21.12.2023, 17:21
Zitat:Ich gehe auch davon aus, dass Deutschland in diesem Kontext überproportional verloren hat.Die Frage ist, wie man überproportional definiert? Überproportional im Gesamtwirtschaftsrahmen? Nein. Proportional zum generellen Wachstum und bezogen auf Verbraucherpreise? Ja, zumindest gab es einen Einschnitt.
Zitat:Man sollte aber dann auch so ehrlich sein und einräumen, dass diese Sanktionen nicht so viel bringen wie sich das viele so vorstellen und dass durchaus Deutschland einen erheblichen Schaden davon hatte und hat...Dass die Sanktionen nicht die Wirkung entfaltet haben wie angenommen, zumindest nicht so schnell, das mag sicherlich stimmen. Da hatte ich selbst eine deutlich stärkere Wirkung vermutet. Aber wenn ich mich selbst frage, worin oder wie denn der erhebliche Schaden für Deutschland sich manifestiert, finde ich nicht wirklich etwas belastbares.
Nehmen wir die Gaspreise: Nach dem Höhenflug 2022, wo wir teils Werte von 40 Cent je KW/h hatten, sind wir derzeit bei ca. 8-9 Cent je KW/h. Dass das ein niedrigerer Wert als Ende 2021 - also vor dem Krieg - ist, fällt den meisten in unserer schnelllebigen Zeit aber gar nicht mehr auf, stattdessen sind wir im Tal des Jammerns (Link: https://www.ndr.de/nachrichten/info/Gasp...is142.html).
Hinzu kommt: Ja, es gibt manche EU-Staaten, die immer noch recht fleißig nach russischem LNG schielen (wobei die russischen Gasexporte insgesamt dennoch sich halbiert haben), d. h. aber nicht, dass die russischen Exportausfälle damit kompensiert sind. Sie liefern zwar mehr LNG, aber dieses hatte nur einen recht geringer Anteil an allen Gasexporten und noch einen viel geringeren Anteil an allen Exporten von fossilen Energieträgern (Link: https://energyandcleanair.org/june-2023-...sanctions/).
Aber spätestens 2027 soll es ja mit dem LNG auch vorbei sein...
Schneemann