24.01.2024, 16:13
(23.01.2024, 21:41)Seafire schrieb: Schoelhorn: Garantien gibt es im Geschäftsleben nie, jedoch genügend sachliche Gründe hierfür: Die Bundeswehr hat gut 90 Tornados. Davon werden nun 35 für die nukleare Teilhabe durch den F-35 ersetzt. Bleiben grob 50 Flugzeuge, die durch eine Anzahl in dieser Grössenordnung ersetzt werden müssen.
Die Argumentation richtet sich an die breite Öffentlichkeit und uninformierte Politiker, fachlich ist die Aussage aufgrund der Nichtberücksichtigung der Nutzung, der Abhängigkeiten und der sonstigen Systeme völliger Unsinn.
Von den nominell 93 Tornados werden gut 85 operativ in drei Rollen genutzt: als Jabo und in der nuklearen Teilhabe im Geschwader 33, in der Rolle Aufklärung und SEAD/DEAD in der ersten Staffel des Geschwader 51, und zur Ausbildung in der vierten Staffel des Geschwader 51.
Das Geschwader 33 wird auf F-35 umgestellt, die Zahl der Flugzeuge entsprechend reduziert. Die Aufgaben der ersten Staffel des Geschwader 51 werden von den Eurofighter EK übernommen. Mit der Ausmusterung der Tornados wird die vierte Staffel überflüssig.
Wenn überhaupt geht es also um einen Ersatz der 15 zum Eurofighter EK umzubauenden Maschinen, plus eventuell zusätzliche Flugzeuge für die erste Staffel des Geschwader 51. Insofern bleiben nicht grob 50 Flugzeuge, die ersetzt werden müssen, sondern gut 25. Alles darüber hinaus wäre zwar kein quantitativer, aber ein qualitativer Aufwuchs.
Sofern wir also die industrielle Brücke und damit eine höhere Zahl an Maschinen beschaffen wollen, braucht es einen anderen Ansatz. Sinnvoll wäre zum Beispiel aus meiner Sicht die Entwicklung einer fortgeschrittenen EloKa-Version als Tranche 5, die nicht nur den Kern des Geschwaders 51 bildet, sondern zusätzlich auch in geringer Stückzahl von jedem der vier weiteren Eurofighter-Geschwader betrieben wird. Die Maschinen könnten auch als Ersatz der Umbaumaschinen dienen, darüber hinaus weitere abgeflogene Flugzeuge ersetzen, die unter Umständen auch an andere Nationen weitergegeben werden. Was übrig bleibt, sollte auf einen einheitlichen Stand hochgerüstet werden. Finanziell braucht es dafür aber eine gemeinsame und langfristige politische Initiative, zumal wir hier über einen Einführungszeitraum bis deutlich in die 2030er Jahre sprechen.
(24.01.2024, 02:29)HansPeters123 schrieb: In meinem Kommentar steht nichts von Personal aber wenn wir von zusätzlichen 50 Eurofightern ausgehen kann ich mir gut vorstellen dass die im Unterhalt nicht gerade billig sind und vermutlich sogar noch teurer als die Tornados.
Die Tornados haben schon seit längerer Zeit signifikant höhere Betriebskosten als der Eurofighter. Auch aus dem Grund konnte es beispielsweise den Briten nicht schnell genug mit der Ausmusterung gehen.