13.04.2023, 22:41
(13.04.2023, 21:52)Fox1 schrieb: FR ist doch von den Stückzahlen bei Kampfpanzern (und Kettenschützenpanzern und Panzerhaubitzen) unbedeutendNun ja, als das Projekt MGCS aufgelegt wurde, hatten beide Heere ähnlich kleine MBT-Bestände. Nur hat Deutschland seine danach wieder langsam erhöht, während Frankreich das Gegenteil getan hat. Und ein großer Aufbau von Panzertruppen in den anderen europäischen Ländern hatte sich damals auch noch nicht abgezeichnet. Aber man hat natürlich dann zu lange nicht reagiert, als sich dies zunehmend geändert hat.
Und ein MGCS mit Polen und Frankreich wäre wohl sicher nicht einfacher geworden, wenn man sich anschaut, wie Polen rüstungstechnisch agiert.
(13.04.2023, 22:06)Helios schrieb: Und hier halte ich eine RWS, wie sie im E-MBT bereits gezeigt wurde, durchaus für eine sinnvolle Ergänzung.Meine Befürchtung dabei ist, dass ein MBT, der die 140mm-PzK inkl Munition, die 30mm-RWS mit Munition, die erforderliche Sensorik, Bedienerplätze inkl. Besatzung usw. in einem Fahrzeug vereint, eben entweder nichts davon wirklich gut bzw. durchhaltefähig können wird -Stichwort Munitionsvorrat- oder nicht die erforderliche Gewichtsreduzierung erreichen kann. Und je größer die Hauptwaffe mit ihrer Munition wird, desto stärker wirkt dieser Effekt.
Zitat:Wenn man sich so manche Argumentation hier anschaut, dann ist Frankreich doch nur noch eine Projektionsfläche für das nationale Versagen in vielerlei Hinsicht. Das lässt sich auch nicht kaschieren, durch andere Partner, durch andere Entwicklungen - am Ende bleibt es ein nationales Problem, dass es zu lösen gilt.Nun, deutsches Versagen kann man sicher nicht bestreiten. Gerade die zögerliche Vorgehensweise und das ständige politisch-bürokratische Blockieren von Mittelfreigaben, Aufträgen und Zieldefinitionen haben uns sehr viel gekostet und zu denkbar schlechten Kooperationspartnern gemacht. Und ich denke, das wird auch hier hinreichend kritisiert, so dass Frankreich da gar nicht als Sündenbock fungieren muss.
Aber wenn man sich den Ausfluss dieser ganzen Entwicklungen anschaut, landet man doch immer wieder an einem Punkt, bei dem die Interessen insbesondere der großen europäischen Nationen derart weit auseinander gehen, dass Kooperationen im Umfang begrenzt werden müssen, um nicht daran zu scheitern, dass das Ergebnis für mindestens einen der beteiligten Partner nicht mehr zielführend ist.
Vermutlich wäre das mit Briten oder Polen nicht besser - mit Italien vielleicht manchmal, aber da wir nun mal aus politischen Gründen immer primär auf die Kooperation mit Frankreich schauen, fällt es dort halt am meisten auf.
Zitat:Vielleicht ist es sinnvoll, das MGCS zu kippen. Vielleicht braucht man es in der Komplexität tatsächlich nicht. Aber zu glauben, dass es auf nationaler Ebene mit ausgewählten Partner noch einmal zu einem Aufbäumen der hiesigen Rüstungsindustrie kommt ist in meinen Augen naiv.Ich persönlich würde es eigentlich gerne als gesamteuropäisches Konzept sehen, ähnlich dem JSF-Programm aufgezogen, bei dem dann D, F und UK als Level-A-Partner die Entwicklung bestimmen, während zahlreiche Partnernationen als Level-B/C-Partner mitwirken und mit profitieren können, ohne den Grundkurs zu stören. Dafür bräuchte es aber tatsächlich einen führenden Konzern -in dem Fall am ehesten Rheinmetall- und nicht gleichberechtigte Konsortien mit divergierenden Eigeninteressen.