18.11.2022, 20:12
(18.11.2022, 18:46)Helios schrieb: Die Herkunft spielt doch keine Rolle, solange sie ihre Aufgabe erfüllt. Die 30-mm-Version der SeaSnake basiert auch auf einer ursprünglich für Kampfflugzeuge entwickelten Kanone, und die Bushmaster II stammt aus dem Heeresbereich. Der Grund, warum man damals die BK27 als Basis genommen hat, lag an drei Faktoren: Kadenz, Streuung und Gewicht. Letzteres hat ja tatsächlich sogar zu einer Begrenzung des Munitionsvorrats geführt. Wie sinnvoll das letztlich war, und ob es jetzt sinnvoll ist, diesen Weg weiterzugehen, sei dahin gestellt. Aber es ist nicht so, dass 30 mm nun das Standard-Kaliber der NATO-Seestreitkräfte wäre. Wenn mich nicht alles täuscht, dann setzen die Franzosen auf 20 mm, die Briten auf 30 und 40 mm, die Italiener auf 25 mm, usw.. Wenn man also Kritik üben will, dann aufgrund der technischen Spezifikationen als solche, bspw. Munitionsarten, bspw. Zuführung - aber doch nicht, weil man einen Sonderweg unter Sonderwegen geht.
Natürlich spielt die Herkunft einer BK eine Rolle, denn bei der Entwicklung werden die vorherrschenden Umwelteinflüsse in der Einsatzumgebung betrachtet und die Waffe dafür entwickelt.
Eine BK aus der Luftfahrt, die darauf ausgelegt ist, nach jedem Sortie ausführlich gewartet und geölt zu werden ist nicht ohne weiteres in dauerhaft salzhaltiger Atmosphäre beständig. Die Korrosionsprobleme hat das MLG von den Tornados gerüchteweise geerbt... auch die BK hatten wohl Probleme bei Tiefflugeinsätzen über dem Meer.
20mm, 25mm und 30mm sind die häufigsten Nebenkaliber in einem maritimen Einsatzverband, da findet sich immer ein Bestand, aber nicht bei 27mm. Die Fixierung auf wieder 27mm Kaliber führt ebenso dazu, dass man "sinnvoller einsetzbare" Munitionssorten wie ABM oder HEP nicht "von der Stange" bekommt - aber Rheinmetall entwickelt die sicher gerne für uns
Das MLG war noch sinnvoll, als es als Vierling und als CIWS-Anwendung gedacht war - aber 27mm FAPDS auf einem Geschütz, das de facto nur "asymmetric warfare" können soll, macht in Holzboote kein nennenswertes Loch. Es gibt Beschussversuche auf Holz, da quillt das Loch einfach wieder zu...
Die Bushmaster II und III sowie III Stretch sind von Haus aus beschichtet (z.B. "chromatiert") und nach 40 Jahren im maritimen Einsatzumfeld entsprechend erprobt (z.B. MSI-DS mit DS30 und SeaHawk).