05.08.2023, 08:56
Mal speziell nur zur Frage der körperlichen Leistungsfähigkeit (auch wenn ich diese nicht derart in den Vordergrund stellen würde):
1. Die Bundeswehr lehnt reihenweise Bewerber ab, die körperlich hoch leistungsfähig sind. Und welche auch die körperlichen Anforderungen anspruchsvollerer Einheiten problemlos auf der Stelle und ohne weitere Vorbereitung erfüllen würden.
2. Viele weitere körperlich hoch leistungsfähige Bewerber werden dann durch zu lange Bewerbungsverfahren und ganz allgemein durch das Gehabe der Bundeswehr während der Bewerbung dazu gezwungen sich was anderes zu suchen. Und nein, eine noch so hohe Motivaton Soldat zu werden reicht eben nicht, wenn man erst in einem Jahr Soldat werden dürfte, aber hier und heute Rechnungen und Miete zu bezahlen hat. Im weiteren springen auch noch einige hoch leistungsfähige Soldaten nach kurzer Zeit wieder ab, weil sie das Gepränge in der Bundeswehr mehr als langweilt. Das ganze pseudomilitärische Getue und insgesamt die militärische Kultur in der Bundeswehr wirken zunehmend abschreckend. Sie entsprechen nicht mehr dem, was viele junge Soldaten sich wünschen würden. Und auch hier ist es sehr wohlfeil zu sagen, dann hätten die halt nicht die richtige Einstellung und/oder nicht die richtige Motivation.
3. Das deutsche Sportabzeichen (welches ich übrigens rein persönlich für unzureichend halte, ich würde mehr körperliche Leistung verlangen, aber dafür eine andere) ist kein gutes Messinstrument ob Soldaten für den Krieg körperlich ausreichend leistungsfähig sind. Ganz allgemein müsste man sowohl bei den Einstellungstest wie auch später im Dienst von dieser Versportlichung wegkommen. Wir benötigen keine Sportler, wir benötigen Soldaten, die Anforderungen sind andere und sie sollten beispielsweise bei der Infanterie sogar höhere sein.
4. Wenn der Sport während des Dienstes nicht in der Lage ist, die für den Krieg erforderliche körperliche Leistungsfähigkeit ausreichend herzustellen, dann ist dieser Dienstsport falsch. Wenn die Soldaten sich nicht ausreichend körperlich ertüchtigen, dann muss man die Frage stellen warum und wieso es nicht gelingt eine ausreichende körperliche Leistungsfähigkeit herzustellen. Und auch hier ist es wohlfeil, ich würde sogar schreiben billig, diesen Mangel von der Verantwortung her den Soldaten selbst zuzuschreiben.
5. Die Bundeswehr tut viel zu wenig um ihre Soldaten körperlich richtig zu ertüchtigen und deren körperliche Leistungsfähigkeit maximal zu steigern. Das sind ja überwiegend junge Menschen, die könnte man durchaus körperlich problemlos sehr viel weiter bringen als dies aktuell geschieht. Ich behaupte aus Überzeugung und aus persönlicher direkter Erfahrung (wenn auch schon 20 Jahre her), dass man die jungen Soldaten allesamt sehr viel leistungsfähiger kriegen kann und wenn dies in der heutigen real existierenden Bundeswehr nicht geschieht, dann liegt das Problem bei der Bundeswehr, und nicht beim Menschenmaterial.
6. Wie schon weiter oben angerissen ist es höchst fragwürdig, ob die ganzen Fitnessgurus mit ihrem No-Carb Schwachsinn, ihrer Fitnessstudiofitness, ihrer so wenig Körperfett wie möglich Wahnidee, ihren ganzen Proteinshakes und ihrer ach so gesunden Ernähungsoptimierung überhaupt der richtige Weg sind, und für eine Armee die im Krieg bestehen soll bin ich der Überzeugung, dass diese Entwicklungen welche ich da bei der Bundeswehr gerade in den letzten 10 Jahren so gesehen habe völlig falsch sind. Die jungen körperliche leistungsfähigen Soldaten welche da kommen, bringen aber diese spezifische Fitnesskultur der Gegenwart bzw. des Zeitgeist bereits so mit. Sie müssten daher von dieser weg gebracht werden. Den ansonsten übertragen sie ihre falschen Vorstellungen von körperlicher Leistungsfähigkeit auf alle anderen und entsprechend multiplizieren sich die genannten Problemstellungen.
7. Und die real existierende Bundeswehr als Organisation wiederum ist viel zu bürokratisch, viel zu bräsig, viel zu unflexibel um diese aktuell um sich greifende Problemstellung überhaupt zu bewältigen. All die Vorschriften und Beschränkungen welche man sich selbst hier künstlich auferlegt verhindern sehr weitgehend, dass getan werden kann, was getan werden müsste. Mal nur ein Beispiel von vielen: Überstunden. Werden nicht genehmigt, dürfen nicht gemacht werden, allein der bürokratische Wahnwitz in Bezug auf die Stunden pro Woche Arbeitszeitfrage behindert schon erheblich, junge Soldaten körperlich weitergehend zu befähigen. Und das ist nur ein Beispiel von endlos vielen weiteren. Man hört immer nur: geht nicht, darf man nicht, die Vorschriften, wie ist das versichert, dafür übernehme ich nicht die Verantwortung, dass muss ich prüfen lassen, wir sprechen dann in n-Wochen noch mal darüber etc etc
Mit dieser inneren Verfasstheit, mit dieser "militärischen" Kultur innerhalb der Bundeswehr, diesem Bürokratenbeamtentum gerade in der Offizierskaste und insbesondere auch bei den Ausbildern, ist es völlig klar und selbstverständlich, dass die Soldaten heute zunehmend ein Problem mit ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit haben. Und dass ihnen teilweise schon nach kurzer Dienstzeit die Motivation fehlt, dies Privat auf eigene Kosten in ihrer Freizeit zu kompensieren. Und Schuld an diesem Motivationsmangel hat die Bundeswehr vor allem anderen selbst.
Fazit: Nicht die jungen Soldaten sind das Problem, die Bundeswehr ist das Problem. Ich behaupte hiermit aus fester Überzeugung, dass selbst meine Wenigkeit jede beliebige Einheit innerhalb eines Jahres körperlich weitaus leistungsfähiger kriegen würde als dies die Bundeswehr je könnte. Und wirklich befähigte Leute wie Pogu beispielsweise könnten da sicher noch wesentlich mehr rausholen.
1. Die Bundeswehr lehnt reihenweise Bewerber ab, die körperlich hoch leistungsfähig sind. Und welche auch die körperlichen Anforderungen anspruchsvollerer Einheiten problemlos auf der Stelle und ohne weitere Vorbereitung erfüllen würden.
2. Viele weitere körperlich hoch leistungsfähige Bewerber werden dann durch zu lange Bewerbungsverfahren und ganz allgemein durch das Gehabe der Bundeswehr während der Bewerbung dazu gezwungen sich was anderes zu suchen. Und nein, eine noch so hohe Motivaton Soldat zu werden reicht eben nicht, wenn man erst in einem Jahr Soldat werden dürfte, aber hier und heute Rechnungen und Miete zu bezahlen hat. Im weiteren springen auch noch einige hoch leistungsfähige Soldaten nach kurzer Zeit wieder ab, weil sie das Gepränge in der Bundeswehr mehr als langweilt. Das ganze pseudomilitärische Getue und insgesamt die militärische Kultur in der Bundeswehr wirken zunehmend abschreckend. Sie entsprechen nicht mehr dem, was viele junge Soldaten sich wünschen würden. Und auch hier ist es sehr wohlfeil zu sagen, dann hätten die halt nicht die richtige Einstellung und/oder nicht die richtige Motivation.
3. Das deutsche Sportabzeichen (welches ich übrigens rein persönlich für unzureichend halte, ich würde mehr körperliche Leistung verlangen, aber dafür eine andere) ist kein gutes Messinstrument ob Soldaten für den Krieg körperlich ausreichend leistungsfähig sind. Ganz allgemein müsste man sowohl bei den Einstellungstest wie auch später im Dienst von dieser Versportlichung wegkommen. Wir benötigen keine Sportler, wir benötigen Soldaten, die Anforderungen sind andere und sie sollten beispielsweise bei der Infanterie sogar höhere sein.
4. Wenn der Sport während des Dienstes nicht in der Lage ist, die für den Krieg erforderliche körperliche Leistungsfähigkeit ausreichend herzustellen, dann ist dieser Dienstsport falsch. Wenn die Soldaten sich nicht ausreichend körperlich ertüchtigen, dann muss man die Frage stellen warum und wieso es nicht gelingt eine ausreichende körperliche Leistungsfähigkeit herzustellen. Und auch hier ist es wohlfeil, ich würde sogar schreiben billig, diesen Mangel von der Verantwortung her den Soldaten selbst zuzuschreiben.
5. Die Bundeswehr tut viel zu wenig um ihre Soldaten körperlich richtig zu ertüchtigen und deren körperliche Leistungsfähigkeit maximal zu steigern. Das sind ja überwiegend junge Menschen, die könnte man durchaus körperlich problemlos sehr viel weiter bringen als dies aktuell geschieht. Ich behaupte aus Überzeugung und aus persönlicher direkter Erfahrung (wenn auch schon 20 Jahre her), dass man die jungen Soldaten allesamt sehr viel leistungsfähiger kriegen kann und wenn dies in der heutigen real existierenden Bundeswehr nicht geschieht, dann liegt das Problem bei der Bundeswehr, und nicht beim Menschenmaterial.
6. Wie schon weiter oben angerissen ist es höchst fragwürdig, ob die ganzen Fitnessgurus mit ihrem No-Carb Schwachsinn, ihrer Fitnessstudiofitness, ihrer so wenig Körperfett wie möglich Wahnidee, ihren ganzen Proteinshakes und ihrer ach so gesunden Ernähungsoptimierung überhaupt der richtige Weg sind, und für eine Armee die im Krieg bestehen soll bin ich der Überzeugung, dass diese Entwicklungen welche ich da bei der Bundeswehr gerade in den letzten 10 Jahren so gesehen habe völlig falsch sind. Die jungen körperliche leistungsfähigen Soldaten welche da kommen, bringen aber diese spezifische Fitnesskultur der Gegenwart bzw. des Zeitgeist bereits so mit. Sie müssten daher von dieser weg gebracht werden. Den ansonsten übertragen sie ihre falschen Vorstellungen von körperlicher Leistungsfähigkeit auf alle anderen und entsprechend multiplizieren sich die genannten Problemstellungen.
7. Und die real existierende Bundeswehr als Organisation wiederum ist viel zu bürokratisch, viel zu bräsig, viel zu unflexibel um diese aktuell um sich greifende Problemstellung überhaupt zu bewältigen. All die Vorschriften und Beschränkungen welche man sich selbst hier künstlich auferlegt verhindern sehr weitgehend, dass getan werden kann, was getan werden müsste. Mal nur ein Beispiel von vielen: Überstunden. Werden nicht genehmigt, dürfen nicht gemacht werden, allein der bürokratische Wahnwitz in Bezug auf die Stunden pro Woche Arbeitszeitfrage behindert schon erheblich, junge Soldaten körperlich weitergehend zu befähigen. Und das ist nur ein Beispiel von endlos vielen weiteren. Man hört immer nur: geht nicht, darf man nicht, die Vorschriften, wie ist das versichert, dafür übernehme ich nicht die Verantwortung, dass muss ich prüfen lassen, wir sprechen dann in n-Wochen noch mal darüber etc etc
Mit dieser inneren Verfasstheit, mit dieser "militärischen" Kultur innerhalb der Bundeswehr, diesem Bürokratenbeamtentum gerade in der Offizierskaste und insbesondere auch bei den Ausbildern, ist es völlig klar und selbstverständlich, dass die Soldaten heute zunehmend ein Problem mit ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit haben. Und dass ihnen teilweise schon nach kurzer Dienstzeit die Motivation fehlt, dies Privat auf eigene Kosten in ihrer Freizeit zu kompensieren. Und Schuld an diesem Motivationsmangel hat die Bundeswehr vor allem anderen selbst.
Fazit: Nicht die jungen Soldaten sind das Problem, die Bundeswehr ist das Problem. Ich behaupte hiermit aus fester Überzeugung, dass selbst meine Wenigkeit jede beliebige Einheit innerhalb eines Jahres körperlich weitaus leistungsfähiger kriegen würde als dies die Bundeswehr je könnte. Und wirklich befähigte Leute wie Pogu beispielsweise könnten da sicher noch wesentlich mehr rausholen.