29.03.2023, 21:26
(29.03.2023, 20:38)Quintus Fabius schrieb: Wir hatten das ja schon hier öfter und ausführlichst
Ja, deinen Standpunkt in der Hinsicht kenne ich. Aber ich habe zwei Probleme damit, ein Grundsätzliches und ein Spezielles. Das grundsätzliche Problem ist, dass du mit diesem Fundament ein maßstabsloses Axiom aufstellst (was du ja ansonsten zurecht gern vermeidest) und es so zu einem Pauschalargument machst, mit dem jedes Gegenargument gekontert werden kann, ohne überhaupt eine Diskussion zu führen. Das empfinde ich als schwierig, und darüber sollten wir an anderer Stelle vielleicht mal weiter diskutieren (denn hier gehört das ja eigentlich nicht hin).
Mein spezielles Problem mit deiner Antwort ist, dass sie letztlich wieder keine Argumentation beinhaltet. Du stellst eine These in den Raum ohne klare Punkte zu benennen, wie du zu dieser kommst. Damit schaffst du auch keine Möglichkeiten einer Diskussion, weil es ja nur auf ein Gegenüberstellen von Behauptungen hinaus läuft. Und das finde ich ehrlich gesagt weiterhin relativ fruchtlos, insbesondere, weil es bisher durchaus schon um viel konkretes ging.
Sowas ist für mich wirklich kein Diskussionsansatz:
"Das gilt alles für Kampfhubschrauber ganz genau so oder sogar noch viel mehr."
Du erinnerst dich an das alte Kinderspiel? "Immer einmal mehr als du!" Nimm es mir nicht übel
Zitat:Das würde ich in dieser Pauschalität so nicht unterschreiben, und du selbst relativierst hier ja gleich mit dem Begriff: vernünftig ausgelegten Kampfhubschraubern.
Ich relativiere deshalb, damit hier nicht irgendwelche konkreten Defizite eines Typs als generelles Defizit einer Gattung abstrahiert werden, so wie das bei dem Kostenargument meiner Meinung nach geschehen ist.
Zitat:Nur weil ein zukünftiger europäischer Kampfhubschrauber rein theoretisch günstiger sein könnte, heißt das nicht, dass man die Warnung welche die Kostenentwicklung beim Tiger in sich trägt ignorieren sollte.
Das behauptet auch niemand, aber diese Warnung gilt für alle Projekte und damit auch für jedes Kampfflugzeug. Wenn man die finanziellen Aspekte mit einbeziehen möchte, dann kann man mit konkreten Angaben nur konkrete Projekte bewerten, für allgemeine Argumente braucht es statistische Daten. Und die sprechen in der Hinsicht nun mal eine andere Sprache.
(29.03.2023, 20:38)Quintus Fabius schrieb: Wir haben einen Kampfhubschrauber, also brauchen wir einen Kampfhubschrauber als Nachfolger, so die allgemeine Logik hier.
Da muss ich widersprechen. Ich selbst habe hier angeführt, dass sich überhaupt die Frage stellt, ob wir in Zukunft einen Kampfhubschrauber benötigen oder nicht, und welche anderen Mittel und Wege es gäbe, bestimmte Fähigkeiten abzubilden. Dazu gehört implizit auch, ob diese Fähigkeiten überhaupt benötigt werden. Es hat sich daraus allerdings keine Diskussion ergeben, weil das niemand aufgriffen und entsprechend argumentiert hast. So beschränkte sich die Diskussion dann darauf, wie ein Kampfhubschrauber auszusehen hat, aber auch, ob dieser in welchen Bereichen durch andere Muster zumindest zum Teil ersetzt werden könnte. Immerhin geht es in etlichen Beiträgen hier um den H145M.
Davon abgesehen kann man die Diskussion auf zwei Ebenen führen. Zum einen völlig frei und losgelöst von den tatsächlichen Rahmenbedingungen (und dagegen spricht nichts, es sollte dann aber argumentativ erfolgen), zum anderen innerhalb der real existierenden Vorgaben. Und zu diesen gehört tatsächlich, dass die NATO von uns eine Bereitstellung von Kampfhubschraubern erwartet, was meines Erachtens auch ein Grund ist, warum jetzt das Thema H145M wieder hochkocht (man muss ihn halt einfach als Kampfhubschrauber deklarieren, was ja augenscheinlich geschehen soll).