31.08.2023, 10:05
Es ist leider das Problem, das man in vielen Entwicklungsländern findet, wenn diese über nennenswerte Rohstoffquellen verfügen: Eine reiche Oberschicht besteht, und sie hebt den Querschnitt am Pro-Kopf-Einkommen an. Hinzu kommt, dass Gabun relativ wenige Einwohner hat (ca. 2,5 Mio.), d. h. wenn hier einige tausend oder vielleicht zehntausend Personen sehr gut verdienen, hebt dies den Querschnitt sehr schnell sehr hoch, über jenen von Südafrika oder Nigeria (wo es auch Öl gibt, aber fast zehnmal so viele Menschen), aber das ist genau genommen mehr Schein als Sein, weil "unten" fast nichts ankommt. Und man sieht das auch: Unberührt vom recht hohen Pro-Kopf-Einkommen rangiert Gabun z. B. bei der Analphabeten-Rate auf einem Niveau mit dem Sudan, weil kaum in Schulen und Infrastruktur investiert wurde.
Vielleicht dazu:
Schneemann
Vielleicht dazu:
Zitat:Hintergründe zum Putschhttps://www.zdf.de/nachrichten/politik/g...h-100.html
Wie ist die Situation in Gabun? [...]
Gabun ist Mitglied der Opec, Erdölexporte machen einen Großteil der Einnahmen des Landes aus. Neben Öl wird im rohstoffreichen Gabun vor allem das Metall Mangan gefördert. Der Reichtum an Bodenschätzen sorgt auf der einen Seite dafür, dass Gabun das zweithöchste Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt Afrikas hat.
Auf der anderen Seite profitiert aber nur ein Bruchteil der Bevölkerung davon - so liegt die Jugendarbeitslosigkeit laut Weltbank bei etwa 37 Prozent. Eine kleine Elite teilt sich die Einnahmen aus dem Export untereinander auf - darunter die Herrscherfamilie Bongo. [...]
"Es hat nach unten wenig Umverteilung des riesigen Reichtums gegeben und wohl auch deshalb begehrt die Bevölkerung jetzt auf", erklärt Afrika-Expertin Anja Osei von der FU Berlin im Gespräch mit ZDFheute.
Schneemann