13.01.2024, 11:27
(13.01.2024, 10:25)Quintus Fabius schrieb: Beide Seiten sind weiterhin offenkundig viel zu sehr besessen vom Besitz von Terrain und bestimmten Orten. Und beide Seiten werden militärisch meiner Ansicht nach viel zu sehr von zivilen politischen Führern eingeschränkt, welche aus politischen Gründen bestimmte Vorgaben machen, denn der russische Wahnwitz um diese Kleinstadt herum resultiert ja im Prinzip aus dem gleichen Funktionsprinzip heraus, nach welchem die Ukrainer zu lange und zu verbissen zu halten versuchen.
Das war schon in Bakhmut das gleiche. Ich postulierte ja damals, noch lange vor dem Fall Bakhmuts einen Rückzug auf eine bestimmte Linie. Man erwiederte mir hier im Forum, dass sei nachteilig, weil von dieser Linie aus die Russen dann Vorteile hätten (was ich so nicht sah). Nach dem Fall Bakhmuts aber stehen die Ukrainer nun stabil genau so dar wie ich es vorher schon beschrieben hatte, ohne Bakhmut als vorgeschobener Bastion.
Es ist im Festungskrieg eine Kunst, aber es ist auch wesentlich, zu wissen wann man eine Bastion räumt und sich zurückfallen lässt.
Die Gründe für das Handeln beider Seiten liegen eigentlich auf der Hand. Rußland muss zwingend zumindest propagandistische Erfolge erringen und sei es auch nur nach Monaten eine kleinere Stadt zu erobern. Die Ukrainer hingegen meinen dass Zeitgewinn ihnen in die Hände spielt und hatten sich deswegen auch in Bakhmut schon festgebissen.