26.05.2023, 15:20
(25.05.2023, 12:57)kato schrieb: Von daher ist Besoldung kein Problem der Rekrutierung, sondern allenfalls mittelfristig in der Retention. Bewerber für Berufssoldaten aus der Truppe heraus zu bekommen macht allerdings in der Bw keine Umstände. Von daher ist das Besoldungs-Thema effektiv vollständig irrelevant.
Sehe ich auch so!
(25.05.2023, 14:45)Nightwatch schrieb: Ja... die mangelnde Vergütung ist schließlich auch eher Anlass sich garnicht erst zu bewerben.
? Jeder 18 jährige Schulabänger/brecher wird seit 2003 unabhängig von seiner Qualifikation mit A3 eingestellt.
Das macht nach der Tarifsteigerung ab März 2024 2331,56 Euro Netto für einen ledigen Schützen/Flieger A... im letzten Glied ab dem ersten Tag in der Grundausbildung. Plus Zulagen!
Sozialversicherungspflichtig müssten hierfür mtl. 3500,- Euro Brutto verdient werden.
Verheiratet mit drei Kindern ist der Schütze bei 3000,- Netto in 4 oder 3361,- in 3.
Kannst ja mal mit anderen westlichen Armeen oder hiesigen Tarifverträgen (beliebige Branche) vergleichen.
Darüber hinaus gibt es ggf. Verpflichtungsprämien (teilweise mehrere zehntausend Euro) für mehrere Tätigkeitsfelder (z.b. Spezialkräfte.) §43-44 Bundesbesoldungsgesetz
https://www.gesetze-im-internet.de/bbesg/__43.html
https://www.juraforum.de/gesetze/bbesg/4...n-auf-zeit
Im übrigen sind die Erschwernisszulagen für Spezialkräfte der Bw nach §23m ist mehr als doppelt so hoch wie die für die GSG 9 (§22) oder Strahlflugzeugführer (§23f)
https://www.juraforum.de/gesetze/bbesg/4...n-auf-zeit
(25.05.2023, 18:02)Broensen schrieb: Ich würde auch nicht die Besoldungshöhe an sich als das Problem sehen, sondern vielmehr die Karriereperspektiven. Und da gibt es zwei Varianten zu unterschieden, die beide ganz unterschiedliche Herangehensweisen erfordern:
- Zeitsoldaten brauchen die Perspektive, beim Dienstende eine hohe zivile Qualifikation zu besitzen und sich auf einen nahtlosen Übergang ins Zivilberufsleben verlassen zu können.
Das können sie. Das Soldatenversorgungsrecht ist gerade seit der Novellierung von seinem Leistungsspektrum eines der Besten aller westlichen Armeen.
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/...--data.pdf
Nach 12 Dienstjahren erhält ein SaZ für 5 Jahre bis zu 90% seiner letzten Besoldung und kann sich völlig neu aufstellen. Nach 6 Jahren für 2 Jahre... usw.
Das ist nach meinem Kenntnisstand in den westlichen Armeen einmalig. I.d.R. gibt es hier für die ersten 10 Jahre meist einen feuchten Händedruck und eine tolle Urkunde.
Sollte das aufkommen.
Von Pensionsansprüchen nach 17,5/20 Jahren (Nach 19 Händedruck) wie in FR/US halte ich aus mehreren Gründen grundsätzlich nichts. Zudem möchte ich gerne dabei sein, wenn jmd. so eine Forderung im Angesicht von Pflegekräften etc. in unserem Land aufstellt, dass Soldaten mit 38 in Rente gehen sollen.
(25.05.2023, 18:02)Broensen schrieb: - Berufssoldaten brauchen die Perspektive, sich ihr ganzes Soldatenleben über weiterentwickeln zu können, benötigen dafür aber keine zivilberufliche oder akademische Qualifikation. Da stehen dann also eher die Grenzen des Laufbahnsystems und eben der damit verbundenen Bindung der Besoldung an den Dienstgrad sowie die starke Verknüpfung von Aufgaben und Dienstgraden im Weg.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Hier haben die Angelsachsen mit der Laufbahn der Warrant Officer eine wie ich finde hervorragende Regelung geschaffen, die es grdsl. jedem Mannschaftsdienstgrad je nach Leistung ermöglicht, ohne Laufbahnwechsel im dt. Sinne fast alle Tätigkeiten (fliegerischer Dienst etc.) auszuüben.
(25.05.2023, 18:38)Nightwatch schrieb: Da gibt es eine einfache Lösung: Konsequente Übernahme in die zivilen Behörden des Bundes und der Länder. Heißt auf Soldaten zugeschnittene Übernahmeprogramme, ohne Umweg über den regulären Vorbereitungsdienst.
Genau, jedes Jahr zehntausende ehemalige Bundis ohne jede Fach-/Rechts- und Sachkompetenz in die sowieso überbordende und unser Land lähmende Verwaltung oder wie?
(26.05.2023, 13:07)alphall31 schrieb: Pensionierung setzt ja kein BS voraus soweit ich weis
Doch! Gott sei Dank! Auch wenn es hier wie bei der gesamten Altersvorsorge in unserem Land unendlich viele Verbesserungsmöglichkeiten (auch für BS) gibt.
Die Laufbahn der Warrant Officer ist natürlich keine Mannschaftslaufbahn und sehr komplex.
Es ging mir auch nur darum die Aufstiegsmöglichkeiten abseits von MilFD etc aufzuzeigen