05.11.2022, 00:16
Ich habe über den nachfolgend formulierten Sachverhalt lange nachgedacht. Und auch darüber, ob ich überhaupt einen Strang dazu aufmachen soll.
Und ich hatte ihn [diesen Gedanken] innerlich abgelehnt, da ich persönlich die Atomwaffe als generell eine Waffe der Feigheit ansehe, sie ist die Steilvorlage für die Degeneration des soldatischen Denkens und Handelns schlechthin. Meine Meinung.
Aber es gibt sie eben, und Nationen, die uns notfalls ohne Skrupel bedrohen würden und unsere Ansichten von Menschenrechten, Philosophie, Rechtsstaatlichkeit nicht mal im Ansatz teilen, haben sie oder entwickeln sie. Haben wir nicht die Verpflichtung uns selbst gegenüber - von Kant über Herder und Hegel bis Rousseau -, hier zu reagieren, wenn wir uns nicht komplett selbst verleugnen und den "Huren der Finsternis" ausliefern wollen?
Insofern: Ich bin nun kein "Erdferkel" (nicht negativ gemeint), so wie Quintus, der mit dem Messer zwischen den Zähnen am Boden an den Gegner heranrobbt, nein, selbst aber bin ich durchaus ein unverbesserlicher Idealist, der sich freut, wenn auf dem Achterdeck eines Lenkwaffenkreuzers eine Kapelle von weißgekleideten Menschen die deutsche Nationalhymne, die Marseillaise oder das Star-Spangled Banner spielt (ich denke, dies merkt man auch). Knöpfchendrücker, Technikfreund, kremlkritischer und überzeugter Transatlantiker...
Lange Rede, kurzer Sinn: Angesichts mancher irrlichternder Atommächte weltweit - und auch angesichts der willkürlichen russischen Atomdrohungen gegen Deutschland (zumindest indirekt) -, werfe ich, frei nach Franz Josef Strauß oder dem von mir sehr geschätzten und 2014 verstorbenen Peter Scholl-Latour, die Frage in den Raum, wie wir es denn mit einer deutschen atomaren Bewaffnung und Abschreckung halten sollten?
Schneemann
Und ich hatte ihn [diesen Gedanken] innerlich abgelehnt, da ich persönlich die Atomwaffe als generell eine Waffe der Feigheit ansehe, sie ist die Steilvorlage für die Degeneration des soldatischen Denkens und Handelns schlechthin. Meine Meinung.
Aber es gibt sie eben, und Nationen, die uns notfalls ohne Skrupel bedrohen würden und unsere Ansichten von Menschenrechten, Philosophie, Rechtsstaatlichkeit nicht mal im Ansatz teilen, haben sie oder entwickeln sie. Haben wir nicht die Verpflichtung uns selbst gegenüber - von Kant über Herder und Hegel bis Rousseau -, hier zu reagieren, wenn wir uns nicht komplett selbst verleugnen und den "Huren der Finsternis" ausliefern wollen?
Insofern: Ich bin nun kein "Erdferkel" (nicht negativ gemeint), so wie Quintus, der mit dem Messer zwischen den Zähnen am Boden an den Gegner heranrobbt, nein, selbst aber bin ich durchaus ein unverbesserlicher Idealist, der sich freut, wenn auf dem Achterdeck eines Lenkwaffenkreuzers eine Kapelle von weißgekleideten Menschen die deutsche Nationalhymne, die Marseillaise oder das Star-Spangled Banner spielt (ich denke, dies merkt man auch). Knöpfchendrücker, Technikfreund, kremlkritischer und überzeugter Transatlantiker...
Lange Rede, kurzer Sinn: Angesichts mancher irrlichternder Atommächte weltweit - und auch angesichts der willkürlichen russischen Atomdrohungen gegen Deutschland (zumindest indirekt) -, werfe ich, frei nach Franz Josef Strauß oder dem von mir sehr geschätzten und 2014 verstorbenen Peter Scholl-Latour, die Frage in den Raum, wie wir es denn mit einer deutschen atomaren Bewaffnung und Abschreckung halten sollten?
Zitat:ATOMARE ABSCHRECKUNGhttps://www.faz.net/aktuell/politik/inla...21490.html
Braucht auch Deutschland die Bombe?
Die deutsche Sicherheitspolitik verlässt sich völlig auf den amerikanischen Nuklearschirm. Doch Washington könnte sich von Europa abwenden. Dann hätte Berlin nur schlechte Optionen. [...]
Bleibt des Kanzlers Machtwort das letzte in dieser Angelegenheit, dann endet die Atom-Ära in Deutschland kurz nach Ostern. Nicht einmal die von Putin herbeigebombte „Zeitenwende“ konnte daran etwas ändern; um den endgültigen Ausstieg nur um drei Monate und ein Kraftwerk hinauszuzögern, musste Scholz auf seine Richtlinienkompetenz verweisen. Seither gibt nun sogar die FDP Ruhe, jedenfalls fürs Erste. [...]
Ein deutsches Tabu, das den Angriff überstand
Doch das ist ein deutsches Tabu, das den Angriff Putins auf die Ukraine und die Sicherheitsarchitektur Europas unbeschadet überstanden hat. Selbst das nukleare Säbelrasseln des russischen Präsidenten führte allenfalls zum Räsonieren darüber, was man alles nicht tun dürfe, um den Kreml nicht in einen Atomkrieg zu treiben. In Berlin fürchtet man, dass schon die Lieferung moderner Kampfpanzer den Kriegsverlauf so zu Ungunsten des Kremls beeinflussen könnte, dass dieser sich nur noch mit einem taktischen Atomschlag zu helfen wisse.
Schneemann