30.05.2023, 00:10
(27.05.2023, 22:35)Grolanner schrieb: Brasilien steht gerne mal am Rande der Diktatur, ist hochgradig korrupt und sozial weit entfernt von Einigkeit. Da brodelt es häufig ganz gewaltig. Davon ab ist deren politische Wendehalsigkeit m.E. nicht geeignet militärische Bündnisse mit uns zu fördern.
Kam leider in meinem Post nicht rüber aber ich habe da militärische, wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit je nach Land zusammengeworfen. Brasilien wäre militärisch für die Sicherheit im Südatlantik interessant aber da gibt es auch andere Möglichkeiten. Bei Brasilien wäre es wichtiger einfach auf allen Ebenen zusammenzuarbeiten ansonsten besteht die Gefahr dass jemand anders (China) in die Bresche springt. Das gilt auch für alle anderen Staaten in der Region.
(27.05.2023, 22:35)Grolanner schrieb: Bei den asiatischen Staaten sehe ich nicht, wie uns da militärische Kooperationen abseits von Rüstungsexporten etwas bringen sollten.
Hier geht es um die Eindämmung von China. China ist eine andere Herausforderung als die Sowjetunion und der Warschauer Pakt wg. 1,4 Milliarden Einwohnern. Unter Xi hat sich China einer Diktatur angenähert und eine friedliche Koexistenz mit dem Westen ist schwierig. Demokratien können zwar Menschenrechtsprobleme in anderen Ländern ignorieren aber für Autokratien und Diktaturen ist das anders herum schwierig, da alleine unsere Existenz als freie Gesellschaften für diese ein Problem ist. Das ist kein Problem für uns wenn wir von schwachen Staaten reden aber China ist das nicht. Alleine sind, von den USA mal abgesehen, die westlichen Demokratien kein Gegner für China. Also entweder wir bekennen jetzt Flagge mit allen anderen zusammen und zeigen China, dass ein Angriff auf Taiwan definitiv den 3ten Weltkrieg auslöst und fast die gesamte Welt gg. China kämpft und hoffen, dass die Herrschenden dort die Nachricht begreifen oder wir werden den Angriff auf Taiwan kriegen und den darf China nicht gewinnen ansonsten habe wir eine neue, diktatorische und alleinige Supermacht wenn China gewinnt und damit die USA schlägt.
(28.05.2023, 00:05)Broensen schrieb: Da haben wir keinerlei Dissens. Ich bin der gleichen Ansicht. Das widerspricht aber nicht meiner Aussage, dass ich nur auf diesem Weg eine EU-Armee für realisierbar halte. Diese ist jedoch noch extrem weit entfernt.
Aktuell ist es sehr viel wichtiger, dass wir es schaffen, möglichst viele europäische Streitkräfte so weit wie möglich zusammen zu fassen, idealerweise sogar strukturell. Dafür eignet sich eine D/F-Kooperation überhaupt nicht, deshalb sollte sie auch nicht weiter ausgebaut werden. Es muss vielmehr so laufen wie eben mit den Niederlanden und Deutschland oder den engen Verknüpfungen zwischen den skandinavischen Streitkräften. Diverse Gruppierungen innerhalb Europas, die sich untereinander annähern und angleichen. Idealerweise entstehen dadurch multinationale Korps mit fest unterstellten Truppen anstelle des Klein-Kleins bis runter zu gemischten Einheiten.
Sehe ich auch so und ich sehe das auch als einzigen gangbaren Weg. Alle Europäer aktuell unter einen Hut zu kriegen ist völlig unrealistisch. Die Europäer die gleiche Interessen haben sollte einfach zusammenarbeiten. Z.B. die Skandinavier untereinander bei allen Streitkräfetarten. Dazu können dann noch in diesem Fall Seestreitkräfte anderer Verbündeter kommen um die Gewässer im Nordmeer zu verteidigen bzw. die russischen Uboote zu bekämpfen.
Wenn wir das mal hingekriegt habe können wir mit der nächsten Ebene anfangen. Dazu gehört dann aber auch bei uns Europäern, dass wir gemeinsame strategische Interessen haben bzw. definieren und nicht jedes Land nur auf seine Interessen schaut.