01.06.2023, 23:37
Moin,
ich bin sonst eher stiller Mitleser, wollte aber bei dieser Gelegenheit auch mal was dazu beisteuern, da ich vor rund 10 Jahren eine Weile als erster Offizier auf der damals noch "Highland Endurance" getauften Dame bei Gulf Offshore gearbeitet habe.
Ich muss mich ehrlich gesagt schon etwas über die Entscheidung der Bundeswehr für dieses Schiff wundern, denn es ist ja als Ankerzieher und Bohrinselversorger ausgelegt. Natürlich lässt sich damit auch alles schleppen, aber man fährt ja schon ziemlich viel nutzlosen Stahl (Grosse Tanks für Bohrschlämme, Zement, etc.) durch die Gegend und das Schiff verbraucht mit 4 Hauptmaschinen auch ein Stück mehr als rein für den Zweck optimierte Hochseeschlepper.
Davon ab: Es ist ein hervorragendes Arbeitsschiff - gebaut in Norwegen. Da wurde sich bei jedem Haken und jeder Equipmentplatzierung ordentlich Gedanken gemacht. Alles ist an seinem Platz und von guter Qualität.
Trotz des Baujahres 2003 ist alles vernünftig automatisiert: D.h. jede Pumpe, Ventil, etc. kann von der Brücke gefahren werden. Zudem ist das Schiff auch DP 2 qualifiziert.
Trotz der für die Motorisierung etwas über dem Schnitt liegende Tonnage ist das Schiff sehr gut zu handhaben.
Bezüglich der Kammern: Das Schiff wurde damals mit 14 Mann Besatzung gefahren und das auch nur durch die Anforderungen des Anchorhandlings bzw. der DP 2 Richtlinien. Kann als reiner Schlepper auch locker mit 12 Mann Besatzung betrieben werden.
Auf den Schiffstypen ist bloß grundsätzlich mehr Kammerplatz vorhanden, da man oft Drittfirmen an Bord hat (ROV Besatzung, Vermessungsingenieure, etc.).
Alles in allem denke ich kein perfekter Kauf für den Bedarf der Marine, aber wirklich falsch gemacht hat man es damit nicht und wahrscheinlich ist es auch schwer ein besser passendes Muster am Gebrauchtmarkt zu finden.
Viele Grüße
ich bin sonst eher stiller Mitleser, wollte aber bei dieser Gelegenheit auch mal was dazu beisteuern, da ich vor rund 10 Jahren eine Weile als erster Offizier auf der damals noch "Highland Endurance" getauften Dame bei Gulf Offshore gearbeitet habe.
Ich muss mich ehrlich gesagt schon etwas über die Entscheidung der Bundeswehr für dieses Schiff wundern, denn es ist ja als Ankerzieher und Bohrinselversorger ausgelegt. Natürlich lässt sich damit auch alles schleppen, aber man fährt ja schon ziemlich viel nutzlosen Stahl (Grosse Tanks für Bohrschlämme, Zement, etc.) durch die Gegend und das Schiff verbraucht mit 4 Hauptmaschinen auch ein Stück mehr als rein für den Zweck optimierte Hochseeschlepper.
Davon ab: Es ist ein hervorragendes Arbeitsschiff - gebaut in Norwegen. Da wurde sich bei jedem Haken und jeder Equipmentplatzierung ordentlich Gedanken gemacht. Alles ist an seinem Platz und von guter Qualität.
Trotz des Baujahres 2003 ist alles vernünftig automatisiert: D.h. jede Pumpe, Ventil, etc. kann von der Brücke gefahren werden. Zudem ist das Schiff auch DP 2 qualifiziert.
Trotz der für die Motorisierung etwas über dem Schnitt liegende Tonnage ist das Schiff sehr gut zu handhaben.
Bezüglich der Kammern: Das Schiff wurde damals mit 14 Mann Besatzung gefahren und das auch nur durch die Anforderungen des Anchorhandlings bzw. der DP 2 Richtlinien. Kann als reiner Schlepper auch locker mit 12 Mann Besatzung betrieben werden.
Auf den Schiffstypen ist bloß grundsätzlich mehr Kammerplatz vorhanden, da man oft Drittfirmen an Bord hat (ROV Besatzung, Vermessungsingenieure, etc.).
Alles in allem denke ich kein perfekter Kauf für den Bedarf der Marine, aber wirklich falsch gemacht hat man es damit nicht und wahrscheinlich ist es auch schwer ein besser passendes Muster am Gebrauchtmarkt zu finden.
Viele Grüße