06.01.2024, 10:32
Helios:
Die Frage ist vielmehr, welches Ausmaß an Exzellenz tatsächlich notwendig ist?! Meiner Ansicht nach verfolgen wir in der Bundeswehr viel zu sehr 100% Lösungen und scheitern damit dann ständig, statt mit wesentlich weniger Ehrgeiz und Anspruch an die Angelegenheit heran zu gehen. Das ständige Streben nach Perfektion erzeugt dann nur noch mehr Bürokratie und scheitert und am Ende hat man weniger und schlechtere Qualität als wenn man es von Anfang an mit weniger "Exzellenz" versucht hätte. Wir versuchen 100% zu erreichen, und schaffen es dann deswegen (!) nur auf 50%. Statt von vornherein 80% anzustreben um dann deshalb 70% zu erreichen. Alles was die Bundeswehr so tut und anstrebt läuft einfach der Natur des Krieges an sich zuwieder.
Jede ernsthafte Militärreform kann zudem nur von einer kleinen Gruppe um einen Entscheider herum durchgeführt werden. Das hat nichts mit Finger aus dem Himmel zu tun, dass ergibt sich aus der Sache selbst und war auch kriegsgeschichtlich durchgehend so. Und dazu muss diese Reformer-Gruppe ausreichende Macht erhalten und dies geht nur, indem ein Primus inter Pares innerhalb dieser Gruppe diese Macht auch tatsächlich hat.
Man nehme beispielsweise mal die Position und die Reformen von George C. Marshall, welche vom Präsidenten Roosevelt allesamt gedeckt wurden. Oder man nehme die Preußische Heeresreform - und die Position Gerhard von Scharnhorsts in dieser ! als Chef des Kriegsministeriums wie des Generalstabes und Vorsitzender der Reorganisationskommission.
In beiden Fällen war übrigens eine drastische Selbstreinigiung des Offizierskorps eine der wesentlichsten Maßnahmen ! Aber ohne eine reale Machtfülle und eine solche besondere Position innerhalb der Hierarchie hätten weder die USA ihre Streitkräfte für den 2WK funktionsfähig bekommen, noch die Preußen sich wieder erheben können.
Zitat: gibt es eine Person, die diese von dir genannten Eigenschaften in der nötigen Exzellenz aufweist und dadurch zu derartigen Entscheidungen befähigt ist, meines Erachtens nicht. Und wenn sie eine solche gäbe, wäre sie nicht identifizierbar, ohne durch solche, die zumindest prinzipiell ähnliche Eigenschaften besitzen
Die Frage ist vielmehr, welches Ausmaß an Exzellenz tatsächlich notwendig ist?! Meiner Ansicht nach verfolgen wir in der Bundeswehr viel zu sehr 100% Lösungen und scheitern damit dann ständig, statt mit wesentlich weniger Ehrgeiz und Anspruch an die Angelegenheit heran zu gehen. Das ständige Streben nach Perfektion erzeugt dann nur noch mehr Bürokratie und scheitert und am Ende hat man weniger und schlechtere Qualität als wenn man es von Anfang an mit weniger "Exzellenz" versucht hätte. Wir versuchen 100% zu erreichen, und schaffen es dann deswegen (!) nur auf 50%. Statt von vornherein 80% anzustreben um dann deshalb 70% zu erreichen. Alles was die Bundeswehr so tut und anstrebt läuft einfach der Natur des Krieges an sich zuwieder.
Jede ernsthafte Militärreform kann zudem nur von einer kleinen Gruppe um einen Entscheider herum durchgeführt werden. Das hat nichts mit Finger aus dem Himmel zu tun, dass ergibt sich aus der Sache selbst und war auch kriegsgeschichtlich durchgehend so. Und dazu muss diese Reformer-Gruppe ausreichende Macht erhalten und dies geht nur, indem ein Primus inter Pares innerhalb dieser Gruppe diese Macht auch tatsächlich hat.
Man nehme beispielsweise mal die Position und die Reformen von George C. Marshall, welche vom Präsidenten Roosevelt allesamt gedeckt wurden. Oder man nehme die Preußische Heeresreform - und die Position Gerhard von Scharnhorsts in dieser ! als Chef des Kriegsministeriums wie des Generalstabes und Vorsitzender der Reorganisationskommission.
In beiden Fällen war übrigens eine drastische Selbstreinigiung des Offizierskorps eine der wesentlichsten Maßnahmen ! Aber ohne eine reale Machtfülle und eine solche besondere Position innerhalb der Hierarchie hätten weder die USA ihre Streitkräfte für den 2WK funktionsfähig bekommen, noch die Preußen sich wieder erheben können.