29.03.2023, 11:57
(29.03.2023, 11:30)Schaddedanz schrieb: Eine gewisse Willkürlichkeit in Forderungen wäre ja noch nicht mal das Problem, wen die verdammten Forderungen wenigsten bekannt wären. Nur so hätten ja auch potenzielle Anbieter überhaupt die Möglichkeit in die Geschichte rein zu finden.
Wen man dann auch noch im Jahrestonus die Forderungen ändert (Deutsche Industrie Politik) und nur einen wirklichen Lieferanten hat (Französische Industrie Politik) dann gibt aber Probleme noch und nöcher wen dieser eine zur Jagd getragen werden muss. Da geben sich Airbus und Dessault übrigens nichts, beide in einen Sack beim draufhauen immer den Richtigen getroffen.
Bei meinen Aussagen geht es um den FARA-Wettbewerb und die beiden aktuellen Finalisten, und da sind konkret weitgehend willkürliche Forderungen das Hauptproblem. Aber dass du aus den Worten auf die europäischen oder deutsch-französischen Probleme schließt, politisch wie industriell, ist durchaus für diese, aber auch für die Problematik als solche bezeichnend. Dies ist kein "deutsches (oder europäisches) Problem".
Zitat:Tja und Airbus, mit dem MTR 390 Triebwerk? Der gleichzeitig mit dem Tiger entwickelte NH90 der Bundeswehr T700/CT7
Die Bundeswehr nutzt im NH90 das RTM322. Der Antrieb von General Electric wurde von Italien verwendet, die sich deshalb auch dafür als Antrieb für den AW249 entschieden haben. Der wiederum hätte auch, wie der AW189, vom Safran Aneto angetrieben werden können, was ein überarbeitetes und modernisiertes RTM322 ist. Grundsätzlich hast du recht, eine Familienpolitik wäre gerade in solchen Dingen definitiv anzustreben und viel häufiger machbar, ebenso wie es die Nutzung von vorhandenen Komponenten wäre. Gleichzeitig ist das aber auch ein Teil der Industriepolitik, Airbus wurde ja beispielsweise das Wunschtriebwerk beim A400M verweigert, und auch das STH-Projekt ist an derlei Aspekten gestorben, die manchmal mit dem Souveränitätsgedanken zumindest nachvollziehbar ist, manchmal aber eben auch einfach nur absurde Züge trägt. In dem konkreten Fall muss man allerdings auch anführen, dass die Situation aufgrund der Konstellationen und Leistungen komplizierter war. Es ist also eher ein Beispiel dafür, dass eine größere Vision für die "europäischen Streitkräfte" fehlt.
Aber um das nochmal aufzugreifen, einen "Tiger 2" aufbauend auf dem AW249 mit dem RTM322/Aneto als Triebwerk, einem deutschen Sensorpaket und bereits vorhandener Bewaffnung (Spike, FZ LGR, Stinger/Mistral) wäre durchaus ein gang- und finanzierbarer Schritt, der bis zum Ende des Jahrzehnts einsatzbereit sein könnte und eine flexible Übergangslösung für ein langfristiges Projekt zur Tiger-Nachfolge ermöglichen würde.