22.06.2023, 07:11
(21.06.2023, 21:48)Nightwatch schrieb: Ja freilich ist die Diskussion ‚reichlich überflüssig‘, welche Diskussion ist das hier nicht?
Ich hoffe doch, dass viele Diskussionen hier zu einem persönlichen Erkenntnisgewinn beitragen.
Zitat:Basierend auf den uns vorliegenden Informationen habe ich halt eine Einschätzung zu der Entscheidung der Bundesregierung.
Das steht dir frei, ich teile sie aber ganz und gar nicht.
Zitat:Ob jetzt Deutschland ein, zwei Staffeln Eurofighter ECR fliegt oder nicht ändert an der Monokulturproblematik nichts. Inwieweit man mit der F-35 SEAD/DEAD besonders ‚kultivieren‘ müsste wäre gesondert zu diskutieren. Ich würde da grundsätzlich in Frage stellen wollen, dass es für dieses Missionprofil noch dezidierte Kräfte benötigt.
Diese zwei Staffeln können eine größere Zahl an anderen Typen im Einsatz unterstützen, dass hat auf die Monokulturproblematik durchaus einen Einfluss weil es überhaupt einen Schritt darstellt, diese zu durchbrechen. Aus dem gleichen Grund braucht es auch den NGF. Aber klar, die Stückzahlen könnten höher sein (vielleicht steigen sie ja auch noch).
Zitat:Wir können jetzt eine Philosophische Diskussion über Begrifflichkeiten führen …
Du hast damit angefangen und bist über die Terminologie gestolpert, mein Einwand war nur, dass es um deutlich mehr geht als nur den unmittelbaren Begleitstörer zu spielen. Und genau das ist der Punkt, an dem sich der Eurofighter EK von einer F-35 unterscheiden wird, weil die Anforderungen für diesen erweiterten Bereiche deutlich höher sind hinsichtlich der Leistungsabgabe und der notwendigen Situationswahrnehmung. Nicht in der Stufe 1, die jetzt mit der Integration des Arexis-Pods beschlossen wurde, sondern mit der Stufe 2, die zwingend erfolgen muss.
Zitat:Wir werden 2030 in einem European Defense Szenario annähernd 1.000 F-35 aufbieten können die Escort Jamming selbst abbilden soweit sie es überhaupt bennötigen. Die – was warnen es jetzt – 30 Eurofighter ECR mit zu 90% redundanten bzw. gar unterlegenen Fähigkeitenprofil haben da keine Relevanz.
Als ich das letzte Mal gezählt habe waren es perspektivisch etwa 500 F-35 inklusive den hier bereits stationierten US-Kräften, aber die Zahlen spielen keine Rolle und vielleicht habe ich mich auch verzählt. So oder so wird die F-35 nicht einmal die Fähigkeiten der Growler mit dem ALQ-99 vollumfänglich abbilden können, während der Eurofighter EK diese übertreffen soll (wenn auch nicht auf NGJ-Niveau). Aber wie gehabt, 30 Maschinen sind zu wenig.
Zitat:Lieber strahlen im Stealth-Flugzeug als im fliegenden Scheunentor… mal abgesehen davon ist es doch ein wesentlicher Punkt der neuen EW Technik dies- und jenseits der F-35 möglichst dossiert, fokussiert und zielgenau anstatt omnidirektional zu arbeiten.
Abgesehen von Täuschkörpern (und zur Provokation) wird doch nirgendwo mehr omnidirektional gestört, aber auch bei einer starken Fokussierung hast du zum einen eine klare Signatur im Störvektor, zum anderen divergierende Emissionen. Dass man nicht den Eurofighter EK verwenden wird um eine Gruppe F-35 unmittelbar zu beschützen sollte in dem Kontext ja auch klar sein.
Zitat:Und was meinst du, warum auch beim Eurofighter ECR die Integration von AI groß beworben wird – Elektronischer Kampf heute erfolgt weitestgehend automatisiert und erfordert keinen Backseater, der rechtzeitig irgendwelche Knöpfchen drücken und analysieren muss. Das macht die Software.
Mal abgesehen davon, dass KI sowieso ein inflationär benutzter Werbebegriff ist, muss es eine immer stärkere softwarebasierte Unterstützung geben, weil eine immer größere Informationsflut bewältigt werden muss. Das ist ein echtes Problem und wird sich noch deutlich verschärfen, insbesondere durch die Integration von immer mehr Sensoren. Es braucht entsprechende Softwarelösungen allein schon deshalb, um die Arbeitsbelastung für den Menschen nicht eskalieren zu lassen. Daraus den Umkehrschluss zu ziehen, dass man damit die Arbeit heute schon problemlos auf ein Mindestmaß reduzieren kann ist in Anbetracht der tatsächlichen Entwicklungen (explizit etwa die Aussagen zur Arbeitsbelastung bei der F-35 im Verlauf der Projektentwicklung bis in zu tatsächlichen Einsätzen) und Erfahrungen mit anderen Systemen hanebüchen.