15.01.2024, 16:56
(15.01.2024, 14:24)Helios schrieb: Du kommst vermutlich auf drei wegen der bestehenden vier abzüglich einem als Marinegeschwader? Wie sollten diese disloziert werden, und mit welchen Aufgaben?Die sich ergebenden drei passen zufälligerweise auch gut zu den drei Divisionen des Heeres, so dass sich hier eine vergleichbare Dislozierung über Deutschland verteilt anbietet. Und für ggf. anfallende Einsatzverpflichtungen außerhalb Deutschlands ergäbe sich eine Rotation vergleichbar der von Marineschiffen sowie auch mit der von mir vorgesehenen erhöhten Bereitschaft einer der drei Heeresdivisionen. Aber vermutlich gibt es sehr viel wichtigere Kriterien für die Stationierung, über die ich keinen Überblick habe, deswegen bin ich für Kritik dahingehend offen.
Zitat:Von daher würde ich drei Kampfgeschwader bei der Luftwaffe als falschen Ansatz sehen, und mir tatsächlich einen weitere Stützpunkt in Ostdeutschland mit eigenem Geschwader wünschen.Geschwader müssen sich ja nicht zwingend auf einen Stützpunkt beschränken, tun sie ja heute schon nicht immer. Das muss dann halt nur auch Sinn ergeben. Ich laufe jetzt natürlich aufgrund mangelnden Wissens Gefahr, unsinnige Vorschläge zu machen, aber da wie im Wunschkonzert sind, versuch ich's trotzdem mal:
- Neuburg hat mit Lechfeld bereits einen Ableger, der noch ausgebaut werden könnte.
- Man könnte Laage um einen reaktivierten militärischen Teil des Flughafens Neubrandenburg erweitern.
- Holzdorf könnte zusammen mit einem neuen Außenposten im Braunkohlerevier der Lausitz ein Geschwader bilden, vielleicht auf dem Flughafen Bautzen oder auch dem wirtschaftlich wohl nicht so gut dastehenden Flughafen Dresden. Wobei Holzdorf natürlich bisher kein taktisches Geschwader beheimatet. Aus geografischer Sicht wäre es mMn eigentlich sinnvoll, das 31. nach Holzdorf bzw. in die Lausitz zu verlegen und in Nörvenich wegen der relativen Nähe zur LL1 stattdessen ein drittes Transportgeschwader (zus. zu Laupheim und Wunstdorf) aufzustellen. Aber das macht vermutlich aufgrund der vorhandenen technischen Voraussetzungen an den Standorten keinen Sinn, da habe ich leider keinen Einblick. Wittmund und Jagel kämen dann beide zur Marine.
Oder würdest du / würdet ihr sagen, dass grundsätzlich die Aufteilung eines Geschwaders auf zwei mehr oder weniger benachbarte Standorte vermieden werden sollte?
Zitat:Was hier noch gar nicht angesprochen wurde, ich würde mir perspektivisch auch mehr Gedanken um eine europäische nukleare Teilhabe machen, die ihren Ursprung sinnvollerweise in einem deutsch-französischen Projekt hätte, dass wiederum im Kontext des FCAS sehr viel Sinn ergibt. Nur so als Einwurf.Da wäre ich voll dabei, sehe das aber als eine politische Herausforderung, die man schlecht in so ein organisatorisch-materielles Wunschkonzert packen kann. Außerdem wäre das dann entweder etwas für die F35-Nachfolge im Rahmen von FCAS, also in einer weiteren Zukunft, oder es ginge um eine unabhängige neue Fähigkeit in Form von bodengestützten Marschflugkörpern o.ä., so oder so ändert es nichts an der Darstellung hier.
Zitat:IKM ist doch ein generischer Oberbegriff für alles unterhalb der hohen Eskalationsstufen, zumindest habe ich den als solchen immer wahrgenommen.Dann haben wir da wirklich eine kleine Differenz. Denn für mich hat das nichts mit Eskalationsstufe zu tun, sondern eher mit Kurzfristigkeit und geographischer Distanz. Für mich ist IKM alles, was nicht LV/BV oder langfristige StabOp ist. Global auftretende Lagen, auf die man militärisch reagieren muss, die aber keinen klassischen Angriff auf das Bündnisgebiet darstellen. StabOp inkl. Piratenjagd etc. können ein Teil davon sein, die häufig angewandte Gleichsetzung der Begriffe halte ich jedoch für falsch. IKM kann mMn durchaus hochintentensive Konfrontationen bis hin zum P2P mit sich bringen. Aktuell ist der anzunehmende Maßstab für einen IKM-Gegner der NATO mMn der Iran, aber auch Staaten wie Venezuela könnten IKM-Fälle verursachen. Die Interventionen in Libyen und Syrien fallen ebenfalls darunter. Daran sollten sich die entsprechenden Fähigkeiten von für IKM eingesetzten Einheiten ausrichten.
Zitat:was hingegen jetzt im Roten Meer und am Horn von Afrika passiert wäre da schon eher grenzwertig.Genau das ist für mich das IKM, das wir in näherer Zukunft zu erwarten haben werden, zumindest im maritimen Bereich. Und genau dafür würde ich im Rahmen dieses Wunschkonzertes schnellstmöglich einfache Mehrzweckfregatten bauen. Denn diese Gefahr scheint mir kurzfristig sogar dringender als die russischer U-Boote. Die kommen erst danach.
Zitat:So oder so ist IKM in meinen Augen ein schlechter Begriff zur Kategorisierung einer Fregattenklasse, vor allem ohne irgendeine Definition in den Raum gestellt.Normalerweise nennt man das "Mehrzweck", aber das finde ich noch sehr viel weniger konkret. Und OPV wäre falsch, denn darunter versteht man für gewöhnlich mäßig bewaffnete Einheiten für Patrouillenaufgaben niedriger Intensität. AAW hingegen ist zu sehr auf die reine Flugabwehr beschränkt, während für diese IKM-Aufgaben ein breiteres Fähigkeitsportfolio erforderlich ist. Eigentlich braucht es dafür quasi "Mini-Zerstörer". Geleitschiffe zum Schutz in allen Dimensionen mit der Fähigkeit, große Räume zu überwachen und zu schützen. Was sie aber nicht brauchen, ist die Fähigkeit, Kampfverbände zu führen, U-Boote im Atlantik zu jagen oder Flugzeugträger zu versenken. Das ist für mich schon gewissermaßen eine eigene Kategorie. Man könnte dafür auch wieder den Kreuzer als Begriff bemühen, aber das Thema hatten wir ja gerade erst.