13.10.2023, 12:50
Kampfflugzeuge: Frankreich will 1,6 Milliarden in den SCAF und 11,7 Milliarden in die Rafale investieren.
La Tribune (französisch)
Hinter den USA möchte Frankreich seine Führungsposition im Bereich der Kampfflugzeuge behalten. Aus diesem Grund wird es im Zeitraum 2023-2026 riesige Summen in das europäische SCAF-Programm und in die Rafale investieren, nämlich 1,3 Milliarden bzw. 6,4 Milliarden Euro. Insgesamt belaufen sich die Zahlungsermächtigungen, die bereits für diese beiden Programme vorgesehen sind, auf 1,6 Milliarden für das SCAF und 11,7 Milliarden für die Rafale.
Michel Cabirol
[Bild: https://static.latribune.fr/full_width/2...rafale.jpg]
Frankreich investiert weiterhin massiv in die Rafale (6,4 Milliarden Euro im Zeitraum 2023-2026) (Credits: Reuters)
Frankreich investiert massiv in seine Kampfflugzeuge, um in der Liga der Großen zu bleiben. So nimmt das von Frankreich geleitete Programm Système de combat aérien du futur (SCAF) an Fahrt auf. Und das macht sich sehr deutlich im Haushalt bemerkbar. Dieses symbolträchtige europäische Programm zwischen Deutschland, Spanien und Frankreich beginnt im Übrigen, den Haushalt des französischen Armeeministeriums zu belasten.
In den vier Jahren von 2023 bis 2026 belaufen sich die Zahlungsermächtigungen für das System für den Luftkampf der Zukunft (Kampfflugzeuge, Drohnen, Waffen, Kampf-Cloud...) auf 1,36 Milliarden Euro. Über 2026 hinaus plant das Armeeministerium, weitere 300 Millionen Euro auszugeben. Insgesamt sind bereits 1,65 Milliarden Euro eingeplant.
Der im Dezember 2022 unterzeichnete Vertrag für die Phase 1B des SCAF (Markt Next Generation Weapon System) hat einen Wert von über 3 Milliarden Euro, der zu gleichen Teilen von Deutschland, Spanien und Frankreich finanziert wird und eine Laufzeit von etwa 36 Monaten hat. Die laufenden Arbeiten betreffen die Entwicklung eines Programms für Technologiedemonstrationen, mit dem kapazitätsbezogene Durchbrüche im Bereich der Kampfflugzeuge erzielt werden sollen. Zu diesem Betrag kommen noch nationale Investitionen Frankreichs hinzu. So betreffen die für 2024 vorgesehenen Hauptverpflichtungen für den SCAF Investitionen in die Zentren der technischen Leitung der Generaldirektion für Rüstung (DGA) und nationale Arbeiten zur Begleitung des Demonstrationsprogramms.
Mehr als 11 Milliarden für die Rafale
Bis zur Indienststellung des SCAF-Programms über das Jahr 2045 hinaus investiert Frankreich weiterhin massiv in die Rafale. Insgesamt 6,4 Milliarden Euro, darunter 128 Millionen Euro für den Neuron (UCAV), der kürzlich im Rahmen des Militärprogrammgesetzes 2024-2030 für den Zeitraum 2023-2026 aus der Mottenkiste geholt wurde. Das Armeeministerium hat auch bereits Zahlungsermächtigungen in Höhe von 5,36 Milliarden Euro über das Jahr 2026 hinaus budgetiert. Insgesamt also 11,76 Milliarden Euro, die zum Teil in den Kassen des Hauptauftragnehmers für die Rafale, Dassault Aviation, landen werden, der sie dann an die 400 Unternehmen, die an diesem für Frankreich entscheidenden Programm arbeiten, darunter Thales und Safran, weiterverteilen wird. Von diesem Betrag sind die wirtschaftlichen Steigerungen, die aufgrund der Inflation fällig sind, mit eingerechnet.
Von diesem Gesamtbetrag finanziert Frankreich weiterhin die Rafale F4 (2,27 Milliarden Euro), deren Qualifikation für den Standard 4.2 um ein Jahr nach hinten gerutscht ist (2025 statt 2024). Diese Version wird es ermöglichen, den veränderten Bedrohungen in umstritteneren Einsatzkontexten zu begegnen, indem insbesondere die Fähigkeiten zum vernetzten kollaborativen Kampf verbessert werden. Das Armeeministerium beginnt, das Programm Rafale F5 (211,9 Millionen Euro) haushaltsmäßig aufzustocken, wobei 2024 die Arbeiten am RBE2 XG-Radar und die Studien zur Risikominimierung fortgesetzt werden sollen. Der größte Teil der veranschlagten Mittel betrifft jedoch die Zahlungen bei Auslieferung der Rafale, von denen 13 Exemplare 2023 und dann 2024 ausgeliefert werden sollen. Das sind insgesamt 8,5 Milliarden, davon 3,7 Milliarden für den Zeitraum 2023-2026.
Das Armeeministerium verhandelt derzeit mit Dassault Aviation über einen neuen Rafale-Auftrag für die französische Luftwaffe, der bis Ende dieses Jahres bekannt gegeben werden soll (42 Exemplare). Das künftige LPM sieht einen Rafale-Bestand (Luft + Marine) von 178 Flugzeugen bis Ende 2030 und von 225 Flugzeugen bis 2035 vor.
Michel Cabirol
La Tribune (französisch)
Hinter den USA möchte Frankreich seine Führungsposition im Bereich der Kampfflugzeuge behalten. Aus diesem Grund wird es im Zeitraum 2023-2026 riesige Summen in das europäische SCAF-Programm und in die Rafale investieren, nämlich 1,3 Milliarden bzw. 6,4 Milliarden Euro. Insgesamt belaufen sich die Zahlungsermächtigungen, die bereits für diese beiden Programme vorgesehen sind, auf 1,6 Milliarden für das SCAF und 11,7 Milliarden für die Rafale.
Michel Cabirol
[Bild: https://static.latribune.fr/full_width/2...rafale.jpg]
Frankreich investiert weiterhin massiv in die Rafale (6,4 Milliarden Euro im Zeitraum 2023-2026) (Credits: Reuters)
Frankreich investiert massiv in seine Kampfflugzeuge, um in der Liga der Großen zu bleiben. So nimmt das von Frankreich geleitete Programm Système de combat aérien du futur (SCAF) an Fahrt auf. Und das macht sich sehr deutlich im Haushalt bemerkbar. Dieses symbolträchtige europäische Programm zwischen Deutschland, Spanien und Frankreich beginnt im Übrigen, den Haushalt des französischen Armeeministeriums zu belasten.
In den vier Jahren von 2023 bis 2026 belaufen sich die Zahlungsermächtigungen für das System für den Luftkampf der Zukunft (Kampfflugzeuge, Drohnen, Waffen, Kampf-Cloud...) auf 1,36 Milliarden Euro. Über 2026 hinaus plant das Armeeministerium, weitere 300 Millionen Euro auszugeben. Insgesamt sind bereits 1,65 Milliarden Euro eingeplant.
Der im Dezember 2022 unterzeichnete Vertrag für die Phase 1B des SCAF (Markt Next Generation Weapon System) hat einen Wert von über 3 Milliarden Euro, der zu gleichen Teilen von Deutschland, Spanien und Frankreich finanziert wird und eine Laufzeit von etwa 36 Monaten hat. Die laufenden Arbeiten betreffen die Entwicklung eines Programms für Technologiedemonstrationen, mit dem kapazitätsbezogene Durchbrüche im Bereich der Kampfflugzeuge erzielt werden sollen. Zu diesem Betrag kommen noch nationale Investitionen Frankreichs hinzu. So betreffen die für 2024 vorgesehenen Hauptverpflichtungen für den SCAF Investitionen in die Zentren der technischen Leitung der Generaldirektion für Rüstung (DGA) und nationale Arbeiten zur Begleitung des Demonstrationsprogramms.
Mehr als 11 Milliarden für die Rafale
Bis zur Indienststellung des SCAF-Programms über das Jahr 2045 hinaus investiert Frankreich weiterhin massiv in die Rafale. Insgesamt 6,4 Milliarden Euro, darunter 128 Millionen Euro für den Neuron (UCAV), der kürzlich im Rahmen des Militärprogrammgesetzes 2024-2030 für den Zeitraum 2023-2026 aus der Mottenkiste geholt wurde. Das Armeeministerium hat auch bereits Zahlungsermächtigungen in Höhe von 5,36 Milliarden Euro über das Jahr 2026 hinaus budgetiert. Insgesamt also 11,76 Milliarden Euro, die zum Teil in den Kassen des Hauptauftragnehmers für die Rafale, Dassault Aviation, landen werden, der sie dann an die 400 Unternehmen, die an diesem für Frankreich entscheidenden Programm arbeiten, darunter Thales und Safran, weiterverteilen wird. Von diesem Betrag sind die wirtschaftlichen Steigerungen, die aufgrund der Inflation fällig sind, mit eingerechnet.
Von diesem Gesamtbetrag finanziert Frankreich weiterhin die Rafale F4 (2,27 Milliarden Euro), deren Qualifikation für den Standard 4.2 um ein Jahr nach hinten gerutscht ist (2025 statt 2024). Diese Version wird es ermöglichen, den veränderten Bedrohungen in umstritteneren Einsatzkontexten zu begegnen, indem insbesondere die Fähigkeiten zum vernetzten kollaborativen Kampf verbessert werden. Das Armeeministerium beginnt, das Programm Rafale F5 (211,9 Millionen Euro) haushaltsmäßig aufzustocken, wobei 2024 die Arbeiten am RBE2 XG-Radar und die Studien zur Risikominimierung fortgesetzt werden sollen. Der größte Teil der veranschlagten Mittel betrifft jedoch die Zahlungen bei Auslieferung der Rafale, von denen 13 Exemplare 2023 und dann 2024 ausgeliefert werden sollen. Das sind insgesamt 8,5 Milliarden, davon 3,7 Milliarden für den Zeitraum 2023-2026.
Das Armeeministerium verhandelt derzeit mit Dassault Aviation über einen neuen Rafale-Auftrag für die französische Luftwaffe, der bis Ende dieses Jahres bekannt gegeben werden soll (42 Exemplare). Das künftige LPM sieht einen Rafale-Bestand (Luft + Marine) von 178 Flugzeugen bis Ende 2030 und von 225 Flugzeugen bis 2035 vor.
Michel Cabirol