07.08.2023, 08:23
Zitat:Es erstaunt mich, dass der Kampf um Bunker- und Befestigungsanlagen heute so viel schwieriger sein soll, als im Zweiten Weltkrieg.Ferner:
Zitat:Fort Douaumont, Eben Emael, Brest-Litowsk, SewastopolDie Faktoren, die sicherlich eine große Rolle spielen, sind a) die Luftwaffe, b) das Überraschungsmoment und c) die strategische Notwendigkeit.
Das Überraschungsmoment kann die Einnahme auch starker Werke ermöglichen (s. Fort Douaumont), wenn der Gegner nicht damit rechnet, ansonsten wird nur unter entsprechendem Luftwaffen-Einsatz ein Niederkämpfen der Befestigungen möglich sein. Optional bliebt die Isolierung im Rahmen strategischer Überlegungen. D. h: Muss das Werk XY oder der feste Platz XY wirklich geknackt werden? Man bedenke, dass Deutschland 1945 schon kapituliert hatte und Frankreich längst befreit war, als an der französischen Atlantikküste noch ein paar Stützpunkt der Wehrmacht aushielten - schlicht deswegen, weil es für die Alliierten unnötig war sie zu berennen.
In der Ukraine fehlen Überraschungsmoment und Luftwaffe so ziemlich - und umgehen oder "links liegenlassen" kann man die Befestigungen auch nicht wirklich, bleibt also nur mehr das Anrennen und das Artillerieduell. Deshalb sehen wir auch den aktuellen Abnutzungskampf. Was aber nicht bedeuten muss, dass es nicht doch irgendwann einen Durchbruch gibt.
Schneemann