18.08.2023, 08:06
Zitat:NATO-Verteidigungsplanung in Arbeithttps://esut.de/2023/08/meldungen/43939/...in-arbeit/
Das „Defence Policy and Planning Committee“ (DPPC) der Atlantischen Allianz arbeitet an einer neuen Verteidigungsplanung, wie das BMVg am 14. August berichtet. An der Spitze des DPPC steht der Stellvertretende NATO-Generalsekretär für Verteidigungspolitik und -planung, seit September des vergangenen Jahres ist das der britische Diplomat Angus Lapsley. [...]
Im Rahmen des „NATO Defence Planning Process“ (NDPP) wird dabei alle vier Jahre ein komplexes, mehrstufiges Verfahren durchlaufen. Am Beginn dieses Verfahrens legen die Verbündeten zunächst in der „Political Guidance“ fest, welche Aufgaben das Nordatlantische Bündnis in welchem Umfang erfüllen können soll. Die künftigen Aufgaben der Allianz werden dann im „Level of Ambition“ festgeschrieben. Alle zwei Jahre wird dann eine „Defence Planning Capability Review“ erstellt, um zu evaluieren, inwiefern die Kräfte und Fähigkeiten des Bündnisses die Politischen Leitlinien und die strategische Zielsetzung erfüllen. Die zuletzt veröffentlichte Studie umfasst die Jahre 2021/2022. [...]
Dabei handele es sich um „die vielleicht wichtigste Änderung in der Verteidigungsplanung seit dem Ende des Kalten Krieges“, so das „Allied Command Transformation“ (ACT) in Norfolk im US-Bundesstaat Virginia. [...]
Im letzten Strategischen Konzept des Bündnisses, das bei dessen Gipfeltreffen im Juni des vergangenen Jahres in Madrid beschlossen worden ist, steht unter Punkt 22, dass die NATO ihre „Planung optimieren“ werde. Unter Punkt 36 ist davon die Rede, „die zivil-militärische Planung und Koordinierung weiter“ auszubauen.
Das liest sich alles erst mal sehr wohlwollend, aber es bleibt natürlich die Frage, inwieweit dann greifbare (besser: im Konflikt direkt nutzbare) Resultate hieraus entstehen. Weil alleine mit Planungen, theoretischer Definition, "Ambitions" und "Capability Reviews" gewinne ich keine Feldschlacht, sondern ich sehe hier sogar eher das Risiko eines planungstechnischen Wasserkopfes - und genau dieses leidige Thema beschäftigt ja auch die Bundeswehr.
Schneemann