24.10.2022, 13:20
(24.10.2022, 09:00)Quintus Fabius schrieb: Meiner Meinung nach wäre der Idealfall dass man die gleiche Plattform auch für die Luftraumverteidigung hernehmen kannPerspektivisch ja. Die Frage ist dabei für mich aber, ob es diese Doppelnutzung in der Realität überhaupt geben würde. In der realen Bundeswehr ist die Flugabwehr oberhalb der Kategorie Stinger bei der Luftwaffe angedacht. Die werden sicher nicht den Feuerbefehl auf eine anfliegende Bedrohung an die Artilleriestellung des Heeres weiterleiten. Und wenn eh nicht vom selben Fahrzeug aus beide Systeme verschossen werden, dann kann man sich bei der Vereinheitlichung auch auf den Träger-Lkw beschränken. Es würde sich dann einfach nicht rechnen.
Zitat:Meiner rein persönlichen Meinung nach benötigt man selbst bei einem möglichst vielseitig verwendbaren Mehrzweckwerfer dennoch zwei verschiedene Raketenartillerie-Systeme, eines für den "Nahbereich" und eines für Ziele weiter weg.Macht für mich (wie du vermutlich schon weißt ) nur dann Sinn, wenn der Größenunterschied der Werfer so stark ausfällt, dass Trägerfahrzeuge verwendet werden können, die relevante Vorteile mit sich bringen. In erster Linie wären das für mich LL-Fahrzeuge oder Bandvagn.
Zitat:Und ganz allgemein sollten Panzerabwehrlenkraketen, FlaRak kurzer Reichweite sowie leichte Raketenartillerie in einem System zusammen geführt werden.Das ergibt dann auch viel Sinn, sofern diese Systeme dann auch derart kombiniert eingesetzt werden, was auf der taktischen Ebene ja durchaus möglich ist.
Zitat:Ebenso wie Raketenartillerie größerer Reichweite und FlaRak "mittlerer Reichweite".Dafür müsste letztere zum Heer wechseln. Aber generell glaube ich auch nicht, dass die Vereinheitlichung hier allzu große Vorteile bringen wird, wenn man es nicht schafft, die Systeme auch Einsatzplanerisch zu vereinen, was ich unserer real existierenden Bundeswehr aber schlicht nicht zutraue. Also würde im Endeffekt die Industrie sich einen "Vereinheitlichungs-Bonus" einstreichen, während in der tatsächlichen Nutzung dann zweimal das gleiche System an unterschiedlichen Stellen mit unterschiedlicher Bewaffnung unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Es war halt nur teurer als dafür zwei unterschiedliche Werfer zu kaufen, die man auf das gleiche Lkw-Fahrgestell setzt.
Wir schaffen es ja schon nicht, die Modularität des Boxers auch nur Ansatzweise wirklich zu nutzen.
Zitat:Dabei sollte das Mehrzweck-System für den Nahbereich auf Kette seinDas ergibt Sinn, wenn es zusammen mit anderen Kettensystemen eingesetzt wird. In der zukünftigen Struktur also bei den Brigadeartilleriebataillonen. Dann muss es aber zusätzlich noch das gleiche System auf Rad geben, für die mittleren und idealerweise noch auf BV/LuLaP für die leichten Kräfte. Da ist ein "BOXER-für-alle" doch weitaus wahrscheinlicher und mir im Endeffekt auch lieber als dass die mittleren und leichten Kräfte dann ohne dastehen, weil der Kettenwerfer noch nicht nachgezogen wurde.
Im Endeffekt hast du recht, nur müsste sich in der BW erst noch sehr viel anderes ändern, damit dein Ansatz auch real Vorteile mit sich bringt.