverteidigung kann es innerhalb des MGCS nicht gehen, sondern immer nur um den Nächst- und Nahbereichsschutz. Und auch letzterer ist über eine Zusatzbewaffnung/-aufgabe nicht leistbar. In der Diskussion hier geht es mir um zwei Aspekte: wie kann man die individuelle Verteidigung der Fahrzeuge verbessern, und welche Integration an Flugabwehr müsste es sinnvollerweise in das MGCS geben.Natürlich müsste man da auch wieder Nah- und Nächstbereich näher definieren, aber unabhängig von konkreten Distanzen, ergibt sich rein aus operativen Bedürfnissen eine mehr oder weniger klare Anforderung hinsichtlich der Luftraumverteidigung innerhalb eines MGCS, zumindest dann, wenn man dieses als ein ganzheitliches Konzept für einen Kampfverbund schwerer Kräfte betrachtet, so wie zumindest ich und wohl auch Quintus es für unabdingbar betrachten.
Diese Anforderung ergibt sich daraus, dass ein solcher Kampfverbund unter einem effektiven Schutzschirm gegenüber Bedrohungen aus der Luft jeglicher Art agieren können muss. Da es für einen solchen sKr-Verbund existentiell ist, dass er in exponierter Weise gegen gleichwertige Kräfte antreten muss, kann der erforderliche Luftraumschutz nicht von einem System bereit gestellt werden, das nicht über das gleiche Mobilitäts- und Schutzniveau verfügt, da dieses bspw. im offenen oder anspruchsvollen Gelände nicht geeignet wäre, den erforderlichen Schutz ohne unvertretbare Eigengefährdung aufrecht zu erhalten. Dementsprechend ergibt sich eine Schnittstelle zwischen der allgemeinen Flugabwehr für sämtliche Truppenteile und dem begleitenden NNbS dieser sKr anhand der zulässigen Exponierung der allgemeinen Fla-Systeme. In der Kategorie IRIS-T SLS entsteht da kein Problem, die kann man weit genug "hinten" noch effektiv verwenden. Darunter aber wird es schwieriger.
Ein System wie Skyranger 30 muss sich auch auf GTK immer außerhalb der Gefährdung durch LOS-Waffen gegnerischer Kräfte halten, was bedeutet, dass zumindest die MK des Skyranger nicht am Schutz der MGCS-Anteile beteiligt werden kann. Inwieweit das auch für die zusätzliche FK-Bewaffnung gilt, hängt von dem gewählten LFK sowie den operativen Gegebenheiten ab. Da jedoch mit steigender Distanz zwischen Schutzsystem und Schutzobjekt die Problematik der Reaktions- und Anflugzeiten ansteigt, sollte es eigentlich unstrittig sein, dass zumindest im offenen Gelände z.B. ein 6-7km-LFK wie die Mistral-3 nur bedingt in der Lage wäre, einen an der FLOT eingesetzten Panzer zu schützen, wenn die Startplattform selbst 3-4 km hinter der FLOT stehen muss, um sich nicht übermäßig zu exponieren. Dementsprechend wird man wohl feststellen müssen, dass jede nicht vom MGCS selbst oder einem dieses unmittelbar begleitenden Systems zu erbringende Luftraumverteidigung, sich auf weitreichende Systeme ab IRIS-T-SLS aufwärts beschränken dürfte.
Daraus kann man dann wiederum ableiten, dass für das MGCS im Einsatz ein geeignetes Flugabwehrsystem erforderlich ist, dass zumindest in der Lage sein muss, einen Schutzschirm über alle Elemente des MGCS zu legen und damit die Lücke zwischen den Selbstschutzsystemen jedes einzelnen Fahrzeugs und der weiträumigen Flugabwehr sicher zu stellen.
Dieses könnte dann natürlich auch einfach ein auf die Fahrzeugplattform des MGCS aufgesetztes Skyranger-Pendant mit der gleichen Technik sein, das wäre sicher die klassische und hinsichtlich der Entwicklungskosten günstigste Lösung.
Der feuchte Traum der Industrie und manch anderer hingegen wäre sicher die unbemannte C-RAM-Begleit-Bodendrohne mit Lasereffektor und FK-Werfer.
Zitat:Auch wenn ich verstehe, wo du hin willst, ändert sich meine technische Betrachtung deiner Darstellungen nicht.Muss ja auch nicht sein. Allerdings fällt es mir etwas schwer, deine rein technische Kritik konstruktiv anzunehmen, solange sie keine konzeptionelle Alternative aufzeigt.
Zitat:Insgesamt ziehe ich mich aus der Diskussion vorerst zurück, von meiner Seite aus ist eh alles gesagt.Schade. Mit Quintus komme ich hier viel zu schnell auf einen Nenner.