Leichte Infanterie
alphall31:

Zitat:Jeder Auftrag erfordert aber andere pionierfähigkeiten. ........Für 80-90 % der Aufträge brauchen sie irgend etwas was sie nicht tragen können .

Wie schon geschrieben: die Erledigung solcher Aufgaben der Pioniere ist nicht die Aufgabe eines Regiments leichter Infanterie, dass macht dann ein Pionierbataillon von einer darüber liegenden Ebene, bzw. von woanders her.

Wie schon geschrieben: vermutlich ist der Begriff Pioniere hier nicht gut gewählt und verstellt damit den Blick darauf, dass die eben keine solchen Aufträge haben, deren Material sie nicht tragen können.

Und wie Broensen es so richtig betont: nur weil die Einheit keine von ihrem Dienstherren gestellten Fahrzeuge hat bedeutet dass nicht, dass sie im Einsatz dann keine Fahrzeuge hat.

Zitat:es wird auch heute keine Infanterie geben die nur läuft.

Was ein Fehler ist. Den man unterschätzt heillos die Möglichkeiten einer solchen Infanterie und man unterschätzt extrem das Laufen - zum einen weil man damit nur mühsame Märsche mit barock überladenem Gewicht versteht, zum anderen weil man nicht versteht, wie langsam die heutige Geschwindigkeit in der Kriegsführung ist, und zwar selbst in bestem Terrain (offene Wüste) bei absoluter Luftüberlegenheit und absolut überlegener Kampfkraft (siehe Irak). Die Vormarschgeschwindigkeit selbst vollständig mechanisierter Verbände ist teilweise verblüffend gering. Die Strecken welche heute Panzerbataillone im realen Krieg pro Tag machen, sind in der absoluten Mehrzahl der Fälle nicht höher als die Strecken welche man auch zur Fuß zurück legen könnte.

Meiner Meinung nach ist das auch wieder einmal mehr eine kulturelle Frage. Wir sind derart besessen von Autos und das Auto hat die Gesamtkultur derart geprägt, dass eine Kampfweise ohne Fahrzeuge unvorstellbar geworden ist. Man denkt in ganz großen Strecken und Bewegungsweiten, aber eine Infanterie kann nicht nur solche in einem echten Krieg stemmen, die von mir angedachte Infanterie soll ja in einem Gebiet bleiben und dieses eben nicht verlassen. Entsprechend hat sie nicht einmal solche Strecken zurück zu legen und gewinnt dafür eine uneingeschränkte Querfeldeinbeweglichkeit und eine viel geringere Signatur.

Broensen:

Zitat: mehr so eine Art moderne Voralpen-Guerilla.

Zwar auch, aber nicht nur. Nimm noch Mittelgebirge, Großstädte, Millionenstädte, das Ruhrgebiet dazu, und die Möglichkeit mit Hubschraubern als Luftsturm zu agieren, die Möglichkeiten was Objektschutz und Sicherung der rückwärtigen Räume angeht und schließlich, sollte der Feind in diese durchbrechen die Möglichkeit mit leichter Infanterie eben Verzögerung zu betreiben, geboren wurden meine Ideen dazu sogar vor allem anderen aus der Frage, wie man Infanterie ebenfalls für die Verzögerung einsetzen könnte. Denn das kann Infanterie die motorisiert / leicht mechanisiert ist eben nicht oder nur sehr schwer leisten. Der Anfang war nicht einmal die Idee als Guerilla / mit Sondereinsätzen den Kampf zu führen, sondern in einem Netz Raumverteidigung zu leisten, und dadurch eine Defensive zu schaffen, in welcher der Feind einfach aus rein quantiativen Gründen hängen bleibt. Entsprechend basiert das nicht auf Ideen zur Guerilla, sondern mehr auf den Ideen von Brossollet, Spannocchi, Uhle-Wettler und Afheldt.

Vor allem Eckart Afheldt ist seit jeher zuvorderst eine Inspiration für mich gewesen, auch wenn er heute selbst in Bundeswehrkreisen leider weitgehend unbekannt ist. Immerhin gibt es ja eine durchgehende Linie von der 4. Jäger-Division über das Kommando Luftbewegliche Kräfte/4. Division und die Division Spezielle Operationen hin zur heutigen Division Schnelle Kräfte. Was gleich die Frage aufwirft, wo und auf welche Weise man solche leichten Infanterie-Regimenter in die Gesamtstruktur einziehen könnte und sollte.

Dazu schreib ich mal in Kürze was ausführlicher, weil es bisher ja immer nur um das Regiment selbst ging, nicht aber um die Frage welchen Auftrag es in der Gesamtstruktur an welcher Stelle der Struktur wahrnehmen soll und wie man es in höherliegende Ebene integriert.
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