09.12.2023, 11:24
(08.12.2023, 20:17)DeltaR95 schrieb: Ich hätte mit F126 auch "kein Problem", wenn sie "normal groß" und halb so teuer wäre, die Marine dafür aber doppelt so viele erhalten würde. Für den Kostenansatz bringt mir der Entwurf zu wenig für die Deutsche Marine.
F126 scheint "irgendwie" aus der Anforderungslage F125 erwachsen zu sein, man nutzt dieselben Buzzwords "Intensivnutzbarkeit", "Automatisierung" und "verringerte Besatzungsstärke", allein mir fehlt bis heute aus öffentlichen Quellen der technische Nachweis der Umsetzung - ein IPMS ist heute Standard und ein mehr an Sensoren heißt nicht automatisch auch bessere Automatisierung. Es ist schön für F126, dass sie einen Abgaskatalysator erhält - wer macht das noch auf einem Kriegsschiff außer uns?
Letzteres ist heute nicht unüblich, die Type 26 werden auch damit ausgestattet, ich würde vermuten (überprüft habe ich es nicht), dass in Europa zumindest perspektivisch kein Schiff mehr ohne gebaut werden wird. Anders als beim Heer und ähnlich wie bei der Luftwaffe ergibt das für mich auch Sinn, denn man bewegt sich mehr oder weniger ständig im öffentlichen Raum.
Und was den Rest angeht, immerhin ist das von dir konkrete Kritik an dem Schiff unter Bezug auf die vorhandenen Rahmenbedingungen. Das habe ich ja zuvor auch bereits erwähnt, kritisieren kann man an der F126 durchaus einiges, nur die Bewaffnung ergibt logisch betrachtet keinen Sinn. Bei dem was du nennst würde ich tatsächlich sogar zustimmen, sofern man das im größeren Kontext sieht. Ich habe es schon mehrfach erwähnt, entgegen den vielen Unkenrufen halte ich den Grundgedanken deiner Buzzwords und das dahinterstehende Konzept durchaus für relevant, nur weder sollte das die grundsätzliche Basis der kompletten Flotte darstellen, noch sollte es inkonsequent umgesetzt werden. Spätestens 2014 hätte man beim MKS180 die Reisleine ziehen und es konzeptionell nicht länger an der F125 anlehnen müssen, genug Zeit für eine Neubewertung und Neuausrichtung wäre da auch vorhanden gewesen. Umgekehrt würde eine F126 konzeptionell auch heute noch Sinn ergeben, wenn es die F125 gar nicht gäbe. Aber dann würde die jetzige Flotte auch grundsätzlich anders aussehen.
Zitat:Stichwort ASW: Nur weil eine Fregatte ASW-Helikopter tragen kann, wird sie noch keine ASW-Fregatte. Was hat F126 ohne Missionsmodul ASW zur U-Jagd beizutragen?
Den Punkt finde ich überbewertet. Auch im Kriegsfall werden auf lange Sicht nicht mehr als zwei F126 gleichzeitig für längere Einsätze bereitstehen, und die Zahl der Module ist sowieso nicht fix. Die fehlende sonstige Ausstattung im Bereich Unterwasserortung finde ich aber trotzdem kritikwürdig, das habe ich hier auch schon geschrieben. Weniger wegen ASW, vielmehr wegen der Fähigkeit zur Lagebilderstellung Unterwasser.
Zitat:Sogar die "Brot-und-Butter-Fregatte" Type 31 schafft es auf 32 VLS Mk 41 Zellen...
Man gab damit erst vor kurzem einem Schiff, von dem niemand wirklich wusste, wofür man es überhaupt verwenden sollte, überhaupt eine Existenzberechtigung. Allenfalls kann man die hier im Strang als Beispiel dafür nennen, dass man durchaus auch im Bauprozess die Ausrichtung noch ändern kann und manchmal sollte. Reserven bietet die F126 dafür durchaus auch - man muss halt nur wollen (und bezahlen).