29.11.2022, 16:35
Die fehlende Komponente ist meiner Ansicht nach die Frage der Logistik / Versorgung. Ich halte tatsächlich die Frage der Infanterie hier für nachrangig. Denn es war und ist ja gerade eben eigentlich die Idee der BTG gewesen, sich nicht in Infanteriegefechte verwickeln zu lassen, dafür gibt es in der russischen Armee theoretisch (!) eigene Infanterie-Einheiten welche dann die BTG entweder unterstützen könnten oder die Infanterie in diesen bei Verlusten wieder auffüllen könnten.
Die wesentliche Frage ist hierbei meiner Meinung nach, wofür man die BTG einsetzen will und wie man sie einsetzt. Ein Fehler der Russen in diesem Kontext war beispielsweise die drastische Überbetonung der Besetzung von Gelände und das Halten desselben. Das führte dazu, dass man mit BTG bestimmte Linien halten wollte. Statt den angreifenden Feind im Bewegungskampf auszumanövrieren, Reserven in der Tiefe zu bilden und mit Gegenangriffen zu reagieren. Gerade für solche Gegenangriffe würden sich die BTG besonders eignen, stattdessen versuchte man Gelände zu halten - und daraus resultiert der bemerkte Infanteriemangel.
Die BTG sind also offensive Verbände, die in einem von Stellungskämpfen und Defensive geprägten Krieg natürlich zu wenig Infanterie haben, aber dieser Infanteriemangel ist eben ein Resultat einer falschen Einsatzweise dieser Kampfgruppen. Sie wurden von den Russen ja sogar eben sehr oft nicht gemäß ihrer eigenen Doktrin verwendet, sondern sollen alles mögliche leisten, wofür sie weder gedacht noch konzipiert sind.
Nun könnte man in diesen Fällen den (intentionalen) Mangel an Infanterie durch Feuer ersetzen und hier kommt meine Anmerkung zu den logistischen Problemen ins Spiel. Die geringere Quantität bei der Infanterie kann durch das Feuer der Kampfpanzer, Schützenpanzer, insbesondere der Artillerie durchaus in vielen Fällen ersetzt werden, aber dies erhöht den logistischen Fußabdruck erheblich. Entsprechend scheitert dieses Konzept für die Russen daran, dass sie die dafür notwendige Logistik nicht leisten können. Infanterie hätte Russland eigentlich genug. Was fehlt ist die Möglichkeit das Feuer der Systeme zu nähren, welches diese ersetzen soll. Und folgerichtig ist man jetzt auch von diesem Konzept weggegangen.
Kurz und einfach: Das Gefecht der verbundenen Waffen auf einer derart niedrigen Ebene führen zu wollen, erhöht die logistischen Anforderungen drastisch, belastet die rückwärtigen Dienste stärker, benötigt ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative, Flexibilität und Können, insbesondere eine sehr hohe Anpassungsfähigkeit - und darüber hinaus eine hohe Kampfmoral und die Bereitschaft andere zu unterstützen / mit anderen zu kooperieren. Allesamt Eigenschaften welche in der russischen Armee nicht bzw. nicht ausreichend vorhanden sind. Entsprechend scheitert es keineswegs an der Infanterie, sondern zuvorderst an der Logistik, dem folgend dann an den anderen hier genannten Faktoren.
Die wesentliche Frage ist hierbei meiner Meinung nach, wofür man die BTG einsetzen will und wie man sie einsetzt. Ein Fehler der Russen in diesem Kontext war beispielsweise die drastische Überbetonung der Besetzung von Gelände und das Halten desselben. Das führte dazu, dass man mit BTG bestimmte Linien halten wollte. Statt den angreifenden Feind im Bewegungskampf auszumanövrieren, Reserven in der Tiefe zu bilden und mit Gegenangriffen zu reagieren. Gerade für solche Gegenangriffe würden sich die BTG besonders eignen, stattdessen versuchte man Gelände zu halten - und daraus resultiert der bemerkte Infanteriemangel.
Die BTG sind also offensive Verbände, die in einem von Stellungskämpfen und Defensive geprägten Krieg natürlich zu wenig Infanterie haben, aber dieser Infanteriemangel ist eben ein Resultat einer falschen Einsatzweise dieser Kampfgruppen. Sie wurden von den Russen ja sogar eben sehr oft nicht gemäß ihrer eigenen Doktrin verwendet, sondern sollen alles mögliche leisten, wofür sie weder gedacht noch konzipiert sind.
Nun könnte man in diesen Fällen den (intentionalen) Mangel an Infanterie durch Feuer ersetzen und hier kommt meine Anmerkung zu den logistischen Problemen ins Spiel. Die geringere Quantität bei der Infanterie kann durch das Feuer der Kampfpanzer, Schützenpanzer, insbesondere der Artillerie durchaus in vielen Fällen ersetzt werden, aber dies erhöht den logistischen Fußabdruck erheblich. Entsprechend scheitert dieses Konzept für die Russen daran, dass sie die dafür notwendige Logistik nicht leisten können. Infanterie hätte Russland eigentlich genug. Was fehlt ist die Möglichkeit das Feuer der Systeme zu nähren, welches diese ersetzen soll. Und folgerichtig ist man jetzt auch von diesem Konzept weggegangen.
Kurz und einfach: Das Gefecht der verbundenen Waffen auf einer derart niedrigen Ebene führen zu wollen, erhöht die logistischen Anforderungen drastisch, belastet die rückwärtigen Dienste stärker, benötigt ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative, Flexibilität und Können, insbesondere eine sehr hohe Anpassungsfähigkeit - und darüber hinaus eine hohe Kampfmoral und die Bereitschaft andere zu unterstützen / mit anderen zu kooperieren. Allesamt Eigenschaften welche in der russischen Armee nicht bzw. nicht ausreichend vorhanden sind. Entsprechend scheitert es keineswegs an der Infanterie, sondern zuvorderst an der Logistik, dem folgend dann an den anderen hier genannten Faktoren.