09.10.2022, 15:32
FJ730:
Mal abgesehen davon, dass bloße Triebe nicht das selbst sind wie Liebe, habe ich dich eben schon verstanden, du mich aber eben umgekehrt nicht. Mir ist sofort klar gewesen, dass du beim zu flüchtigen drüber lesen gemeint hast, ich würde damit eine Gruppe meinen, die sich gegen Homosexuelle ausspricht. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Nimm dazu noch die Beschränktheit der schriftlichen Foren-Kommunikation, da geht viel unter.
Aber um etwas konkreter auf das eigentliche Thema des Stranges zurück zu kehren: was sich im Ukrainekrieg eben zeigt ist, dass ein ausgeprägter Nationalismus für den Krieg äußerst vorteilhaft ist, und dass das bewusste Umgehen von Regeln und Gesetzen vorteilhaft ist. Selbst du hast dies ja explizit eingeräumt: (ZITAT)
Nichts anderes war meine Aussage. Und im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Bundeswehr aus der Überbetonung von Regeln (und damit meinte ich nie das Grundgesetz!) Nachteile hat. Und dass man sich dessen eben bewusst sein muss.
Nun wirft Nightwatch sehr berechtigt die Frage auf, ob man das bizarre Gesetzes und Vorschriftentheater des Kosovo oder Afghanistans oder Malis überhaupt auf einen ernsthaften großen Krieg extrapolieren kann?!
Werter Nightwatch:
Bis dahin dass wir in Afghanistan mit entladenen Waffen ausgestiegen sind, weil man nicht mit geladenen Waffen fliegen durfte, und man sich mehr um die Anzugsordnung gekümmert hat als um den Feind usw usw usf Völlig klar.
Jedes Recht ist aber interpretierbar. Es kann enger gefasst betrachtet werden, oder als bloßes Mittel zum Zweck so interpretiert werden, dass es wesentlich mehr Freiräume gewährt.
Das heißt für mich, dass man eben auch bei Wegfall aller Friedensregelungen sich entweder durch das Recht stark einschränken kann, oder, mit dem exakt gleichen Recht wesentlich freier agiert!
Und meiner Auffassung nach, und da kommt die Ukraine ins Spiel (!), ist die militärische Lehre aus dem Ukrainekrieg, dass man den Rahmen des Kriegsvölkerrechts so weit wie nur irgendwie machbar dehnen sollte. Und das müsste man eben auch bereits in Friedenszeiten vorbereiten, durch entsprechende im Vorab bereits festgelegte Interpretationen, welche explizit dazu dienen diesen Rahmen so weit wie nur irgendwie möglich auszuweiten. Und dass man, völlig ungeachtet des Kriegsvölkerrechts in einzelnen bestimmten Fällen die Zweckmässigkeit über dieses stellen sollte, was man natürlich sowohl davor als auch danach nur systematisch leugnen und von sich weisen muss. Hier müssen dann alternative Fakten an die Stelle des tatsächlichen Geschehens treten.
Ob die real existierende Bundeswehr aber dazu in einem ernsthafen Krieg in der Lage sein wird ?!
Perfekt ausgedrückt. Das ist meiner Meinung nach einer der primären Gründe für diese grundsätzliche Einstellung bei der Bundeswehr. Und ich bezweifle eben, dass sich das in einem ernsthaften Krieg ändern würde. Deshalb glaube ich auch nicht, dass unsere Befindlichkeiten im NATO Gesamtverbund untergehen würden, sondern wir würden sie gerade eben selbst dann noch aufrecht erhalten, wenn dies nur noch von Nachteil ist.
Mal abgesehen davon, dass bloße Triebe nicht das selbst sind wie Liebe, habe ich dich eben schon verstanden, du mich aber eben umgekehrt nicht. Mir ist sofort klar gewesen, dass du beim zu flüchtigen drüber lesen gemeint hast, ich würde damit eine Gruppe meinen, die sich gegen Homosexuelle ausspricht. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Nimm dazu noch die Beschränktheit der schriftlichen Foren-Kommunikation, da geht viel unter.
Aber um etwas konkreter auf das eigentliche Thema des Stranges zurück zu kehren: was sich im Ukrainekrieg eben zeigt ist, dass ein ausgeprägter Nationalismus für den Krieg äußerst vorteilhaft ist, und dass das bewusste Umgehen von Regeln und Gesetzen vorteilhaft ist. Selbst du hast dies ja explizit eingeräumt: (ZITAT)
Zitat:Natürlich ist jedem Verantwortlichen gerade im Sicherheitsbereich völlig bewusst, dass Leute die sich nicht an Regeln halten praktische Vorteile haben.
Nichts anderes war meine Aussage. Und im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Bundeswehr aus der Überbetonung von Regeln (und damit meinte ich nie das Grundgesetz!) Nachteile hat. Und dass man sich dessen eben bewusst sein muss.
Nun wirft Nightwatch sehr berechtigt die Frage auf, ob man das bizarre Gesetzes und Vorschriftentheater des Kosovo oder Afghanistans oder Malis überhaupt auf einen ernsthaften großen Krieg extrapolieren kann?!
Werter Nightwatch:
Zitat:Es ist eben die Frage ob sich das so extrapolieren lässt. Afghanistan und Kosovo waren keine Kriege im engeren legalistischen Sinne und gerade die Bundeswehr nimmt im Sinne ihres verfassungsmäßigen Auftrags eine sehr deutliche Trennung zwischen Friedens- und Kriegsbetrieb vor.
Bis dahin dass wir in Afghanistan mit entladenen Waffen ausgestiegen sind, weil man nicht mit geladenen Waffen fliegen durfte, und man sich mehr um die Anzugsordnung gekümmert hat als um den Feind usw usw usf Völlig klar.
Zitat:Es bestehen, so meine Auffassung, alle rechtlichen Voraussetzungen um im Falle des Falles ‚den Schalter umzulegen‘ und Krieg – im Rahmen des Kriegsvölkerrechts - nach den Erfordernissen des Schlachtfeldes zu führen.
Jedes Recht ist aber interpretierbar. Es kann enger gefasst betrachtet werden, oder als bloßes Mittel zum Zweck so interpretiert werden, dass es wesentlich mehr Freiräume gewährt.
Das heißt für mich, dass man eben auch bei Wegfall aller Friedensregelungen sich entweder durch das Recht stark einschränken kann, oder, mit dem exakt gleichen Recht wesentlich freier agiert!
Und meiner Auffassung nach, und da kommt die Ukraine ins Spiel (!), ist die militärische Lehre aus dem Ukrainekrieg, dass man den Rahmen des Kriegsvölkerrechts so weit wie nur irgendwie machbar dehnen sollte. Und das müsste man eben auch bereits in Friedenszeiten vorbereiten, durch entsprechende im Vorab bereits festgelegte Interpretationen, welche explizit dazu dienen diesen Rahmen so weit wie nur irgendwie möglich auszuweiten. Und dass man, völlig ungeachtet des Kriegsvölkerrechts in einzelnen bestimmten Fällen die Zweckmässigkeit über dieses stellen sollte, was man natürlich sowohl davor als auch danach nur systematisch leugnen und von sich weisen muss. Hier müssen dann alternative Fakten an die Stelle des tatsächlichen Geschehens treten.
Ob die real existierende Bundeswehr aber dazu in einem ernsthafen Krieg in der Lage sein wird ?!
Zitat:man in der vermeidlichen Not auch das Versteck hinter Paragraphen sucht
Perfekt ausgedrückt. Das ist meiner Meinung nach einer der primären Gründe für diese grundsätzliche Einstellung bei der Bundeswehr. Und ich bezweifle eben, dass sich das in einem ernsthaften Krieg ändern würde. Deshalb glaube ich auch nicht, dass unsere Befindlichkeiten im NATO Gesamtverbund untergehen würden, sondern wir würden sie gerade eben selbst dann noch aufrecht erhalten, wenn dies nur noch von Nachteil ist.