15.11.2022, 10:40
(15.11.2022, 09:32)Quintus Fabius schrieb: Und ansonsten zu meinen Ausführungen nichts weiter ?
Das könnte ich dich ja auch Fragen, immerhin habe ich das Thema hier reaktiviert.
Ansonsten:
- eine stärkere Fokussierung auf die U-Boot-Waffe als Spezialfähigkeit der deutschen Marine habe ich zuvor bereits erwähnt, ich sehe das ähnlich und gerade im Kontext der aktuellen Entwicklungen halte ich das weiter für relevant
- die wesentlichen Fähigkeiten zum Kampf im Küstenvorfeld und auf hoher See müssen in meinen Augen erhalten bleiben, es braucht dafür aber auch die notwendige Technik sowie die entsprechende Unterstützung und Bevorratung
- die Abgabe von aktuellen oder die Aufgabe von zukünftigen Klassen ist realistisch betrachtet quatsch und wird weder uns noch der Allianz wirklich weiterhelfen. Und auch auf die Gefahr hin mich wie eine alte Schallplatte anzuhören, das größte Problem der F125 ist ihre noch immer nicht vollständige Einsatzfähigkeit, nicht ihre generelle Auslegung. Wir werden auch in Zukunft IKM machen müssen, ich behaupte sogar, das wird (wenn auch vielleicht nicht maritim) in Zukunft sogar noch wichtiger werden, weil tatsächlich immer stärker und weit über wirtschaftliche Aspekte hinausgehend unsere Interessen in der Welt bedroht werden
- die Aufstellung verstärkter Küstenverteidigungskräfte habe ich explizit erwähnt, dabei geht es mir um maritim bewegliche Infanterie, um die Schaffung von Fähigkeiten zur Wirkung von Land auf See und um den erweiterten Objektschutz gegen Luft- und Seeziele. Letzteres ist tatsächlich ein primär technisches und weniger personelles Problem, da im Kriegsfall zur Verteidigung tatsächlich genug geschultes Personal zur Verfügung steht, man muss nur die entsprechenden Systeme vorhalten.
Zur Typenvereinheitlichung haben wir hier schon vor einigen Monaten diskutiert, das Problem sind immer die Lauf-, Planungs- und Bauzeiten der Einheiten auf der einen Seite, und die deutlichen Unterschiede hinsichtlich der Unterstützungsaufwandes zwischen Booten und Schiffen auf der einen und Fahrzeugen oder Luftfahrzeugen auf der anderen Seite. Insofern ergibt eine Ein-Typ-Flotte im maritimen Bereich weitaus weniger Sinn als in anderen Bereichen, sinnvoller sind einheitliche Basisinfrastrukturen, die idealerweise zum Teil auch auf eigene Grundarchitekturen (bspw. im Bereich FüWES) aufbauen, sowie eine kontinuierliche Fortentwicklung basierend auf bestehenden Instanzen. Das würde aber voraussetzen, dass die Fähigkeiten in diesem Rahmen den Entwicklungen folgen, und nicht den Forderungen. Moderne Grundentwürfe sind dafür flexibel genug, ob der Apparat es ist, darf aber in Frage gestellt werden.