23.11.2022, 09:47
KheibarShekan:
Wie ich es ja auch schon geschrieben habe, ist die Frage wie man dieses Atomprogramm wertet eine, die sich aus der jeweiligen eigenen Wahrnehmung der Bedrohungslage ergibt. Dass die Iraner sich entsprechend übermässig bedroht fühlen müssen ergibt sich deshalb ja schon allein aus der Existenz dieses Programms und seiner Zielsetzung als de facto Atommacht dazustehen. Man kann daraus ja auch indirekt auf die Ansichten und die Wahrnehmung der iranischen Eliten schlußfolgern. Aber ich bin eben der Überzeugung, dass diese Wahrnehmungen der iranischen Eliten verzerrt sind, dahingehend, dass ihre offenkundige Schlußfolgerung, dass der Nutzen hier für sie die sehr hohen Folgekosten und die negativen Fernwirkungen übertrifft nur aufgrund dieser Verzerrung ihrer Einschätzung der Situation so aufgeht, dass also ihre Kosten-Nutzen Rechnung auf einer falschen Grundannahme beruht.
Das ist aber bei der Gegenseite teilweise ganz genau so. Die Saudi-Arabischen Bemühungen in dieser Richtung sind ein gutes Beispiel, denn Saudi-Arabien argumentiert hier ganz genau so und deinen Satz hier könnte ganz exakt gleich auch ein Saudi formuliert haben, mann müsste dazu nur das Wort Saudi-Arabien durch Iran austauschen. Entsprechend ist das ein dialektischer Vorgang und mir ist natürlich auch klar, dass hier gewisse Determinisem wirken und ein anderer Ausgang sehr unwahrscheinlich ist. Man kann ganz vieles was falsch ist nicht vermeiden und es geschieht in jedem Fall, teilweise in vollem Wissen darum dass es falsch ist (und trotzdem kann man rein gar nichts ändern), teilweise weil man von falschen Grundannahmen ausgeht, was meine These in Bezug auf den Iran ist.
Für Deutschland kann ich dir vollauf zustimmen, aber der Iran ist nicht Deutschland und ich meine damit auch keine Solarzellen.
Die Wüste Lut und die Kawir Wüste kommen zusammen beispielsweise auf fast 250.000 Quadratkilometer.
Die Wüste Lut zählt dabei sogar zu den heißesten Orten weltweit, die Temperaturen steigen in ihrem hyperariden Klima auf bis zu 70 Grad.
Solarthermische Kraftwerke könnten hier immense Energiemengen produzieren. Das ist deshalb eine völlig andere Situation als in Deutschland, wo nicht ansatzweise die gleichen Bedingungen herrschen.
Der bessere Vergleich wäre hier Dubai, wo man unter ähnlichen Wüstenbedingungen gerade zur Zeit ein Sonnenwärmekraftwerk mit einer Größe von 77 Quadratkilometern baut, dass schlussendlich 5000 MW liefern wird. Dabei werden die Stromgestehungskosten bei 5 bis 6 Cent pro Kilowattstunde liegen. Bei einen Atomkraftwerke sind es 40 bis 50 Cent pro Kilowattestunde, also mal eben das 10-fache !
Den rasant steigenden Stromverbrauch
https://de.theglobaleconomy.com/Iran/ele...nsumption/
könnte der Iran also durch solche Sonnenwärmekraftwerke deutlich besser decken, noch darüber hinaus sind die Kosten für solche Kraftwerke vor allem ganz langfristig gesehen am günstigsten.
Mit derart viel Energie könnte man dann in die Herstellung von "grünem" Wasserstoff einsteigen und damit eben auch die ganze Gas-Infrastruktur nutzen. Gerade der Iran hätte hier große Chancen in eine Solarthermie / Wasserstoff Wirtschaft einzusteigen. Er könnte sogar anfangen Wasserstoff zu exportieren.
Wenn man davon ausgeht, dass der Iran irgendwas zwischen 50 und 60 GW pro Tag benötigt, würden 10 solchder Anlagen mit einer Fläche von 770 Quadratkilometern rein theroetisch bereits den gesamten Stromverbrauch des Landes decken. Bleiben noch ca 249.000 Quadratkilometer Wüste übrig und das sind nur zwei der Wüsten, im Iran gibt es ja noch mehr davon.
Anmerkung: die Zahlen sind nicht präzise, sie sollen nur allgemein die Tendenz und die Möglichkeiten aufzeigen.
Im weiteren würde ich die Option ländliche Gegenden und vor allem auch Privathaushalte dezentral versorgen zu können (auch mit Solarzellen) spezifisch für den Iran keineswegs so abtun. Eine solche Stromversorgung entlastet deutlich und ist wie schon geschrieben auch sicherheitspolitisch sehr interessant.
Wie ich es ja auch schon geschrieben habe, ist die Frage wie man dieses Atomprogramm wertet eine, die sich aus der jeweiligen eigenen Wahrnehmung der Bedrohungslage ergibt. Dass die Iraner sich entsprechend übermässig bedroht fühlen müssen ergibt sich deshalb ja schon allein aus der Existenz dieses Programms und seiner Zielsetzung als de facto Atommacht dazustehen. Man kann daraus ja auch indirekt auf die Ansichten und die Wahrnehmung der iranischen Eliten schlußfolgern. Aber ich bin eben der Überzeugung, dass diese Wahrnehmungen der iranischen Eliten verzerrt sind, dahingehend, dass ihre offenkundige Schlußfolgerung, dass der Nutzen hier für sie die sehr hohen Folgekosten und die negativen Fernwirkungen übertrifft nur aufgrund dieser Verzerrung ihrer Einschätzung der Situation so aufgeht, dass also ihre Kosten-Nutzen Rechnung auf einer falschen Grundannahme beruht.
Das ist aber bei der Gegenseite teilweise ganz genau so. Die Saudi-Arabischen Bemühungen in dieser Richtung sind ein gutes Beispiel, denn Saudi-Arabien argumentiert hier ganz genau so und deinen Satz hier könnte ganz exakt gleich auch ein Saudi formuliert haben, mann müsste dazu nur das Wort Saudi-Arabien durch Iran austauschen. Entsprechend ist das ein dialektischer Vorgang und mir ist natürlich auch klar, dass hier gewisse Determinisem wirken und ein anderer Ausgang sehr unwahrscheinlich ist. Man kann ganz vieles was falsch ist nicht vermeiden und es geschieht in jedem Fall, teilweise in vollem Wissen darum dass es falsch ist (und trotzdem kann man rein gar nichts ändern), teilweise weil man von falschen Grundannahmen ausgeht, was meine These in Bezug auf den Iran ist.
Zitat:Der ganze Solar-Schnickschnack macht für Privatpersonen und kleinere Dörfer in sehr abgelegenen Gebieten vielleicht Sinn, wird aber faktisch nirgendwo auf der Welt die Grundlasten ganzjährig auch nur annährend decken. Gigantismus beim Solarstrom führt das Konzept sowieso ad absurdum, ist viel zu teuer und ineffizient und schlicht nicht die Lösung. Da kann sich die gute Annalena auf den Kopf stellen und das Gegenteil behaupten. Sie hat hier definitiv unrecht. Die Energiewende wird so nicht vollzogen werden. Millionenstädte/Ballungsräume/Fabriken sind damit nicht zu versorgen.
Für Deutschland kann ich dir vollauf zustimmen, aber der Iran ist nicht Deutschland und ich meine damit auch keine Solarzellen.
Die Wüste Lut und die Kawir Wüste kommen zusammen beispielsweise auf fast 250.000 Quadratkilometer.
Die Wüste Lut zählt dabei sogar zu den heißesten Orten weltweit, die Temperaturen steigen in ihrem hyperariden Klima auf bis zu 70 Grad.
Solarthermische Kraftwerke könnten hier immense Energiemengen produzieren. Das ist deshalb eine völlig andere Situation als in Deutschland, wo nicht ansatzweise die gleichen Bedingungen herrschen.
Der bessere Vergleich wäre hier Dubai, wo man unter ähnlichen Wüstenbedingungen gerade zur Zeit ein Sonnenwärmekraftwerk mit einer Größe von 77 Quadratkilometern baut, dass schlussendlich 5000 MW liefern wird. Dabei werden die Stromgestehungskosten bei 5 bis 6 Cent pro Kilowattstunde liegen. Bei einen Atomkraftwerke sind es 40 bis 50 Cent pro Kilowattestunde, also mal eben das 10-fache !
Den rasant steigenden Stromverbrauch
https://de.theglobaleconomy.com/Iran/ele...nsumption/
könnte der Iran also durch solche Sonnenwärmekraftwerke deutlich besser decken, noch darüber hinaus sind die Kosten für solche Kraftwerke vor allem ganz langfristig gesehen am günstigsten.
Mit derart viel Energie könnte man dann in die Herstellung von "grünem" Wasserstoff einsteigen und damit eben auch die ganze Gas-Infrastruktur nutzen. Gerade der Iran hätte hier große Chancen in eine Solarthermie / Wasserstoff Wirtschaft einzusteigen. Er könnte sogar anfangen Wasserstoff zu exportieren.
Wenn man davon ausgeht, dass der Iran irgendwas zwischen 50 und 60 GW pro Tag benötigt, würden 10 solchder Anlagen mit einer Fläche von 770 Quadratkilometern rein theroetisch bereits den gesamten Stromverbrauch des Landes decken. Bleiben noch ca 249.000 Quadratkilometer Wüste übrig und das sind nur zwei der Wüsten, im Iran gibt es ja noch mehr davon.
Anmerkung: die Zahlen sind nicht präzise, sie sollen nur allgemein die Tendenz und die Möglichkeiten aufzeigen.
Im weiteren würde ich die Option ländliche Gegenden und vor allem auch Privathaushalte dezentral versorgen zu können (auch mit Solarzellen) spezifisch für den Iran keineswegs so abtun. Eine solche Stromversorgung entlastet deutlich und ist wie schon geschrieben auch sicherheitspolitisch sehr interessant.