12.10.2023, 07:19
Die Geschichte mit dem Apache wird so langsam langweilig, es sind doch alle Argumente dazu genannt worden, gerade auch in konzeptioneller Hinsicht. Schon deshalb ist eine Anschaffung zweifelhaft. Aber noch zwei Worte zu den angeführten Punkten:
Ein gemeinsamer Betrieb soll üblicherweise die Verfügbarkeit erhöhen sowie die Betriebskosten durch eine größere Flotte verringern. Mal abgesehen davon, dass die Vorteile umso geringer werden, je größer die zusammengelegten Teilflotten sind, bedingt eine sinnvolle Umsetzung auch eine gemeinsame Nutzung, also auch eine gemeinsame Stationierung. Entweder müssten die Niederlande also ihre Hubschrauber nach Deutschland oder wir unsere Hubschrauber in die Niederlande verlegen. Beides hätte zum einen hohe Infrastrukturkosten zur Folge, während gleichzeitig vorhandene Infrastruktur aufgegeben werden müsste, und würde die Einsatzmuster gleichzeitig jeweils weiter von ihren Übungspartnern entfernen. Es ist nicht nur fraglich, ob sich dadurch überhaupt Kostenvorteile ergeben, sie würden auch erst auf sehr lange Sicht zum tragen kommen, da zunächst die deutlich höheren Anfangskosten ausgeglichen werden müssten.
Das ist mal wieder eine deutlich zu geringe Schätzung, ausgehend von den bisherigen Verkäufen kannst du eher von einem Anschaffungspreis für die Erstausstattung von 3 bis 4 Milliarden Euro ausgehen, inflationsbedingt eher noch mehr. Dazu kämen die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen im geschätzt mittleren dreistelligen Millionenbereich, und die Kosten für die langfristigen Unterstützungs- und Versorgungsverträge für die Industrie, die natürlich auch berücksichtigt werden müssten.
Über HForce werden grundsätzlich die gleichen Bewaffnungsoptionen für den H160M zur Verfügung stehen, die auch mit dem H145M angeboten werden, vollständig elektronisch und mechanisch integriert. Das ist der Vorteil eines unabhängigen und modularen Waffeneinsatzsystems. Die jeweilige typenabhängige Zertifizierung erfolgt dann natürlich im Kundenauftrag, genauso wie die Festlegung der tatsächlichen Ausstattungsoptionen (sowohl bezogen auf HForce, auf die Sensorik, Zusatzausstattung, Schutzsysteme, usw.).
Konkret zertifiziert werden bereits neben den AShM für die Marine und dem genannten MG-Behälter beispielsweise auch lasergelenkte Raketen, das ist inzwischen beschlossen. Für PALR braucht es halt einen entsprechenden Kunden.
(11.10.2023, 19:11)ObiBiber schrieb: wäre es nicht sinnvoll dass Deutschland „einfach“ 24-30 neue Apaches beschafft und diese gemeinsam mit den Niederlanden betreibt?!
Ein gemeinsamer Betrieb soll üblicherweise die Verfügbarkeit erhöhen sowie die Betriebskosten durch eine größere Flotte verringern. Mal abgesehen davon, dass die Vorteile umso geringer werden, je größer die zusammengelegten Teilflotten sind, bedingt eine sinnvolle Umsetzung auch eine gemeinsame Nutzung, also auch eine gemeinsame Stationierung. Entweder müssten die Niederlande also ihre Hubschrauber nach Deutschland oder wir unsere Hubschrauber in die Niederlande verlegen. Beides hätte zum einen hohe Infrastrukturkosten zur Folge, während gleichzeitig vorhandene Infrastruktur aufgegeben werden müsste, und würde die Einsatzmuster gleichzeitig jeweils weiter von ihren Übungspartnern entfernen. Es ist nicht nur fraglich, ob sich dadurch überhaupt Kostenvorteile ergeben, sie würden auch erst auf sehr lange Sicht zum tragen kommen, da zunächst die deutlich höheren Anfangskosten ausgeglichen werden müssten.
Zitat:die kosten dafür dürften bei 2-3 Mrd € liegen…
Das ist mal wieder eine deutlich zu geringe Schätzung, ausgehend von den bisherigen Verkäufen kannst du eher von einem Anschaffungspreis für die Erstausstattung von 3 bis 4 Milliarden Euro ausgehen, inflationsbedingt eher noch mehr. Dazu kämen die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen im geschätzt mittleren dreistelligen Millionenbereich, und die Kosten für die langfristigen Unterstützungs- und Versorgungsverträge für die Industrie, die natürlich auch berücksichtigt werden müssten.
(11.10.2023, 20:47)Pmichael schrieb: Ein Heavy Machine Gun Pod. Die Guépard kommt nicht mit den selben Bewaffnungsoptionen wie sie bereits in der H145M integriert sind.
Über HForce werden grundsätzlich die gleichen Bewaffnungsoptionen für den H160M zur Verfügung stehen, die auch mit dem H145M angeboten werden, vollständig elektronisch und mechanisch integriert. Das ist der Vorteil eines unabhängigen und modularen Waffeneinsatzsystems. Die jeweilige typenabhängige Zertifizierung erfolgt dann natürlich im Kundenauftrag, genauso wie die Festlegung der tatsächlichen Ausstattungsoptionen (sowohl bezogen auf HForce, auf die Sensorik, Zusatzausstattung, Schutzsysteme, usw.).
Konkret zertifiziert werden bereits neben den AShM für die Marine und dem genannten MG-Behälter beispielsweise auch lasergelenkte Raketen, das ist inzwischen beschlossen. Für PALR braucht es halt einen entsprechenden Kunden.