12.12.2022, 11:51
@KeibarShekan
Aber um diesen Punkt zu erklären bzw. zu verfeinern: Natürlich sind im Umfang die iranischen Lieferungen an die Russen geringer als die der Westmächte an die Ukrainer, das ist aber der einzige Unterschied. Weil ansonsten gilt: Beide Seiten unterstützen jeweils eine Seite in diesem Konflikt, egal wie man es dreht oder wendet.
@Quintus
Schneemann
Zitat:Wenigstens kommt der Humor hier nicht zu kurz ...Sollte ja auch so sein.

Zitat:Die Synergieeffekte bestehen im Austausch von Fördertechnologien, Transport, Weiterverarbeitung mittels Katalysatoren bzw. Kooperation im Bereich der Petrochemie und Energieerzeugung, sowie Absprachen bei Preisen und Verteilung der entsprechenden Vor-, Zwischen oder Endprodukte.Das mag ein Punkt sein, aber es ist eben einer, der höchstens für den Iran spricht (auch wenn meiner Meinung nach die technischen Möglichkeiten des Iran auch Grenzen haben), aber ansonsten meine These vom Abstieg Russlands stützt. Nachdem man dort fast die gesamte Fördertechnik mit westlicher Hilfe hochgezogen hatte, was nun wegen der Sanktionen erhebliche Probleme bedeutet, so würde man nun wiederum auf einen ausländischen Akteur ausweichen, hier also Iran, um den eigenen Laden irgendwie am Laufen zu halten.
Zitat:Da hat Dich Deine Beobachtungsgabe aber arg im Stich gelassen. Die Drohnen wurden an Russland geliefert, lange bevor irgendein Waffensystem in Russland bei den OSINT Rechnern zur Neige ging. Die Beschaffung war auch nie als quantitative Aufstockung oder als Ersatz für ein anderes russisches Waffensystem gedacht. Zumindest wenn man mal außen vor lässt, dass die Russen ihre strategischen Assets wie u.a. ballistische Raketen in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt haben.Also da gehen wir nicht d'accord. Meiner Meinung nach haben die Russen gerade ihre prestigeträchtigen und strategischen Systeme in den letzten Jahren noch versucht irgendwie zu hätscheln, sowohl was SSBNs als auch was ICBMs angeht. Zumindest hat man sie in Russland selbst sehr medienwirksam vorgeführt. (Inwieweit nun diese Systeme alle ggf. hervorragend gewartet und einsatzbereit sind, da halte ich mich aber mit Prognosen angesichts des desolaten Gesamtzustandes der Truppen auch etwas zurück.) Dass man darüber den Rest des ganzen Haufens vernachlässigt und heruntergewirtschaftet hat, von den Bodentruppen bis hin zur Luftwaffe und den leichteren Marineeinheiten, steht auf der anderen Seite der Medaille.
Zitat:Ja eines Nachts tauchten die das erste Mal auf. So ist das ja immer. Tatsächlich waren alleine für den Transport schon mindestens 50+ Transportflüge notwendig und wir haben in der westlichen Presse schon lange über die Drohnenlieferung und die vermeintliche Unzufriedenheit der Russen über die angeblich minderwertige Qualität lesen dürfen, bevor diese das erste Mal eingesetzt wurden, dann aber Wochen später wohl offensichtlich doch viel zu gut funktionierten.Die iranischen Lieferungen waren meines Wissens hier im Forum schon im Juni ein Thema, auch als es darum ging, wie man sie unterbinden könnte oder sollte? Darüber hinaus würde ich nicht einmal von minderer Qualität sprechen, eher von günstigen und einfachen Grundkonzepten. Und diese wiederum können durchaus auch eine gewisse Wirkung erzielen, wenn sie gegen einen Gegner eingesetzt werden, der nur in geringem Umfang Gegenmaßnahmen aufbieten kann.
@Quintus
Zitat:Der große Vorteil ist russische Technologie für den Iran, dass reicht von Technologie im Atom-Bereich bis hin zu Kriegstechnologie.So arg groß ist dieser Vorteil nicht, ich sehe die Strömungen sogar eher anders herum fließen. Hinsichtlich der Atomtechnik sind die Iraner quasi nicht (mehr) auf die Russen angewiesen, und andere Kraftwerke, IT-Produkte oder Pipelines etc. kriegen sie wahrscheinlich in Asien eher und zu besserer Qualität. Zumal man in Teheran hinter den Kulissen auch nicht unbedingt, wie ich schon weiter oben geschrieben hatte, ein großer Freund der Russen ist - allen Schulterklopfereien und bekundeter Solidarität zum Trotz.
Zitat:Aber das Material bedarf auch eines Humankapitals es zu bedienen und eines Staates und seiner Bevölkerung für welche dieses kämpft. Die Problemstellung der Ukraine ist nicht das westliche Kriegsmaterial, sondern dass ihr Staat und ihr Humankapital irgendwann einbrechen. Rein theoretisch ist es sogar denkbar, dass die Ukraine verliert, obwohl ihre Armeen im Felde noch unbesiegt sind uswDas ist sicherlich richtig. Aber ich wage es nicht hier in diesem Krieg und angesichts horrender Verluste eine Prognose abzugeben, wer nun zuerst das Handtuch wirft, dazu ist nämlich auch die innere Lage in Russland mittlerweile zu labil...
Schneemann