09.09.2023, 13:50
Zitat:Aus meiner Sicht wird die Definition des Leo X wichtig werden, die US wollen ja für den Abrams M1 E
Zitat:Timothy Reese, Direktor für Geschäftsentwicklung bei General Dynamics, nannte ein Gewicht von 60 Short Tons für den AbramsX, was eine Rückkehr zum Gewicht von 54,4 t des M1 bedeutet.erreichen. Und was sagt der Haushaltsausschuss des Bundestages.
Eine weitere Frage? Wer wird jetzt das nächste Ziel von Rheinmetall (und Lufthansa Wartung) SCAF oder der Eurofighter ?
Berlin versichert, dass die deutsch-französische Zusammenarbeit beim zukünftigen Erdkampfsystem fortgesetzt wird.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 8. September 2023
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...200731.jpg]
Das 2017 gestartete und unter deutscher Leitung stehende Programm für das Haupt-Erdkampfsystem [oder MGCS, für Main Ground Combat System] kommt aufgrund anhaltender Meinungsverschiedenheiten zwischen den beteiligten Industrieunternehmen kaum voran, wobei sich Nexter [der französische Teil von KNDS] gegen Rheinmetall stellt, das von Berlin in Paris durchgesetzt wurde. Eine der Differenzen betrifft die Bewaffnung des Panzers der nächsten Generation, der im Rahmen dieses Projekts entwickelt werden soll. Zur Erinnerung: Ziel des Projekts ist es, ein "System von Systemen" zu entwickeln, bei dem Panzer, Drohnen und Roboter in einer "Kampf-Cloud" zusammenarbeiten.
Im Juli wurde vereinbart, dass die Stäbe der beiden Länder im Hinblick auf ein bevorstehendes Treffen zwischen Armeeminister Sébastien Lecornu und seinem deutschen Amtskollegen Boris Pistorius eine gemeinsame Bedarfsermittlung erarbeiten würden. Dieses soll am 22. September in Évreux stattfinden.
Es ist kein Geheimnis, dass die Entwicklung eines Panzers der neuen Generation in Zusammenarbeit mit Frankreich auf der anderen Seite des Rheins keine gute Presse hat. Politiker und Industrievertreter machen keinen Hehl mehr aus ihren Zweifeln [wenn nicht gar Vorbehalten] gegenüber dem MGCS und sind der Meinung, dass angesichts der aktuellen Lage ein modernisierter Leopard 2 den Zweck erfüllen würde, zumal es darum geht, den seit Beginn des Krieges in der Ukraine deutlich gestiegenen Bedarf zu decken. Ein solcher Ansatz kann Paris, das den Leclerc-Panzer bis 2035/40 ersetzen muss, nicht zufriedenstellen.
Vor diesem Hintergrund enthüllte die Wirtschaftszeitung Handelsblatt am 6. September, dass Deutschland sich mit Italien, Spanien und Schweden zusammenschließen werde, um einen neuen Kampfpanzer zu entwickeln, indem es den von der Europäischen Kommission eingerichteten Europäischen Verteidigungsfonds [EVF] beantragen werde. Er fügte hinzu, dass es sich um eine Investition von mehreren hundert Millionen Euro handele.
In Wirklichkeit hat sich Deutschland mit den drei europäischen Ländern, die bisher an die Tür des MGCS geklopft hatten, zusammengeschlossen, um auf den Projektaufruf "Main Battle Tank Platforme Systems" zu reagieren, den die Europäische Kommission im Juni letzten Jahres mit einer Mittelausstattung von 20 Millionen Euro veröffentlicht hat.
"Kampfpanzer bleiben ein wesentlicher Bestandteil des militärischen Bodenmanövers, insbesondere im Kontext konventioneller Kriegsführung. [...] Dennoch sind die Panzer, die derzeit von den Streitkräften der Mitgliedstaaten und den Streitkräften der mit dem EEF assoziierten Länder [Norwegen] eingesetzt werden, entweder veraltet oder überholt. Daher besteht ein dringender Bedarf, sie zu modernisieren oder diejenigen zu ersetzen, die sich dem Ende ihrer operativen Lebensdauer nähern", heißt es in der Präsentation des Projektaufrufs.
Die "Vorschläge müssen sich auf Studien und die Konzeption von Upgrades aktueller Technologien und die Entwicklung zukünftiger Kampfpanzertechnologien beziehen", wobei "Mobilität, Verlegbarkeit, Selbstfahrfähigkeit, Feuerkraft, Schutz und Cybersicherheit" zu berücksichtigen sind, heißt es in dem Dokument weiter.
Im Hinblick auf das MGCS wirft das Fehlen französischer Industrieller in der von Deutschland zusammengestellten Finanzierungsrunde natürlich Fragen auf... Und in diesem Punkt stehen sich zwei Versionen gegenüber. Laut La Tribune soll Paris die Beteiligung von Nexter/KNDS und Thales abgelehnt haben, um die deutsche Hegemonie herauszufordern und ein konkurrierendes Angebot vorzubereiten. Der Süddeutschen Zeitung zufolge war es Berlin, das ein Veto gegen die Beteiligung von Nexter an diesem Projekt einlegte, was zum "Ausscheiden" von Thales geführt hätte.
Wie dem auch sei, in der Süddeutschen Zeitung gab sich Pistorius beruhigend. "Mit dem MGCS wollen wir eines der modernsten und leistungsfähigsten Kampfpanzersysteme der Zukunft entwickeln", sagte er. "Daher ist es wichtig, dass wir dieses Waffensystem für die Zukunft weiterentwickeln. Deutschland und Frankreich stimmen sich beim Programm für das landgestützte Hauptkampfsystem eng ab", fügte der Minister hinzu. Er schloss: Die Tatsache, dass es eine gleichzeitige Initiative der Europäischen Kommission gibt, "stellt kein Hindernis für das deutsch-französische Projekt dar. Ganz im Gegenteil. Die beiden ergänzen sich".
Wenn alles so klar ist, ist es dennoch merkwürdig, dass weder das französische noch das deutsche Ministerium eine Pressemitteilung herausgegeben haben, um die möglichen Fehleinschätzungen des Handesblatts zu korrigieren... und um ihren Willen zu bekräftigen, das MGCS zum Erfolg zu führen.
Die italienische Fachzeitschrift RID [Rivista Italiana Difesa], die nebenbei erwähnt, dass sich auch Belgien der deutschen Initiative angeschlossen hat, hat zweifellos eine gute Zusammenfassung der Situation geliefert.
"Das Projekt des Europäischen Verteidigungsfonds für das Hauptkampfpanzersystem beläuft sich auf 20 Millionen Euro, zu denen noch die von den teilnehmenden Ländern bereitgestellten Mittel für die Durchführung einer vorläufigen Entwurfsprüfung hinzukommen müssen", erklärte sie zunächst. Diese "Initiative ist strategisch sehr wichtig, da sie auf die immer größer werdenden Schwierigkeiten der deutsch-französischen Achse im militärischen Bereich hinweist. [...] Deutschland sendet also ein ziemlich genaues Signal an Frankreich in Bezug auf den Panzer der Zukunft, indem es einen Block bildet, insbesondere mit Italien", schloss sie.