06.06.2023, 23:03
Die primäre Frage ist hier immer die der Distanz. Wenn ich MANPADS dabei habe oder SHORAD, aber der Feind agiert außerhalb der Reichweite dieser Systeme, spielt es keine Rolle ob ich eine Luftraumverteidigung dieser Art habe und gerade Kampfhubschrauber bzw. Hubschrauber mit Sensoren und Wirkmitteln sehr hoher Reichweite können leicht außerhalb der Reichweite solcher Nahbereichsverteidigung bleiben. Und umgekehrt fliegen sie zu niedrig und nutzen das Gelände so dass sie von Boden-Systemen höherer Reichweite nur schwer bekämpft werden können.
Das alles ändert sich aber schlagartig in dem Moment, in dem man selbst Kampfflugzeuge etc. in der Luft hat, gegenüber denen sich wiederum die Kampfhubschrauber nicht durch das Gelände verbergen können.
Dass es also zu solchen Videos kommt (ist nicht das erste und es gibt solche Filme auch von ukranischer Seite) liegt an den spezifischen Umständen in der Ukraine, insbesondere an dem Umstand, dass die russische Luftwaffe genau so wenig frei über dem Kampfraum agieren kann wie die ukrainische bzw. diesen sogar meiden muss und nur vom Rand / der Peripherie desselben her in diesen hinein wirken kann. Und genau das schafft solche Räume für Kampfhubschrauber et al und gerade in der Defensive - über eigenen Truppen also, können diese dann in der gezeigten Weise durchaus sehr wirksam werden.
Spezifisch für uns stellt sich aber die Frage, ob wir nicht stattdessen das Geld für Kampfhubschrauber lieber in noch mehr Kampfflugzeuge und vor allem in mehr Wirkmittel für diese und andere Luftsysteme welche die Kampfflugzeuge unterstützen investieren sollten. Denn damit negieren wir ja nicht nur feindliche Bodentruppen, könnten im Gegensatz zu Kampfhubschraubern auch in der Offensive und auch über feindlichen Truppen agieren, sondern wir negieren damit auch feindliche Kampfhubschrauber. Das vorliegende Video ist daher meiner Ansicht ein Plädoyer für mehr Luftmacht, in der Luft, und nicht für mehr bodengestützte Luftraumverteidigung, die man gegen Kampfhubschrauber und andere solche Systeme nicht in dem Maße braucht, wenn man selbst mehr Kampfflugzeuge hat. Flugzeuge können bodengestützte Luftraumverteidigung sehr weitgehend ersetzen. Diese sollte sich daher in gewissem Maße auf Ziele hin ausrichten, die eben nicht sinnvoll von Flugzeugen aus bekämpft werden können, dass reicht dann von Mini-Drohnen über C-RAM Aufgaben bis hin zu Marschflugkörpern / Raketen bestimmter Kategorien.
Die bodengestützte Luftraumverteidigung sollte daher (für uns) als eine Ergänzung der Luftwaffe verstanden werden. Diese kann wiederum flexibler und vielfältiger eingesetzt werden (gegen mehr und unterschiedlichere Ziele, offensiv wie defensiv, leichter strategisch / operativ verlegbar und dies schneller / über größere Distanzen. Sie sollte also der Entlastung der Lufteinheiten dienen und der Bekämpfung spezifischer Kategorien von Zielen für welche die Flugzeuge nicht sinnvoll sind. Gegen Kampfhubschrauber aber gibt es meiner Meinung nach nichts besseres als gerade eben ein Kampfflugzeug.
Das alles ändert sich aber schlagartig in dem Moment, in dem man selbst Kampfflugzeuge etc. in der Luft hat, gegenüber denen sich wiederum die Kampfhubschrauber nicht durch das Gelände verbergen können.
Dass es also zu solchen Videos kommt (ist nicht das erste und es gibt solche Filme auch von ukranischer Seite) liegt an den spezifischen Umständen in der Ukraine, insbesondere an dem Umstand, dass die russische Luftwaffe genau so wenig frei über dem Kampfraum agieren kann wie die ukrainische bzw. diesen sogar meiden muss und nur vom Rand / der Peripherie desselben her in diesen hinein wirken kann. Und genau das schafft solche Räume für Kampfhubschrauber et al und gerade in der Defensive - über eigenen Truppen also, können diese dann in der gezeigten Weise durchaus sehr wirksam werden.
Spezifisch für uns stellt sich aber die Frage, ob wir nicht stattdessen das Geld für Kampfhubschrauber lieber in noch mehr Kampfflugzeuge und vor allem in mehr Wirkmittel für diese und andere Luftsysteme welche die Kampfflugzeuge unterstützen investieren sollten. Denn damit negieren wir ja nicht nur feindliche Bodentruppen, könnten im Gegensatz zu Kampfhubschraubern auch in der Offensive und auch über feindlichen Truppen agieren, sondern wir negieren damit auch feindliche Kampfhubschrauber. Das vorliegende Video ist daher meiner Ansicht ein Plädoyer für mehr Luftmacht, in der Luft, und nicht für mehr bodengestützte Luftraumverteidigung, die man gegen Kampfhubschrauber und andere solche Systeme nicht in dem Maße braucht, wenn man selbst mehr Kampfflugzeuge hat. Flugzeuge können bodengestützte Luftraumverteidigung sehr weitgehend ersetzen. Diese sollte sich daher in gewissem Maße auf Ziele hin ausrichten, die eben nicht sinnvoll von Flugzeugen aus bekämpft werden können, dass reicht dann von Mini-Drohnen über C-RAM Aufgaben bis hin zu Marschflugkörpern / Raketen bestimmter Kategorien.
Die bodengestützte Luftraumverteidigung sollte daher (für uns) als eine Ergänzung der Luftwaffe verstanden werden. Diese kann wiederum flexibler und vielfältiger eingesetzt werden (gegen mehr und unterschiedlichere Ziele, offensiv wie defensiv, leichter strategisch / operativ verlegbar und dies schneller / über größere Distanzen. Sie sollte also der Entlastung der Lufteinheiten dienen und der Bekämpfung spezifischer Kategorien von Zielen für welche die Flugzeuge nicht sinnvoll sind. Gegen Kampfhubschrauber aber gibt es meiner Meinung nach nichts besseres als gerade eben ein Kampfflugzeug.