26.10.2022, 20:59
(26.10.2022, 09:45)aramiso schrieb: Na ja, wenn ich lese, dass kaum Munition vorhanden ist, die schweren Waffen sukzessive an die Ukraine gehen (ohne dass Ersatz auch nur bestellt wurde) und auf der Führungsebene anscheinend niemand einen richtigen Plan hat, welche Ausstattung die Truppe zu welchem Zeitpunkt überhaupt haben soll ...dann überlegt man sich vielleicht, ob man unter diesen Voraussetzungen in einen Kampf gehen will.Als ob es in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten irgendwann mal groß anders gewesen wäre. Die allermeisten also, die heute Bundeswehrsoldaten sind, kannte diese Missstände schon, als sie sich verpflichtet haben oder hätten zumindest lange genug Zeit gehabt, sich umzuorientieren.
Ohne Vertrauen in die eigene Führung ist die Teilnahme an einem Krieg nicht gerade erhebend.
Nichts von den Dingen, die du aufzählst, rechtfertigt es, dass ein Soldat den Kriegsdienst verweigert.
Natürlich kann es rechtfertigende Gründe dafür geben, diesen Beruf nicht mehr ausüben zu können. Z.B. Traumatisierungen, geänderte persönliche Umstände etc., aber die erklären nur das Phänomen an sich, nicht den akuten Anstieg der Zahlen.
Quintus:
Mal abgesehen von ein paar - wie bei dir üblich - für meinen Geschmack etwas überzogenen Formulierungen hinsichtlich des Zustands unserer Gesellschaft, würde ich deinen Ausführungen sogar weitestgehend zustimmen. Punkt 3 halte ich noch für diskussionswürdig, aber ansonsten passt das schon ganz gut.