23.10.2022, 13:37
Ich habe die Diskussion in diesen eigenen Strang ausgelagert
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Dieser von Lockheed vorgeschlagene Hybrid darf man sich nicht einfach als Integration der F-35-Technik in eine F-22-Zelle vorstellen, vielmehr ging es darum, die aerodynamischen Grundlagen der F-22 für ein neues Muster auf der Systeminfrastruktur der F-35 zu entwerfen. Der Vergleich zur Mitsubishi F-2 ist da nicht so verkehrt, zumal dieses Muster zeigt, wie aufwändig eine solche Entwicklung werden und welche Probleme sich ergeben können.
Hinzu kommt, dass ein solcher Hybrid für Japan deutlich anders ausgesehen hätte, als dies für Deutschland der Fall wäre, weil es diese früher durchaus mal zutreffende Schwerpunktbildung im Bereich Luftüberlegenheit so mangels entsprechender finanzieller Möglichkeiten gar nicht mehr vorhanden ist.
In der JASDF gibt es an den USA orientiert einen deutlichen High-Low-Mix, bei dem allerdings die High-Komponenten im Bereich der Luftüberlegenheit eine stärkere Rolle spielt. Aus diesem Grund hat Japan immer wieder versucht, die F-22 als F-15-Ersatz zu kaufen, und in diesem Kontext hätte ein Hybrid-Modell durchaus Sinn ergeben.
In der Luftwaffe hingegen geht es aus finanziellen Gründen um einen intergenerationalen Mix von Multifunktionsmustern, deren Aufgabengebiete im Zweifel evolutionär weiterentwickelt werden sollen (was sich aufgrund der Zellenanforderungen bei modernen Kampfflugzeugen als schwierig erweist, weswegen hier von vornhinein ein anderer Ansatz gewählt wird). Ein reiner oder primärer Luftüberlegenheitsjäger wäre in einem solchen Mix das falsche Muster, müsste entsprechend ergänzt werden (beispielsweise durch eine Vergrößerung der F-35-Flotte), was die Stückzahlen deutlich reduzieren würde. Dementsprechend müsste ein Hybrid deutlich größere Zellenveränderungen und eine Aufweitung der Fähigkeiten erfahren, was ihn eher zu einem F-35 Heavy als zu einem F-22/F-35-Hybrid machen würde. Der hier angeführte Vergleich mit der nie realisierten FB-22 ist da durchaus passend.
Der einzige Vorteil einer solchen Lösung könnte tatsächlich ein größeres internationales Interesse sein, da diese anders als der japanische Hybrid eher als langfristiger Ersatz einer F-15E bzw. deren modernen Nachfolgern taugt.
In all diesen Fällen müssten aber drei Aspekte berücksichtigt werden:
- man würde sich dauerhaft abhängig von den USA machen
- man würde auf ein Muster der fünften Generation setzen, das erst Fähigkeiten der sechsten Generation erlernen muss (sofern es um einen entsprechend ambitionierten Zeitplan geht)
- ein neues Kampfflugzeug ist nur ein Teil der gewünschten Fähigkeiten des FCAS
Wenn man den ersten Punkt am Ende des Tages beschließt, dann wiederum ergeben sich ganz andere Möglichkeiten einer engen Kooperation mit den USA, so wie dies in der Vergangenheit durchaus der Fall war. Aktuell gibt es ja bereits Sondierungen, in wie weit es zwischen Tempest und NGAD gemeinsame Entwicklungen geben kann. Die USA sind durchaus Offen für Kooperationen, das gilt auch mit Blick auf die Weiterentwicklung der F-35 (wie die hier im Strang bereits von Nightwatch erwähnte Möglichkeit). Das wäre jeweils deutlich gehaltvoller, als jetzt ein Projekt zu forcieren, dass mit viel Aufwand wenig Leistung zu hohen Kosten erbringt.
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Dieser von Lockheed vorgeschlagene Hybrid darf man sich nicht einfach als Integration der F-35-Technik in eine F-22-Zelle vorstellen, vielmehr ging es darum, die aerodynamischen Grundlagen der F-22 für ein neues Muster auf der Systeminfrastruktur der F-35 zu entwerfen. Der Vergleich zur Mitsubishi F-2 ist da nicht so verkehrt, zumal dieses Muster zeigt, wie aufwändig eine solche Entwicklung werden und welche Probleme sich ergeben können.
Hinzu kommt, dass ein solcher Hybrid für Japan deutlich anders ausgesehen hätte, als dies für Deutschland der Fall wäre, weil es diese früher durchaus mal zutreffende Schwerpunktbildung im Bereich Luftüberlegenheit so mangels entsprechender finanzieller Möglichkeiten gar nicht mehr vorhanden ist.
In der JASDF gibt es an den USA orientiert einen deutlichen High-Low-Mix, bei dem allerdings die High-Komponenten im Bereich der Luftüberlegenheit eine stärkere Rolle spielt. Aus diesem Grund hat Japan immer wieder versucht, die F-22 als F-15-Ersatz zu kaufen, und in diesem Kontext hätte ein Hybrid-Modell durchaus Sinn ergeben.
In der Luftwaffe hingegen geht es aus finanziellen Gründen um einen intergenerationalen Mix von Multifunktionsmustern, deren Aufgabengebiete im Zweifel evolutionär weiterentwickelt werden sollen (was sich aufgrund der Zellenanforderungen bei modernen Kampfflugzeugen als schwierig erweist, weswegen hier von vornhinein ein anderer Ansatz gewählt wird). Ein reiner oder primärer Luftüberlegenheitsjäger wäre in einem solchen Mix das falsche Muster, müsste entsprechend ergänzt werden (beispielsweise durch eine Vergrößerung der F-35-Flotte), was die Stückzahlen deutlich reduzieren würde. Dementsprechend müsste ein Hybrid deutlich größere Zellenveränderungen und eine Aufweitung der Fähigkeiten erfahren, was ihn eher zu einem F-35 Heavy als zu einem F-22/F-35-Hybrid machen würde. Der hier angeführte Vergleich mit der nie realisierten FB-22 ist da durchaus passend.
Der einzige Vorteil einer solchen Lösung könnte tatsächlich ein größeres internationales Interesse sein, da diese anders als der japanische Hybrid eher als langfristiger Ersatz einer F-15E bzw. deren modernen Nachfolgern taugt.
In all diesen Fällen müssten aber drei Aspekte berücksichtigt werden:
- man würde sich dauerhaft abhängig von den USA machen
- man würde auf ein Muster der fünften Generation setzen, das erst Fähigkeiten der sechsten Generation erlernen muss (sofern es um einen entsprechend ambitionierten Zeitplan geht)
- ein neues Kampfflugzeug ist nur ein Teil der gewünschten Fähigkeiten des FCAS
Wenn man den ersten Punkt am Ende des Tages beschließt, dann wiederum ergeben sich ganz andere Möglichkeiten einer engen Kooperation mit den USA, so wie dies in der Vergangenheit durchaus der Fall war. Aktuell gibt es ja bereits Sondierungen, in wie weit es zwischen Tempest und NGAD gemeinsame Entwicklungen geben kann. Die USA sind durchaus Offen für Kooperationen, das gilt auch mit Blick auf die Weiterentwicklung der F-35 (wie die hier im Strang bereits von Nightwatch erwähnte Möglichkeit). Das wäre jeweils deutlich gehaltvoller, als jetzt ein Projekt zu forcieren, dass mit viel Aufwand wenig Leistung zu hohen Kosten erbringt.