04.12.2023, 14:58
(04.12.2023, 11:36)Broensen schrieb: Der Einwand ist nicht falsch
In der Form ist der Einwand in meinen Augen durchaus falsch, genauso wie das Beispiel, denn es suggeriert ein Problem, dass in der dargestellten Form nicht existiert. Natürlich sind die Leistungsbereiche bei der kooperativen Nutzung von Systemen immer relevant, das gilt aber unabhängig davon, ob die Systeme bemannt oder unbemannt sind. Genauso spielen viele andere Faktoren in solchen Systemverbünden eine Rolle, beispielsweise die konkrete Aufgabenstellung, die dafür notwendigen Flugleistungsbereiche, und sich daraus ergebend die Missionsgestaltung. Und natürlich müssen die Drohnen zum Leitflugzeug passen, genauso wie alles andere in einer geplanten Kooperation passen muss, aber nicht in dem Maße, wie das Beispiel impliziert.
Hauptaufgabe einer Drohne auf Basis und in der Komplexität von nEUROn ist nicht, sich für einen A400M zu opfern, in dem sie sich heldenhaft zwischen in eine anfliegenden Rakete stürzt. Wenn man ein solches System für die Schaffung von Korridoren verwendet, für die Aufklärung im Zielgebiet mit direkter Wirkung, usw., dann ergibt sich abseits der für die Mission zwingend notwendigen Reichweite keine direkte Abhängigkeit der Flugleistungsbereich, weil die "Begleitung" nicht in unmittelbarer Nähe stattfindet. Auch würde es nicht um die Kontrolle von entsprechenden Drohnen über die gesamte Missionsdauer gehen. Es würde sich ein temporärer Systemverbund für eine konkrete Aufgabe ergeben, der davor nicht existierte und sich danach auflöst.
Zudem geht es beim Systemverbund mit dem A400M gar nicht zwingend darum, diesen bei Transportmissionen zu schützen. Relaisfunktionen sind bereits vorgesehen, auch dezidierte Spezialflugzeuge beispielsweise für EloKa könnten auf dieser Basis realisiert werden.
Es ist eine komplexe Thematik, und gerade diese komplexen Systemverbünde in verschiedenen (räumlichen und zeitlichen) Ebenen stellen die eigentliche Basis nicht nur vom FCAS, sondern von allen aktuellen Projekten dar. Die Logik, dass hier alles mit allem nach Bedarf interagieren kann, bedeutet weder, dass dies passieren wird, noch, dass bestimmte Kombinationen sinnvoll sind. Das war (zum Glück) noch nie das Kriterium für universelle Schnittstellen.