07.01.2024, 08:49
Häng dich da bitte nicht an einem Begriff auf - zumal ich diesen spezifisch eigentlich nur im Kontext der Anfänge des BGS verwendete. Es ist mir völlig egal wie man was nennt, es geht lediglich darum es möglich zu machen und was in Wahrheit darstellt. Und in Wahrheit wäre das keine Polizei. Das meinte ich ja als ich schrieb, dass es de facto keine Polizei wäre, völlig gleich was es de jure ist. Nenn es Gendamerie, nenn es Feldjäger, nenn es Grenzjäger, nenn es wie es dir bequemt. Als rechtliche Konstruktion, sozusagen als rechtliche Chimäre läuft das als Polizei, ist aber in der Realität keine und die Angehörigen hätten entsprechend auch keinen Status als Vollzugsbeamte. Und das geht rechtlich, da auch jetzt schon in den Polizeien heute Polizisten vorhanden sind die keine Vollzugsbeamten sind.
Grenzjäger war übrigens bis 1976 die Bezeichnung für bewaffnete Gruppen des BGS und ein Dienstgrad in diesem. Und in seinen Anfängen wurde der BGS nun mal halt als Sonderpolizei des Bundes bezeichnet, was eine bloße rechtliche Konstruktion war. Er ging ja in seiner Gründung aus einem Beschluss der Alliierten hervor, welche explizit eine Streitkraft für die Bundesrepublik vorsahen. Anfangs sollte er übrigens Staatsschutz heißen und die USA machten den Vorschlag diese Truppe Republican Guards zu nennen
Zitier ich übrigens mal als der Zeitschrift Grenzjäger von 1955:
"Der Schutz der Grenzen in diesem weitgefaßtem Sinne ist immer eine militärische Aufgabe gewesen. Wenn sie durch das Grenzschutzgesetz der "Sonderpolizei des Bundes" übertragen wurde, so ist dies allein aus der außenpolitischen Situation erklärt. ..... Die Aufgaben der Truppe richten sich nach dem vermutlichen Gegner, d.h. der Gesetzgeber muss auch Entwicklung, Stärke, Zielsetzung, Bewaffnung und Ausrüstung desjenigen einkalkulieren, gegen den die Organisation geschaffen wurde."
"Hätten sich die Vorschläge die der Bundesverband in der Denkschrift vom 26. Juli 1954 über einen Ausbau des BGS in dem Zeitpunkt verwirklichen lassen, in dem die Bundesrepublik ein souveräner Staat wurde, so hätte heute der Bundesgrenzschutz den natürlichen Vorrang bei der Aufstellung der militärischen Streitkräfte, der ihm als erste nach dem Zusammenbruch gebildete Truppe zukommt."
Noch ein kaum bekannter Umstand: die hatten damals sogar noch explizit eine Hundertschaft die als leichte Pioniere aufgestellt war und eine Hundertschaft die dezidiert für den Bau von improvisierten Brücken ausgelegt war. Die hatten dann Übungen von Rosenheim wo sie stationiert waren über Nacht nach Göttingen zu verlegen um dort eine Pontonbrücke zu errichten. Was es nicht alles mal gab und was wir nicht alles mal konnten!
Zitat:
https://www.veko-online.de/archiv-ausgab...utzes.html
Grenzjäger war übrigens bis 1976 die Bezeichnung für bewaffnete Gruppen des BGS und ein Dienstgrad in diesem. Und in seinen Anfängen wurde der BGS nun mal halt als Sonderpolizei des Bundes bezeichnet, was eine bloße rechtliche Konstruktion war. Er ging ja in seiner Gründung aus einem Beschluss der Alliierten hervor, welche explizit eine Streitkraft für die Bundesrepublik vorsahen. Anfangs sollte er übrigens Staatsschutz heißen und die USA machten den Vorschlag diese Truppe Republican Guards zu nennen
Zitier ich übrigens mal als der Zeitschrift Grenzjäger von 1955:
"Der Schutz der Grenzen in diesem weitgefaßtem Sinne ist immer eine militärische Aufgabe gewesen. Wenn sie durch das Grenzschutzgesetz der "Sonderpolizei des Bundes" übertragen wurde, so ist dies allein aus der außenpolitischen Situation erklärt. ..... Die Aufgaben der Truppe richten sich nach dem vermutlichen Gegner, d.h. der Gesetzgeber muss auch Entwicklung, Stärke, Zielsetzung, Bewaffnung und Ausrüstung desjenigen einkalkulieren, gegen den die Organisation geschaffen wurde."
"Hätten sich die Vorschläge die der Bundesverband in der Denkschrift vom 26. Juli 1954 über einen Ausbau des BGS in dem Zeitpunkt verwirklichen lassen, in dem die Bundesrepublik ein souveräner Staat wurde, so hätte heute der Bundesgrenzschutz den natürlichen Vorrang bei der Aufstellung der militärischen Streitkräfte, der ihm als erste nach dem Zusammenbruch gebildete Truppe zukommt."
Noch ein kaum bekannter Umstand: die hatten damals sogar noch explizit eine Hundertschaft die als leichte Pioniere aufgestellt war und eine Hundertschaft die dezidiert für den Bau von improvisierten Brücken ausgelegt war. Die hatten dann Übungen von Rosenheim wo sie stationiert waren über Nacht nach Göttingen zu verlegen um dort eine Pontonbrücke zu errichten. Was es nicht alles mal gab und was wir nicht alles mal konnten!
Zitat:
https://www.veko-online.de/archiv-ausgab...utzes.html
Zitat:Die Bundesregierung kannte die Stärken des BGS, weil sie Gerhard Graf Schwerin, einen ehemaligen General der Panzertruppe, beauftragt hatte, die „Sonderpolizei des Bundes“ auf Herz und Nieren zu prüfen. Dazu hatte er auch deren kurze Zeit zuvor durchgeführte „Donau-Übung“ begleitet. Er war voll des Lobes und erteilte den Grenzschützern den Ritterschlag, indem er feststellte, selbst motorisierte Kräfte der ehemaligen Wehrmacht hätten nicht an deren Leistung herangereicht.