19.11.2022, 23:28
(19.11.2022, 20:19)26er schrieb: Dann macht ja die Tarnung als Handelsschiff nicht viel Sinn, wenn ein AB-Zerstörer in der Nähe ist...."In der Nähe" ist ja relativ. Von Norfolk aus betrachtet, ist Kuwait in der Nähe des Oman. Es ging mir nicht um Geleitschutz, sondern um die Frage der Präsenz im Eskalationsfall. Die Amis hätten meist binnen Stunden was schlagkräftiges zur Hand, während es bei uns Wochen dauern dürfte.
Zitat:Dass Minensucher Boarding betrieben haben, ist mir nicht bekannt.Nein, natürlich nicht Boarding, sondern das Abfragen. Ich meine, mal eine Doku darüber gesehen zu haben.
Zitat:Doch - die Transportkapazität wird vergrößert und ein Boot kann ausfallen. Wenn das LCM ausfällt, bekommt man die Fahrzeuge nicht mehr zurück. So hat man zwei Einheiten die kleine Fahrzeuge transportieren können. Ob alternativ 3 LCVP mehr transportieren können, als ein LCM und ein LCVP müßte man mal an einem Bsp. ausrechnen. Ich denke aber, dass ein LCM sogar 3 BV auf einmal von der Stellfläche transportieren könnten. Wenn man zwei LCM hätte, dann könnte man darauf verzichten, aber nur bei einem halte ich das für sehr riskant.Klar kommt es auf die konkrete Zusammenstellung und den Verwendungszweck an. Ich denke nur, wenn man im Wunschkonzert alles selbst neu zusammenstellt, sollte man das entsprechend anpassen können, um mit möglichst wenigen Typen möglichst viel zu erreichen. Also bspw. ein "LCMVP", das 2 BV trägt, von dem aber auch zwei ins Dock passen. Dazu kommen dann 4 CB an Davits. In der Gesamtleistung ist das dann effektiver und redundanter als 1xLCM + 2xLCVP + 2xCB. Natürlich hängt das auch stark von den zu transportierenden Kräften und Systemen ab. Braucht man bspw. die Kapazität, einen schweren Bergepanzer anzulanden, fällt mein "LCMVP" durch.
Zitat:Ich würde mich auch nicht so sehr an der Größe stören. Die neue Flottendienstboote werden auch sehr groß. Die Tender-Nachfolger wahrscheinlich auch.Ich mich auch nicht. Ich hatte nur in deinen ursprünglichen Ausführungen (wie oft bei Foren-Ideen zu amphibischen Einheiten) den Eindruck, es sollte auf eine Einheit "unterhalb" heutiger Fregatten hinauslaufen, was ich mir halt absolut nicht vorstellen kann.
Zitat:Ein LCS geht mir zu sehr in Richtung Korvette, da finde ich nicht viel Übereinstimmung. Diese hängen auch an sehr speziellen Sub-Systemen, die eigens dafür entwickelt wurden.Ich verstehe, was du meinst, dein Ansatz ist natürlich deutlich flexibler als die real existierende USN-LCS, weil es weniger Kompatibilitäts-Erfordernisse gibt und kaum Einschränkungen bei der Wahl der Subsysteme. Für mich ist aber der Grundgedanke hinter dem Gesamtkonzept LCS der gleiche: Man hat eine Einheit, die im Küstenvorfeld unterschiedliche Subsysteme zum Einsatz bringt und dadurch hochflexibel einsetzbar ist.
Zitat:Du versteifst du hier viel zu sehr auf den amphibischen Einsatz und lässt das Mutterschiff für unbemannten Fluggeräte, Über- und Unterwasserfahrzeuge außen vor.Nö, eigentlich nicht. Dass der amphibische Einsatz funktioniert, ist gar keine Frage. Aber diese Fähigkeit ist aus meiner Sicht ein wünschenswerter Bonus. Ich versteife mich eher auf die Frage, ob die Einheiten auch wirklich ausdauernd die Verpflichtungen im IKM/StabOp-Bereich erfüllen könnten, für die mal die F125 entworfen wurde oder auch die Korvetten zum Einsatz kommen. Denn wenn sie das nicht kann, dann sehe ich nicht, wie die Deutsche Marine das realistischerweise leisten können sollte.
Zitat:Schau dir z.B. mal die Damen Enforcer 8000 an. Das geht auch in die Richtung, mal von Hangar abgesehen und das hat sogar 450 Mann Einschiffungskapa und sogar 1.100m² RoRo-Fläche.
Was mir bei all diesen Entwürfen zu fehlen scheint, ist die Standzeit im Einsatz. Zumindest habe ich den Eindruck, wenn man den Schnitt einer F125 neben den einer Enforcer legt, dann fehlt letzterer mindestens ein Deck. Zumal die Einschiffungskapazität für lange Einsätze weder gedacht noch geeignet sein dürfte.
Und da mich das Konzept ja eigentlich schon reizt, mal folgende Überlegung:
Wenn die F125 doch besonders optimiert entworfen wurde für die tatsächlichen Einsatzszenarien der BW in Stabilisierungseinsätzen, dann kann man sich ja auch an diesem Entwurf (150x19m, 7,2kt.) orientieren.
Was wären die zusätzlichen Anforderungen, um dem Konzept zu genügen?
- zweites Helideck, durchgehender und ggf. leicht vergrößerter Hangar
- stärkere Davits, größere Bootshangars
Bereits dafür würde ich von einer Tonnageerhöhung auf die von dir genannten 8kt. ausgehen, selbst wenn man das Hauptgeschütz auf 76mm verkleinert. Und lassen wir ruhig mal die Unterbringungskapazitäten außer Betracht, die sollten so großzügig sein, dass man sie im Bedarfsfall flexibel anpassen könnte.
Aber dann kommen noch die dicken Brocken, was Gewicht und Platzbedarf angeht:
- Welldeck mit z.B. Landungs- oder Wachboot
- RoRo-Deck 500-800m² zzgl. Fahrzeuge und Container
Die sollten mMn schon grob 2000t ausmachen, selbst wenn man das Schiffsdesign von vornherein darauf optimiert.
Also was könnte deiner Ansicht nach dafür weggelassen werden, was die F125 hat, dein Konzept aber nicht benötigt? Aufklärungstechnik? Radar? Bestimmte Redundanzen? Das Zwei-Insel-Prinzip insgesamt?
Oder siehst du einfach die hohe Standzeit im Einsatz nicht als erforderlich an?