05.03.2004, 20:17
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Kaschmirs kleiner Grenzverkehr
In Kaschmir hat der seit dem vergangenen November gültige Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan eine ganz eigene Dynamik ausgelöst. Während sich die Bevölkerung näher kommt, rüsten die Militärs für den nächsten Krieg.
Kaschmirs kleiner Grenzverkehr
In Kaschmir hat der seit dem vergangenen November gültige Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan eine ganz eigene Dynamik ausgelöst. Während sich die Bevölkerung näher kommt, rüsten die Militärs für den nächsten Krieg.
Zitat:Am 18. Januar kam im Dorf Teetwal jemand auf die Idee, den Lautsprecher der Moschee zu benutzen, um alle Bewohner der umliegenden Weiler zu einer Dorfversammlung einzuladen. Auf beiden Seiten standen die Menschen im Schlamm und Regen, winkten sich unter den Regenschirmen zu, Frauen weinten, während junge Männer Wetten eingingen, ob ihre Würfe auf dem andern Ufer oder im Wasser landen würden.
Andere Dörfer folgten dem Beispiel, und es dauerte nicht lange, bis es einigen Leuten auf beiden Seiten gelang, ein Seil zu spannen, auf dem Körbe mit Geschenken hin- und hergeschaukelt wurden. Mitte Januar war daraus bereits ein reger Tauschhandel geworden, bei dem Textilien gegen Hühner, Öl gegen Decken und Linsen ausgetauscht wurden, begleitet von Einladungskarten für Geburts- und Hochzeitsfeste oder Geldumschlägen für Verwandte.
Das wurde der indischen Armee dann aber doch zu viel, denn wer weiß, vielleicht würden in den zugedeckten Körben bald Handgranaten und Munitionsgurte über den Fluss gehievt. Nach Berichten der Tageszeitung The Hindu beendete die Armee zunächst den kleinen Grenzverkehr.
Auch die Pakistaner schritten ein, nachdem sich am 26. Januar, dem indischen Nationalfeiertag, rund 10.000 Menschen auf beiden Flussseiten versammelt hatten, um zuzusehen, wie in den indischen Weilern die Nationalfahne gehisst wurde...........