26.10.2023, 15:24
Dieser Umstand der Nahrungsversorgung in der russischen Armee hat mich schon etwas länger beschäftigt. Ich finde es leider nicht mehr, ich hatte das gelesen zur Zeit des zweiten Tschetschenienkrieges, als ein Bericht bekannt wurde - ich glaube, es war in der Zeit -, wonach der Fleischkonsum zwar gesichert, aber sehr hoch war, wobei allerdings auch Wildfleisch (ohne Vorkontrolle, man denke z. B. an Trichinen) in die Verarbeitung ging.
Ich entsinne mich auch, dass wir hier einen Aspekt zu Beginn des Ukrainekrieges diskutierten, wo eine Essenslieferung in Konserven an eine russische Kaserne kurzerhand von Vorgesetzten verkauft wurde und dass die Truppen hungrig bei den Ukrainern auf Plündertour gehen mussten. Dazu kamen Themen wie unzureichend gereinigtes Wasser etc.
Dass es solche Zustände und temporäre Mangelphasen in einem Krieg geben kann, und dass nicht immer ein großartiges Menü bereit steht, ist völlig logisch. Aber wenn beinahe durchgehend 50% des Personals abgelaufene oder keimbelastete EPAs haben oder gar keine, ist dies schon arg ernüchternd. Und wenn sie diesen Mangel an Nahrung dann "kompensieren" durch Drogen und Alkohol, so kann ein Soldat anfangs eine noch so gute Konstitution haben, er wird sie recht schnell im Feld verlieren und lethargisch dahinsiechen.
Hinzu kommt, dass solcherart geschwächte Soldaten auch anfälliger werden für Krankheiten und Infektionen und einem harten Winter mit kaum nennenswerten "Reserven" begegnen könnten. Die Ausfallquoten dürften dadurch also nochmals ansteigen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der zweite Ukrainewinter - zumal Wagner nicht mehr direkt bereitsteht - für die russische Armee schwerer und opferreicher wird als der letzte.
Dazu auch (von Ende August):
Und noch eine andere "Folge" diese völlig unzulänglichen Versorgung - die Risiken des Konfiszierens bzw. Fouragierens:
Schneemann
Ich entsinne mich auch, dass wir hier einen Aspekt zu Beginn des Ukrainekrieges diskutierten, wo eine Essenslieferung in Konserven an eine russische Kaserne kurzerhand von Vorgesetzten verkauft wurde und dass die Truppen hungrig bei den Ukrainern auf Plündertour gehen mussten. Dazu kamen Themen wie unzureichend gereinigtes Wasser etc.
Dass es solche Zustände und temporäre Mangelphasen in einem Krieg geben kann, und dass nicht immer ein großartiges Menü bereit steht, ist völlig logisch. Aber wenn beinahe durchgehend 50% des Personals abgelaufene oder keimbelastete EPAs haben oder gar keine, ist dies schon arg ernüchternd. Und wenn sie diesen Mangel an Nahrung dann "kompensieren" durch Drogen und Alkohol, so kann ein Soldat anfangs eine noch so gute Konstitution haben, er wird sie recht schnell im Feld verlieren und lethargisch dahinsiechen.
Hinzu kommt, dass solcherart geschwächte Soldaten auch anfälliger werden für Krankheiten und Infektionen und einem harten Winter mit kaum nennenswerten "Reserven" begegnen könnten. Die Ausfallquoten dürften dadurch also nochmals ansteigen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der zweite Ukrainewinter - zumal Wagner nicht mehr direkt bereitsteht - für die russische Armee schwerer und opferreicher wird als der letzte.
Dazu auch (von Ende August):
Zitat:Russian Troops Could Face Food Shortage as Key Suppliers Tied to Prigozhinhttps://www.newsweek.com/russian-troops-...th-1823391
Russian troops could face food shortages in Ukraine, as companies linked to recently deceased Wagner Group chief Yevgeny Prigozhin still have a substantial hold on the production of rations and other food for the Russian military, an investigation has found. [...]
Analysis by Verstka, an independent Russian news outlet that was founded shortly after the conflict in Ukraine began, found that at least 18 of the 32 food suppliers for Russia's Ministry of Defense were controlled by the Wagner chief. His death raises questions about what's to become of his rations empire, which supplies Russian troops on the front line. [...]
Prigozhin was reportedly hit with 560 lawsuits in 2022 by Russia's defense ministry for allegedly supplying the Russian army with poor-quality, rotten and infected food, the independent outlet Mozhem Obyasnit ("We can explain") reported in January. [...] Mozhem Obyasnit reported that auditors regularly found violations, such as undersized portions, expired products, substituted products, the presence of E. coli in food, cooks without proper food safety training and storage violations.
Und noch eine andere "Folge" diese völlig unzulänglichen Versorgung - die Risiken des Konfiszierens bzw. Fouragierens:
Zitat:Ukrainian partisans say they killed dozens of Russian soldiers by poisoning their foodhttps://www.businessinsider.com/ukraine-...od-2023-10
Ukrainian resistance fighters in occupied Mariupol say they've killed 26 Russian soldiers, the majority of whom died by poisoning, according to the Kyiv Post.
A further 15 soldiers ended up in the hospital as a result of the recent operation, the unnamed partisans told the outlet. [...] The Ukrainians did not elaborate on the specifics of the incident, but told the paper that the Russians "were fed poison. The cooks are safe now, as are their families." [...]
In August, Ukrainian partisans claimed to have poisoned 17 soldiers during a Russian Navy Day celebration, killing two and hospitalizing the other 15, Andriushchenko said in a Telegram post at the time.
Schneemann