10.03.2023, 13:54
@Quintus
Bei genauerem Hinschauen wird aber ersichtlich, dass die Wehrmacht keineswegs so ungeschoren aus dem Westfeldzug hervorging, grob beliefen sich die Ausfälle in den sechs Wochen von Anfang Mai bis Ende Juni 1940 aufsummiert auf beinahe 190.000 Mann, also rund 31.000 Mann je Woche. Bei "Barbarossa" beliefen sich die Verluste vom 22. Juni 1941 bis Mitte Dezember 1941 auf 750.000 Mann, d. h. auf Kampfwochen heruntergebrochen etwa 32.000 Mann je Woche.
Während aber der russische Widerstand immer als fanatisch und verbissen und die Witterung, die in Russland eine wesentlich extremere Gewichtung hatte als in Frankreich, als fürchterlich bezeichnet wird, wird die Kampfleistung der Westalliierten meistens als unzulänglich umschrieben. Dabei lagen die Ausfälle je Woche quasi gleichhoch - zumal die Ausfälle durch Erfrierungen in Frankreich marginal gewesen sein dürften. Rechnet man übrigens aus den deutschen Ausfällen die Verluste durch den Winter (geschätzt etwa 100.000 Frostgeschädigte bis Mitte Dezember 1941) heraus, dann waren die Wochenverluste in Frankreich sogar höher. Berücksichtigt man noch, dass der Kampf auf 1.800 Kilometern Frontbreite begonnen wurde (und danach die Frontlänge sogar zunahm, da Russland sich nach Osten trichterförmig verbreitert), wird ersichtlich, dass die Rote Armee 1941 nicht so kampfstark war, wie teilweise suggeriert wird - sie fügte den Deutschen sogar querschnittlich je Woche weniger Verluste zu als die Westalliierten 1940.
Schneemann
Zitat:Der Widerstand der Franzosen wurde im Prinzip keineswegs schneller gebrochen als der der Sowjets.Nur ganz kurz hierzu: Das ist ein sehr gewichtiger Punkt, der gerne übersehen oder negiert wird. Ursächlich hierbei ist sicher auch teils die Historiographie, die die Ostfront als den Orlog schlechthin darstellt, während der Westfeldzug gerne mit Formulierungen wie "Blitzkrieg", "rascher Zusammenbruch", "Sinnlosigkeit der Maginotlinie" konnotiert wird.
Bei genauerem Hinschauen wird aber ersichtlich, dass die Wehrmacht keineswegs so ungeschoren aus dem Westfeldzug hervorging, grob beliefen sich die Ausfälle in den sechs Wochen von Anfang Mai bis Ende Juni 1940 aufsummiert auf beinahe 190.000 Mann, also rund 31.000 Mann je Woche. Bei "Barbarossa" beliefen sich die Verluste vom 22. Juni 1941 bis Mitte Dezember 1941 auf 750.000 Mann, d. h. auf Kampfwochen heruntergebrochen etwa 32.000 Mann je Woche.
Während aber der russische Widerstand immer als fanatisch und verbissen und die Witterung, die in Russland eine wesentlich extremere Gewichtung hatte als in Frankreich, als fürchterlich bezeichnet wird, wird die Kampfleistung der Westalliierten meistens als unzulänglich umschrieben. Dabei lagen die Ausfälle je Woche quasi gleichhoch - zumal die Ausfälle durch Erfrierungen in Frankreich marginal gewesen sein dürften. Rechnet man übrigens aus den deutschen Ausfällen die Verluste durch den Winter (geschätzt etwa 100.000 Frostgeschädigte bis Mitte Dezember 1941) heraus, dann waren die Wochenverluste in Frankreich sogar höher. Berücksichtigt man noch, dass der Kampf auf 1.800 Kilometern Frontbreite begonnen wurde (und danach die Frontlänge sogar zunahm, da Russland sich nach Osten trichterförmig verbreitert), wird ersichtlich, dass die Rote Armee 1941 nicht so kampfstark war, wie teilweise suggeriert wird - sie fügte den Deutschen sogar querschnittlich je Woche weniger Verluste zu als die Westalliierten 1940.
Schneemann