26.07.2023, 18:54
(26.07.2023, 09:33)Schaddedanz schrieb: Hier liegt der Kasus Knacksus bei der Verlegefähigkeit auf eigener Achse, zivile Baumaschinen sind nicht für Geschwindigkeiten über 30km/h ausgelegt, da es Vorteile für den Antrieb bringt (Hydraulisch = kein Getriebe) und sich eine Bessere Druckverteilung für die Standsicherheit ergibt (Kein gefedertes Fahrwerk).Was spricht denn dagegen, klassische Baggeraufbauten wie bei Fahrzeugkränen auf einen geschützten Lkw (MAN HX oder UNIMOG) zu setzen und mit einer Fernsteuerungskonsole und Kameras im Fahrerhaus zu versehen? Gerade die zur Aufnahme von automatisierten Haubitzensystemen vorgesehenen Varianten, wie z.B. der HX3 10x10, haben ja auch bereits schnell absenkbare Abstützungen integriert.
Entsprechend gibt es nur einen Typ Bagger der bei der Spitzengeschwindigkeit des Boxer mithalten kann, diese Tschechischen Baggeroberwagen auf 3 Achser LKW
Zitat:Das klappt nicht weil der Räumschild reine Querbelastung bringen würde, was die verschraubte Befestigung nicht aushalten würden wegen der Scherkräfte (Schrauben immer auf Zug beanspruchen). Den Räumarbeiten via Baggerarm durchzuführen über den Arm ein Kippmoment welches sich als Zug auf die Verschraubung weitergibt, vergleichbar der Kraftableitung der RCH 155Ich kann dir nicht ganz folgen. Der Schild dient doch dazu, die Kräfte aus dem Baggerarm in den Untergrund zu leiten. Welche Verschraubung wäre denn davon betroffen, die sich nicht konstruktiv vermeiden lässt?
Zitat:Effektiv könnte man maximal Drehkranz und Auslegerfuss des Kodiak verwenden, da der Arm des Kodiak sich nicht weitgenug "falten" lässt müsste er beim der strategischen Verlegung auf der Motorhaube des Boxers abgelegt werden, damit hat der Fahrer durch seine relativ weit hinten im Fahrzeug liegende Sitzposition aber keinerlei Sichtfeld mehr nach link weder unter noch über Luke.Es muss ja auch nicht eine 1zu1-Adaption sein. So einen Baggerarm umzukonstruieren, ist zwar sicher keine Kleinigkeit, aber ein "echter" Pionier-BOXER würde auch nicht nur in Kleinstserie verkauft werden, da kann man schonmal ein bisschen was investieren.
Aber ich bin ja auch gar nicht der Meinung, dass es unbedingt ein wirkliches Pionierpanzer-Modul für den BOXER braucht. Ich halte es aber für konstruierbar.
Zitat:Eben nicht wen man auf Verlegefahrzeuge angewiesen ist, da müssen die Elemente passen.Schon klar, ich meinte auch eher, dass man mehrere verschiedene (z.b. Rad+Kette) Verlegefahrzeuge für die gleichen Brückenelemente vorhält.
Zitat:Bei Pioniergerät hat die Größe der Gerätes gravierenden Einfluss auf die Arbeitsleistung des Gerätes und größeres Gerät hat auch größeres Gewicht.Wenn ich die Wahl habe zwischen einem leistungsbeschränkten Manipulatorarm oder einfach gar keinem, dann hätte ich den schon gerne. Es darf halt nur nicht so sein, dass das Fahrzeug dadurch anderweitig zu viel Leistungsfähigkeit einbüßt. Die Anbaugeräte sollen einfach zusätzlich am ohnehin benötigten Gruppenfahrzeug mitgeführt werden. Neuere BOXER-Fahrmodule haben einer erhöhte Nutzlastreserve, die dafür genutzt werden kann, wenn man sich vom gefechtsbereiten A400M-Transport lossagt.
Der Arm von einem Minibagger mag nett sein um mal ein IED auszubuddeln aber wie will man damit Bausperren bewegen die ein dagegen fahrenden 40t Boxer aufhalten (5-10m Baumstämme 40cm Durchmesser, Baumsperre/ 1m tief in Erde verankerte Tschechen Igel) da muss wirklich Leistung am Manipulator ankommen.
Minenrollen müssen entsprechend Stabil sein und weit genug vor dem Fahrzeug aufgehängt sein. ...
Ich hatte übrigens dafür genau die von Voltzz verlinkte Produktreihe im Kopf, konnte sie aber auf Anhieb nicht wiederfinden. Danke für's auf die Sprünge helfen.
(26.07.2023, 09:58)Helios schrieb: Ich halte es nicht für sinnvoll, durch Komplexität und Maximallösungen die konzeptbedingten Grenzen von mittleren Kräften aufzuweichen. Natürlich sollte man nicht den Versprechungen der Industrie zu sehr glauben ("der Boxer kann folgen, wo immer ein Leopard hinfährt"), aber die Geländetauglichkeit des Fahrzeugs ist alles andere als schlecht. Und wenn man ein mittleres Pioniergerät haben möchte, dass man nicht auf einem Tieflader transportiert, dann ist es am sinnvollsten die vorhandenen Grenzen zu akzeptieren und sich allenfalls Lösungen zu überlegen, die ohne großartige Modifikationen möglich sind.Ich kann deine Kritik nicht ganz einordnen. Für mich ist eigentlich klar, dass mKr-Pioniergerät leistungsmäßig weder mit dem der sKr mithalten kann, noch muss. Aber benötigt wird es. Also gibt es drei Möglichkeiten:
1. COTS-Baugeräte oder schwere Pionierpanzer auf Transportern mitführen.
2. militärische Radfahrzeuge mit Baugeräten ausrüsten.
3. Spezialfahrzeuge bauen.
Während 1. das Konzept der mKr ad absurdum führen würde und 3. recht teuer werden dürfte, halte ich 2. für eine sehr realistische Option. Wobei sich für spezialisierte Pioniereinheiten und deren Aufgaben eher auch Fahrzeuge auf Basis von Lkws anbieten, während bei der unmittelbaren Pionierunterstützung der Kampftruppe eben Leistungseinbußen hinzunehmen sind, um die erforderlichen Niveaus bei Schutz und Mobilität zu erhalten.